Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drake (German Edition)

Drake (German Edition)

Titel: Drake (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. D. Klein
Vom Netzwerk:
unterliegen. Eine zweite Erde hielt er für schlicht unmöglich. Der Grund für seine Teilnahme an dieser Reise bestand nach Verotroicx’ Auffassung lediglich darin, Zeuge bei dem Beweis seiner eigenen These sein zu wollen.
    Ein verbohrter Giftzwerg mit einem Hang zur Selbstaufgabe.
    Mit der Entdeckung von Escorial hatte seine These allerdings einen Kratzer bekommen. Der Planet schien ein Frühstadium eines möglichen Ortes für lebensfähige Individuen zu sein. Vielleicht nicht unbedingt für menschenähnliche Lebensformen, aber der Status erschien durchaus entwicklungsfähig.
    Vielleicht bestand Werfel deswegen auf dem langen Aufenthalt auf Escorial, weil er unbedingt einen gegenteiligen Beweis erbringen wollte.
    Verotroicx konnte es im Grunde genommen gleichgültig sein. Seine Aufgabe bestand darin, das Schiff und alle damit verbundenen Expeditionen zu schützen. Sich Gedanken darüber zu machen, wie lange diese Aufgabe dauerte und wie gefährlich sie war, stand ihm nicht zu. Er und seine Leute wurden gut bezahlt, und dass der Job nicht leicht werden würde, war allen von Beginn an bewusst gewesen. Es gab also keinen Anlass, sich über irgendetwas zu beschweren.
        
     

3
    f s  =  Anteil der sonnenähnlichen Sterne
     
    Raphael Werfel war wütend. Wütend über sich selbst und diesen unwirtlichen Planeten. Dabei konnte man Escorial durchaus als ein Kunstwerk betrachten. Es blieb nur die Frage, wer es erschaffen hatte: die Evolution des Universums oder ein unbekannter Künstler?
    Für Werfel kam ohne Zweifel nur ein Unbekannter infrage.
    Gut, im Vergleich mit der heimatlichen Erde war Escorial eine jämmerliche Kopie, aber die Ansätze für eine ähnliche Entwicklung in der Zukunft waren erstaunlich hoch.
    Zu hoch nach Werfels Empfinden.
    Oder sollte er in seinen Überlegungen und mit seinen Theorien dermaßen danebenliegen?
    Gab es unbekannte Kräfte im Universum, die eine Entwicklung von bewohnbaren Planeten und damit auch von intelligenten Lebewesen auf natürliche Weise förderten?
    Nein, das konnte nicht sein. Die Grundvoraussetzungen für die Entstehung intelligenten Lebens waren so vielfältig, dass für ihn alleine schon die Existenz der Erde unmöglich erschien.
    Er musste irgendetwas übersehen haben, die Frage war nur, was war falsch in seinen Überlegungen? Auf keinen Fall wollte er daran glauben, dass alleine der Zufall unter Millionen von Möglichkeiten es zustande bringen könnte, in unmittelbarer Nähe der Erde einen Planeten wie Escorial zu erschaffen. Vielleicht unter Milliarden von Möglichkeiten, aber selbst dann würde solch eine Schöpfung nicht in der nächsten Nachbarschaft zu finden sein.
    Es war vergeudete Zeit. Deswegen war er wütend über sich selbst.
    Seit Wochen trieb ihn sein wissenschaftliches Interesse auf dem Planeten umher, ohne dass er wusste, warum. Wahrscheinlich lag es an der einmaligen Chance, als Erster einen solchen Ort zu erforschen. Wie auch immer, Werfel saß missmutig in der Kanzel seiner Geländespinne und war mit den Tatsachen konfrontiert. Zum Teil sogar ziemlich heftig. Immer wieder schleuderte der Orkan kleinere Gesteinsbrocken an die Sichtscheiben. Das unregelmäßige Krachen ließ ihn jedes Mal erschrocken zusammenfahren, sodass er schließlich beschloss, mit der Arack eine sichere Deckung zu suchen.
    Das Unterfangen war gar nicht so einfach, denn weit und breit waren keine überhängenden Felsen auszumachen, sofern man auf Escorial überhaupt von der Existenz von felsartigem Gestein sprechen konnte.
    Vor einigen 100 000 Jahren musste es auf dem Planeten zu massiven Vulkanausbrüchen gekommen sein. Das ausgetretene Vulkanit war danach rasch abgekühlt und hatte scharfzackige Gesteinsformationen geschaffen, die in der Folgezeit durch lang anhaltende Orkane wieder glatt geschliffen wurden. Seitdem hatte es vermutlich keine weiteren vulkanischen Aktivitäten gegeben. Werfel vermutete, dass diese einmaligen gigantischen und planetarisch umfassenden Vulkanausbrüche mit den Umlaufbahnen der benachbarten Gasriesen von Escorial zusammenhingen. Dem Anschein nach kam es in großen Zeitabständen zu einer seltenen Konstellation der Planeten, die sich verheerend auf Escorial auswirkte.
    Für Werfel war dies ein weiterer Beweis für die Unmöglichkeit vom Entstehen eines zukünftigen Lebens auf diesem Planeten. Selbst wenn solch ein Großereignis nur alle halbe Million Jahre geschehen sollte, würde die Ökologie durch diese globale Katastrophe immer wieder von

Weitere Kostenlose Bücher