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Drake (German Edition)

Drake (German Edition)

Titel: Drake (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. D. Klein
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Abweichung des Systems vom ursprünglichen Standort und zeichnete auch die neuen Koordinaten auf. Caitlyn begriff sofort, was das für die weitere Zukunft bedeuten würde. Falls Tamini davon erfahren sollte, würde er das Ziel des Durchgangs ändern und der Timeless folgen.
    Sie konnte ihm die Information nicht vorenthalten. Was sollte das auch bringen? Vorher wollte sie aber unbedingt den Büro-Lync ändern, damit Tamini oder andere nicht auf das Archiv zugreifen konnten. Wenn er aber dennoch darauf bestand? Nun, das konnte sie abwarten. Sie atmete tief durch, denn für eine Änderung musste sie zuerst eine lästige Prozedur an ihrem eigenen Implantat im Großhirn vollziehen und dann den Computer für den neuen Lync vorbereiten. Danach folgte ein kurzes Gedankentraining, um den Lync gedanklich zu festigen und mit Sicherheit aktivieren zu können. Nach einem kurzen Zögern griff sie nach der erforderlichen Apparatur und fuhr erschrocken zusammen, als plötzlich der dumpfe Alarmton durch das Schiff dröhnte.
    Verwirrt blickte sie auf den Frame.
    Über Koss SERVICE würde sie auf die Schnelle nichts über den Alarm erfahren, deswegen aktivierte sie den direkten Kanal zur NAVIGATION .
    »Hier! Da! Seht ihr es?«, hörte sie einen Controller rufen. »Es war auf von einem Augenblick zum nächsten da.«
    »Hol es näher ran!«
    »Fast keine Geschwindigkeit. Es scheint still zu stehen. Keine Aktivitäten zu erkennen!«
    »Kannst du es, verdammt noch mal, endlich ranzoomen!«
    Caitlyn überlegte fieberhaft, welchen Lync sie benötigte, um auf ihrem Frame das Bild für die Ortung zu aktivieren. Es dauerte einige Sekunden, bis sie endlich den zuständigen Frame des Controllers ausfindig gemacht hatte. Ein rotes Rechteck markierte einen unbedeutenden schwarzen Bereich im Weltall. Im Sekundentakt sprang die Vergrößerung auf sie zu, ohne dass sie etwas davon merkte. Der Frame blieb einfach nur schwarz.
    » MOSES fragt, ob sie abbrechen sollen!«
    »Negativ, Status beibehalten!«, ordnete Hoffmann an.
    Immer noch Schwärze.
    »All-Array zuschalten, ich sehe überhaupt nichts!«
    »Ist zugeschaltet. Kommt gleich.«
    »Wie lange noch bis zum Durchgang?«
    »Gut 16 Minuten.«
    Sekundenlanges Schweigen.
    »Wo bleibt der Array?«
    »Kommt gleich. Jetzt arbeitet er.«
    Der schwarze Frame wurde von einigen farbigen Streifen durchzogen, blinkte auf und wurde wieder schwarz. Dann entstand für kurze Zeit ein Falschfarbenbild, das beinahe sofort durch die Computer in ein normales Bild umgerechnet wurde.
    »Heiliger Kohlensack! Was ist das denn?«
    Ein mattschwarzer, gleichseitiger und leicht gerundeter Keil stand vor weit entfernten und schwach leuchtenden Sternen. Die Form war vor dem dunklen Weltall fast nicht auszumachen. Nur durch das All-Array-Spektrum, das alle Frequenzen des Spektralbereichs einbezog, und das schwache Licht der roten Sonne Near-by, durch das ein rötlicher Reflex auf der gerundeten Wand entstand, konnte man die Form erahnen.
    »Ich kann fast nichts erkennen. Filter rein. Langsam, einer nach dem anderen!«
    »Entfernung? Daten?«
    »Etwa 11 Millionen Kilometer entfernt. Die grafische Berechnung von George ergibt eine Höhe von 2,4 Kilometer. Länge: 600 Meter. In der Mitte ein Durchmesser von nur 60 Metern. Vorne und hinten spitz zulaufend auf null – falls das vorne und hinten ist. Es steht jedenfalls senkrecht zur Ekliptik des Sonnensystems. Relative Geschwindigkeit: noch nicht einmal 50 Stundenkilometer. Das Ding will anscheinend keinen Strafzettel riskieren.«
    »Sieht nicht sehr vertrauenerweckend aus.«
    Dem konnte Caitlyn nur zustimmen. Für sie stellte das Objekt die pure Bedrohung dar. Alles schien an dieser Form auf Aggression ausgelegt zu sein: die Größe, die schwarze Farbe, diese hohe, geschwungene Wand, diese spitz zulaufende Keilform. Der überschmale Zuschnitt vermittelte den Eindruck, das Gebilde könne ohne jede Mühe alles zerschneiden.
    »Countdown von MOSES weiterlaufen lassen? Oder hierbleiben und das Objekt studieren?«
    »Der Status von MOSES bleibt bestehen«, sagte Hoffmann. »Wir verschwinden von hier so schnell wie möglich.«
    »Ist das Ding überhaupt echt oder ein Fake? Haben wir eine harte Peilung?«
    »Harte Peilung. Es ist so echt wie der Angstschweiß auf deiner Stirn!«
    »Es bewegt sich!«
    »Was?«
    »Es nimmt Fahrt auf.«
    Jetzt bemerkte auch Caitlyn es. Der rötliche Reflex auf der Außenfläche verschwand für einen Moment, als das Objekt eine Drehung vollzog. Dann wanderte

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