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Dragons Schwur

Dragons Schwur

Titel: Dragons Schwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast
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Und danke auch für die Sonnenblumen. Ich nehme an, dass du sie mir immer hinstellst.« Sie wandte sich rasch ab.
    »Das stimmt. Gefallen sie dir? Wirklich?«
    »Ja, wirklich.« Sie schaute ihn noch immer nicht an. Sie war verlegen, weil sie rot geworden war, und fragte sich, ob sie auf
diesen
Dragon reagierte oder auf sein älteres Selbst, das noch immer ihre Gedanken beherrschte.
    Wieder entstand ein langes Schweigen zwischen ihnen, und dann platzte er heraus: »Sie hassen mich nicht.«
    Anastasia hob die Augenbrauen. »Sie?«
    »Die dreizehn Mädchen und die zwei Jungs.«
    »Ach,
die
. Und woher willst du das wissen? Ich habe dir doch gar nicht gesagt, wer
sie
waren.«
    Er lächelte. »Es ist egal. Niemand hasst mich. Weißt du, was das bedeutet?«
    »Dass mein Zauber nicht gewirkt hat?«, fragte sie scherzhaft.
    Dragon lachte. »Ich weiß, dass
unser
Zauber gewirkt hat. Ich bin einfach nicht so schlimm.«
    »Das habe ich nie behauptet.«
    »Nein, du hast gesagt, dass ich arrogant bin und missetue.«
    »Ich glaube nicht, dass es das Wort
missetun
gibt.«
    »Ich habe es mir gerade ausgedacht. Ich kann gut mit Worten umgehen.«
    Sie verdrehte die Augen. »Du gibst schon wieder an.«
    »Du hast dir meine Noten angesehen, was?«
    »Kann schon sein.«
    »Und hast herausgefunden, dass ich auf akademischem Gebiet ähnlich begabt bin wie mit dem Schwert.«
    »Arrogant …«, seufzte sie und wandte sich ab, um ihr Lächeln zu verbergen.
    »Wie arrogant ist die Wahrheit?«
    »Angeben ist immer arrogant.«
    »Manchmal muss ein Vampyr ein bisschen angeben, damit ihn eine Priesterin beachtet.«
    »Du bist kein Vampyr.«
    »Noch nicht.«
    »Viele Frauen interessieren sich für dich.«
    »Ich will aber nicht viele Frauen«, sagt er mit plötzlichem Ernst. »Ich will dich.«
    Nun schaute sie ihn an. Seine braunen Augen blickten ehrlich und unverzagt. Heute Abend hatte er die Haare nicht zurückgebunden, und sie umrahmten sein Gesicht, das um den Mund entschlossener aussah als sonst. Er trug ein schlichtes schwarzes Hemd und eine schwarze Hose. Sie wusste, dass die Farbe im Dunkeln als Tarnung diente, doch wirkte er darin älter, stärker und geheimnisvoll wie die unendliche Nacht.
    »Ich wünschte, du würdest etwas sagen.«
    Ihr Blick wanderte von seiner breiten Brust zu den Augen hoch. »Ich – ich weiß nicht, was ich sagen soll.«
    »Du könntest mir sagen, dass ich eine Chance bei dir habe.«
    »Bin ich nur eine Eroberung für dich? Jemand, den du gewinnen kannst so wie den Titel des Schwertmeisters?«
    Er hielt den Wagen abrupt an. »Was für ein Riesenunsinn! Warum sagst du so etwas?«
    »Du bist ehrgeizig«, konterte sie. »Du hast den Instinkt eines Raubtiers. Du gehst auf die Jagd. Erlegst Beute. Du eroberst. Vermutlich bin ich die erste Frau seit langem, die dich nicht auf Knien verehrt. Du willst mich, weil ich eine Herausforderung darstelle.«
    »Ich will dich, weil du wunderschön und klug bist, wunderschön und begabt, wunderschön und gütig. Jedenfalls hatte ich dich für gütig gehalten.« Er stieß frustriert die Luft aus. »Anastasia, der Zauber, den wir gewirkt haben, sollte die Wahrheit über mich zeigen. Ich gebe zu, ich bin arrogant.« Er zuckte mit den Schultern. »Ich denke, dass mir bei meinen Fähigkeiten ein wenig Arroganz zusteht. Aber du solltest verstehen, dass ich dich nicht begehre, weil ich dich erobern oder wie ein Raubtier erbeuten will.«
    Seine braunen Augen bohrten sich in ihre, und sie las darin Schmerz, keinen Zorn. Langsam streckte sie die Hand aus und berührte ihn am Arm. »Du hast recht. Das hast du nicht verdient. Es tut mir leid, Bryan.« Sie seufzte und schüttelte den Kopf. »Ich meine Dragon. Ich bin ein bisschen verwirrt, was meine Gefühle für dich angeht.«
    Er legte seine Hand auf ihre. »Du kannst mich ruhig Bryan nennen. Ich mag es, wenn du meinen Namen aussprichst.«
    »Bryan«, sagte sie sanft und spürte, wie er zitterte. »Jemanden wie dich hatte ich in meinem Leben nicht erwartet.«
    »Liegt es daran, dass ich Schwertmeister bin und irgendwann ein Krieger werde?«
    Sie nickte schweigend.
    »Was stört dich daran?«
    »Du wirst mich für dumm halten.«
    Er nahm ihre Hand von seinem Arm und verflocht seine Finger mit ihren. »Natürlich nicht. Versprochen. Sag es mir.«
    »Ich bin als Quäkerin aufgewachsen. Weißt du, was das heißt?«
    »Nicht so richtig. Ich habe von ihnen gehört. Sind das nicht religiöse Fanatiker?«
    »Manche schon. Meine Familie war nicht so

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