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Dragons Schwur

Dragons Schwur

Titel: Dragons Schwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast
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Deich. Normalerweise hätte sich Anastasia die Dampfer angeschaut, die aufgereiht wie eine Kette an diesem Teil des Flusses lagen. Sie fragte sich, ob sie sich jemals an die Majestät der dampfbetriebenen Schiffe gewöhnen würde. Die Schiffe bildeten einen dramatischen Gegensatz zur Stadt, die um diese Uhrzeit dunkel und still dalag. Die Dampfer waren in Wahrheit schwimmende, von Kronleuchtern erhellte Paläste voller Betriebsamkeit, aus denen Tanzmusik und die Stimmen der Glücksspieler herüberdrangen. Normalerweise hätte sie neugierig durch die kleinen Fenster hineingespäht.
    In dieser Nacht aber würdigte Anastasia sie kaum eines Blickes. In dieser Nacht war sie vollkommen abgelenkt, und das hatte nichts mit dem bevorstehenden Zauber zu tun. Der Friedenszauber war einer der einfachsten. Es gab nur zwei Zutaten – beruhigenden Lavendel und ihren Lieblingsstein, einen Ajoit. In den kristallenen Tiefen dieses Steins verbarg sich ein türkises Phantom, er leitete Frieden und reine, lebende Energie. Dieser Zauber war elementar; sie würde den Lavendel mit dem Ajoit zerstoßen und über der Erdkerze verbrennen, während sie die zeitlosen Worte des Friedens sprach. Der Zauber war leicht, schnell und wirkungsvoll.
    Warum fühlte sie sich dann so unbehaglich?
    In der Ferne hörte sie das Krächzen eines Raben, das die Feiern auf den Schiffen übertönte. Ein Schauer überlief sie.
    »Ist dir kalt?« Bryan zog sie näher zu sich. »Soll ich wirklich deinen Korb nicht tragen? Ich habe das schon einmal gemacht.« Er lächelte.
    »Mir geht es gut. Und ich muss den Zauberkorb tragen, bis ich den Zauber gewirkt habe. Ich muss ihn mit meiner Energie durchdringen.« Sie lächelte zurück. »Du kannst ihn später tragen.«
    »Mit Freuden.«
    Sie gingen weiter, bis Anastasia abrupt stehen blieb. »Nein, das stimmt nicht ganz. Es geht mir nicht gut, und da du mein Beschützer bist, sollte ich ehrlich mit dir sein. Etwas stimmt nicht. Ich fühle mich unwohl – ängstlich.«
    Er legte seine Hand über ihre. »Du brauchst keine Angst zu haben. Ich verspreche dir, dass ich es mit jedem tyrannischen menschlichen Sheriff aufnehmen kann.« Er sah ihr in die Augen. »Solche Kerle bedrohen mich nie sehr lange.«
    »Höre ich da Selbstvertrauen oder Arroganz?«
    »Beides.« Er lächelte. »Komm schon, bringen wir es hinter uns, damit wir uns in dieser Nacht noch schöneren Dingen widmen können.« Er deutete auf eine kleine Grünfläche, die sich links von ihnen erstreckte. »Das Gefängnis ist das eckige Steinhaus auf der anderen Seite des Stadtparks.«
    »Gut, bringen wir es hinter uns.« Anastasia eilte voran und verdrängte das finstere Gefühl, das seit der Ratssitzung wie ein Schatten auf ihr lag.
Es sind nur die Nerven
, sagte sie sich.
Mein House of Night zählt auf mich, und ich werde von einem charmanten Jungvampyr umworben. Ich muss mich konzentrieren, erden und tun, was ich tun muss.
    »Was muss ich dabei machen?«, fragte Bryan, als sie durch den kleinen Park zu dem unnahbar wirkenden Gebäude gingen.
    »Je weniger du machst, desto besser.« Er schaute sie fragend an. »Bryan, ich weiß, du bist hier, um mich zu beschützen, aber das ändert nichts an der Tatsache, dass du ein Schwertmeister bist. Du stehst für das genaue Gegenteil eines Friedenszaubers.«
    »Aber ich –«, setzte er an, doch sie bremste ihn. »Ich weiß, dass du die besten, sogar friedlichen Absichten hast, aber es ändert nichts an deinem inneren Wesen, deiner Aura. Es ist die Aura eines Kriegers.«
    »Das war nicht als Kompliment gemeint.« Sie erwiderte sein Grinsen nicht, sondern betrachtete das steinerne Gebäude, während sie die einzelnen Schritte des Zaubers laut aufsagte. »Ich werde die Kerzen im Kreis um das Gefängnis aufstellen. Die Vorderseite blickt auf den Fluss, also nach Osten. Das ist gut. Normalerweise würde ich den Lavendel über der Erdkerze verbrennen, weil ich mich der Erde am meisten verbunden fühle, doch ich möchte, dass sich dieser Zauber auf die ganze Stadt ausweitet. Daher habe ich schon beschlossen, diesmal die Luftkerze als Katalysator für den Zauber zu nutzen. Es gefällt mir, dass der Eingang im Osten liegt – das ist ein gutes Omen«, sagte sie fröhlich und versuchte, das hartnäckige Unbehagen zu verdrängen.
    »Das klingt gut – logisch«, sagte er und nickte. »Ich gehe also mit, halte mich aber außerhalb des Kreises.«
    »Nein.« Sie wühlte bereits in ihrem Korb, um zu prüfen, ob die kleinen, bunt

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