Drake (German Edition)
welche Situation sie sich begeben?«, entgegnete Captain Hoffmann. »Es wäre besser für Sie, wenn Sie wieder von der Bildfläche verschwinden, und zwar so schnell wie möglich.«
»Wir wissen Bescheid. Nähere Informationen später. Im Augenblick ist es wichtig – ich wiederhole – sehr wichtig, dass wir möglichst rasch mit der Unit Eleven verbunden werden.«
»Die spinnen doch!«, entfuhr es einem Controller. »Einen schlechteren Zeitpunkt hätten die sich dafür nicht aussuchen können!«
»Macht alles klar zum Andocken!«, befahl Hoffmann. »Zusätzlich Larrys raus! Von der FORCE und der SUPPORT ! Und ein Empfangskomitee von der FORCE runter! Ich will so schnell wie möglich wissen, wo die sich in der Zwischenzeit herumgetrieben haben!«
Caitlyn hörte schon nicht mehr hin. Sie wirbelte auf der Stelle herum und verließ das Camp mit schnellen Schritten. Runter zum Hangar, dorthin, wo die Ankömmlinge aus der Schleuse kommen würden. Sie wollte aus erster Hand erfahren, was mit der Timeless geschehen war.
Oder vielleicht doch nicht?
Sie stoppte draußen auf dem großen Gang.
Captain Hoffmann würde alle bestimmt in die NAVIGATION bringen lassen. Oder in die Lounge. Immerhin waren über dreißig Personen auf der Timeless gewesen.
Hyatt Sternberg.
Charlotte Sternberg.
Die beiden wären dann wieder im Schiff.
Ihre Neugier auf Neuigkeiten war wie verflogen.
Es würde nur noch mehr Probleme geben. An den Moment, wenn die Sternbergs auf Tamini treffen würden, wagte sie gar nicht zu denken.
Mit gemäßigten Schritten schlug sie den Weg zur NAVIGATION ein und unterdrückte das Verlangen, Verotroicx auf ihren Frame zu holen.
Die Situation war verwirrend. Es fehlte nur noch ein Angriff der Scrags, um das Chaos perfekt zu machen.
Ihr Frame zeigte nach wie vor die unbewegliche Phalanx der Blades.
Wir werden sehen, dachte sie.
Irgendwie fühlte sie sich jetzt ruhiger.
Als sie die NAVIGATION erreichte, sah sie Captain Hoffmann vor dem großen Frame stehen und mit Verotroicx diskutieren. Sie schob sich durch die umstehenden Controller nach vorne, bis sie ein günstiges Blickfeld hatte.
»… wissen nicht, was mit Tamini los ist. Sie können genauso gut mit mir reden. Wieso können Sie die Timeless nicht verlassen?«, fragte Hoffmann gerade.
»Das erkläre ich Ihnen später. Wichtig ist zunächst, dass die Timeless mit der Unit Eleven verbunden ist. Wundern Sie sich nicht, wenn wir danach nicht mehr zu sehen sind, sobald der Kontakt zustande kommt. Es handelt sich um einen besonderen Ortungsschutz. Ich melde mich gleich wieder.« Der Frame wurde dunkel.
Hoffmann blickte Caitlyn ratlos an, die nun neben ihm aufgetaucht war. »Angeblich können sie ihr Schiff nicht verlassen. Und es wäre wichtig, dass wir Tamini in einen Tiefschlaf versetzen.« Er hob den Kopf und vergewisserte sich, dass die Blades noch bewegungslos an ihrem Platz standen. »Als ob wir keine anderen Probleme hätten.«
Er stützte sich auf ein Desk und beobachtete das Andockmanöver der Timeless. Kaum hatten die Magnettrossen das Schiff erreicht, verschwand es vom Frame. Mit lauten Flüchen und Verwünschungen huschten die Controller an ihre Plätze.
»Nicht zu orten!«
»Wir haben aber Zug auf den Trossen. Genau die Masse der Timeless. «
»Zieht die Trossen an und bringt eine Schleuse raus!«, ordnete Hoffmann an. »Ich will wissen, ob das Schiff real existiert.«
Der große Frame flackerte. Verotroicx erschien wieder auf dem Schirm. »Okay, gut«, sagte er. »Wir haben einen Three-Dee zusammengestellt, damit ihr das alles besser verstehen könnt. Dauert etwa zehn Minuten. Danach können wir uns unterhalten.«
Bevor Hoffmann etwas erwidern konnte, startete das TD .
»Sollen wir es allen im Schiff zeigen?«, fragte Caitlyn.
»Nein. Das ganze Schiff steht unter Hochspannung. Falls die Leute noch mehr Horror zu sehen bekommen, drehen die alle durch. Ich will erst sehen, was uns Verotroicx zeigt.«
Das TD stellte in knappen Ausschnitten die Reise der Timeless dar. Als die ersten Aufnahmen von Leila Baldhoven zu sehen waren, vergaß Caitlyn in den folgenden Minuten die drohende Gefahr durch die Blades. Der Eindruck, den das menschliche, aber doch fremdartige Geschöpf hinterließ, und die Bilder des hell leuchtenden und puristischen Sternensystems schienen geheimnisvoll und zweideutig.
Der Abgang von Charlotte Sternberg zum Schluss des Berichtes veranlasste einige Controller zu einem zustimmenden Gemurmel. Einer von ihnen
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