Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drake (German Edition)

Drake (German Edition)

Titel: Drake (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. D. Klein
Vom Netzwerk:
Lehne auf, als über ihrem Frame schlagartig weitere Frames erschienen.
    Notrufe! Frames, die automatisch bei allen Besatzungsmitgliedern aktiviert wurden, wenn Gefahr bestand.
    Der Anblick auf den Frames war grauenhaft. Sie zeigten schmerzvoll verzerrte Gesichter mit schreienden Mündern oder lautlose und qualvolle Fratzen. Momentaufnahmen des Todes.
    Die Scrags waren ins Schiff eingedrungen.
    Caitlyn wich zurück und wollte zur Tür flüchten. Dann entsann sie sich an den Anblick von McCoy auf der Timeless und stellte sich mit dem Rücken an die Wand. Dort schnappte sie panikartig nach Luft.
    Für einige Sekunden drohte ihr Verstand auszusetzen. Sie verspürte nur noch nackte Angst. Ein erstickter Schrei entfuhr ihr aus dem Mund. Mit gehetztem Blick sah sie sich im Raum um.
    Wahrscheinlich ziemlich sinnlos, dachte sie. Wenn sie ins Schiff gekommen sind, kommen sie auch ohne Probleme durch eine Wand.
    Die Not-Frames waren inzwischen verschwunden. Ein furchtbares Zeichen dafür, dass ihre Träger entweder vernichtet, zerstört, verbrannt oder sonst was waren. Tot allein genügte nicht, denn selbst wenn sie nicht mehr lebten, würden die Frames weiterhin senden. Es musste also etwas Schreckliches mit den Betroffenen geschehen sein.
    Hier in ihrem Büro blieb alles ruhig. Kein Scrag kam durch die Wand oder erschien in der Tür.
    Dafür war im Schiff die Hölle los. Draußen auf den Gängen hörte Caitlyn entfernte Schreie durch das Schiff hallen.
    Einzelnes Fauchen mit dem gelegentlichen charakteristischen Zirpen der Tripods bildete einen akustischen Hintergrund.
    Weitere Not-Frames flammten auf und erloschen fast gleichzeitig wieder. Andere blieben stehen und zeigten Szenen aus dem Schiff. Auf den meisten waren die blauen Overalls der FORCE zu sehen, die mit den Tripods durch das Schiff stürmten, ohne jedoch auf einen Feind zu stoßen. Ganz kurz meinte Caitlyn, auf einem der Frames die glänzenden Rippen eines Scrags erkannt zu haben, der auf eine Person zuschoss. Im nächsten Moment aber verschwand der Frame wieder.
    Eine organisierte Information schien bei dem Chaos nicht möglich zu sein. Jeder hatte mit sich selbst zu tun.
    Auf Caitlyns großem Frame war nach wie vor die Schiffswand zu sehen, allerdings ohne die blitzende Meute der Scrags. Entweder waren sie alle ins Schiff eingedrungen oder die Unit Eleven hatte sie mit dem Durchgang abgeschüttelt. Oder beides.
    Eine unnatürliche Ruhe herrschte nun im Schiff, selbst auf den Frames war kein Ton zu hören. Ab und zu sah Caitlyn die Leute von der FORCE , die lautlos durch die Räume patrouillierten.
    »Der Durchgang zum Standort Pearl ist vollzogen«, sagte eine Stimme vorsichtig in die Stille hinein. Die Information klang unpassend. Man hörte dem Sprecher die Unsicherheit an.
    Danach herrschte wieder Ruhe. Caitlyn stieß sich von der Wand ab und ging auf den großen Frame zu.
    »Sie sind weg!« Das war Scott Cohen.
    »Cohen FORCE , ich brauche einen vernünftigen Statusbericht!«, hörte Caitlyn Captain Hoffmann sagen. »Was heißt das: ›Sie sind weg!‹?«
    »Wir haben bis jetzt nur wenige Augenzeugenberichte, aber alle sagen das Gleiche aus: Die Scrags sind erschienen, in den Rücken von verschiedenen Personen eingedrungen und danach sind alle mit einer Art Energieentladung spurlos verschwunden!«
    Hoffmann brauchte einige Augenblicke, bis er die Frage stellte.
    »Wie viele?«
    Scott Cohen vermied geschickt eine schonungslose Todesmeldung, indem er antwortete: »George sagt, er könne die Signale von 47 Sendern nicht mehr orten.«
    In die darauf folgende Stille im Schiff kam der erneute und vibrierende Alarmton wie von weit her. Er traf die schockierten Menschen wie ein Paukenschlag.
    »Ortungsalarm!«
    In die Frames kam Bewegung. Caitlyn starrte mit großen Augen auf die roten Vergrößerungsrechtecke, die auf dem großen Frame erschienen und in den schwarzen, mit Licht übersäten Aufnahmen die entsprechenden Details markierten.
    »Mehrere Objekte mit verschiedenen Koordinaten!«
    »Es sind sehr viele.«
    »Viele was?«
    Caitlyn war noch nicht einmal zu einer Reaktion fähig.
    Die ersten Vergrößerungen zeigten es deutlich.
    »Dort draußen steht eine ganze Flotte von Blades. Unbeweglich und drohend!«
    Caitlyn schnappte unwillkürlich nach Luft.
    War das jetzt das Ende?
    Gerade waren sie noch einer Katastrophe halbwegs entkommen, jetzt schien ihnen eine noch größere Katastrophe bevorzustehen.
        
     

17
    f w  =  Wärme im Erdinnern
     
    Alan

Weitere Kostenlose Bücher