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Drake (German Edition)

Drake (German Edition)

Titel: Drake (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. D. Klein
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und zielsicher Sonden aus, die Tamini untersuchten. Gleichzeitig setzte er ihm eine Sauerstoffmaske auf.
    Caitlyn war durch den Vorfall in ihren Gefühlen zwiegespalten. Übermäßig große Sorgen machte sie sich um Tamini nicht. Das Statuslicht an dem Medo-Larry, das den Zustand des Patienten anzeigte, leuchtete grün, also konnte es nicht so schlimm um ihn stehen. Also schielte sie wieder auf ihren Frame. Weiterhin keine Veränderung bei den Blades.
    Trotz allem, die Situation konnte jede Minute kippen.
    Zwei Frauen und ein Mann von der MEDICAL drängten in den Raum, lasen Taminis Daten auf dem Medo-Larry ab und holten Tamini aus dem Sessel. Anschließend verwandelten sie den Medo in eine Liege und hievten den Patienten mit gekonnten Griffen auf die bequeme Unterlage.
    »Er ist bewusstlos. Sein Status ähnelt dem, mit dem er auf der Timeless gefunden wurde«, informierte sie der Mann. Kristoffer Joner MED stand auf seinem Overall. Er blickte wie nebenbei auf die bewegungslosen Blades auf ihren Frame. »Wir bringen ihn auf die Station und geben Ihnen dann Bescheid«, sagte er dann.
    Sie suchte in ihrer Tasche nach Zigaretten. »Ja, okay.« Jetzt beschäftigte sie sich in ihren Gedanken doch etwas mehr mit Tamini. Sein Verhalten war sehr ungewöhnlich gewesen. So, wie er da auf der Liege lag, sah er eingefallen und zerbrechlich aus. Das war nicht normal. »Machen Sie bitte bei ihm einen umfangreichen Scan. Unterziehen Sie ihn jeglichen Tests. Lassen Sie nichts aus, selbst wenn es noch so widersinnig erscheint. Irgendetwas stimmt mit ihm nicht.«
    Joner MED sah sich scheu in dem Raum um. Dann blickte er auf Tamini. »Ja, Sie haben recht. Er sieht verändert aus. Als wir ihn aus der Timeless geholt hatten, wirkte er nicht so ausgezehrt. Die Werte sind allerdings die gleichen – laut den Ergebnissen der Untersuchung des Medos.«
    Nach einem letzten Blick in den Raum verließ er mit seinen Kolleginnen den technischen Bereich.
      
    Sie blieb eine Weile auf ein und demselben Fleck stehen, nachdem die MED s den Raum verlassen hatte. Ihre gereizten Nerven hatten sich in der Zwischenzeit etwas beruhigt, trotzdem wäre sie liebend gerne in ein sicheres Versteck geflüchtet, wenn es eines gegeben hätte. Ratlos blickte sie auf den Frame vor dem Sessel. Auf ihm waren die Lynx zu sehen, die Tamini durchgeblättert hatte. Zögernd setzte sie sich und verfolgte anhand des Protokolls die eingesehenen Seiten. Auf welche Weise Tamini den Lync zu den Blocks überwunden hatte, hinterfragte sie erst gar nicht. Wahrscheinlich beherrschte er einen General-Lync, mit dem er auf all seinen Schiffen Zugang hatte.
    Die Archive hatten ihn tatsächlich nicht interessiert. Seine Zugriffe betrafen hauptsächlich die NAVIGATION und Werfels Aufzeichnungen. In erster Linie alles, was mit Pearl zu tun hatte. Alle Querverweise und natürlich letztendlich die von Werfel errechnete neue Position von Pearl. Wieso war gerade Pearl für Tamini so ungeheuer wichtig? Ging das Konkurrenzdenken gegenüber den Sternbergs tatsächlich so weit, dass er an nichts anderes denken konnte? Dass er darüber sogar die Bedrohung durch die Blades vergaß? Sehr unwahrscheinlich. Sergio Tamini war ein Realist und hing viel zu sehr an seinem exklusiven Leben, als dass er sich mit solchem Denken abgab. So hatte ihn Caitlyn jedenfalls kennengelernt. Andererseits hatte sie ihm nie zugetraut, dass er an einer Expedition teilnahm, deren Ausgang völlig ungewiss erschien. Vielleicht hatte sie in der Einschätzung seiner Person total falschgelegen.
    Sie zuckte mit den Schultern und fixierte wieder ihren Frame.
    Im gleichen Augenblick brummte der Ortungsalarm durch das Schiff.
    »Ortung! Objekt im Anflug auf die Unit Eleven!«
    »Geht es nicht genauer? Was für ein Objekt?«
    Einige Sekunden lang schwieg die NAVIGATION .
    »Es ist die Timeless! Sie kam gerade aus einem Durchgang!«
    »Wieso gerade jetzt in dieser Situation? Sind die verrückt?«
    »Die können doch nicht wissen, was hier los ist.«
    »Kontakt herstellen! Sag ihnen, sie sollen so schnell wie möglich wieder verschwinden!«
    »Kontakt steht. Eine Khartum ist auf dem Frame.«
    »Wer?«
    »Khartum. Eine von Sternbergs Mädchen.«
    Caitlyn holte mit einem Lync das Bild der NAVIGATION auf den Frame vor ihr. Khartum war nur verzerrt zu erkennen, aber nach und nach stabilisierte sich das Bild etwas.
    »… Magnettrossen klarmachen!«, hörte Caitlyn ihre Stimme. »Wir docken an.«
    »Sind Sie sich im Klaren darüber, in

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