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Drake (German Edition)

Drake (German Edition)

Titel: Drake (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. D. Klein
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Augenschein zu nehmen, blieb ihr Verhalten unverändert.
    Es war eine längliche Öffnung von etwa sieben Meter Breite und drei Meter Höhe, vor der der Strom der Afghanen zum Stocken gekommen war und sich nur langsam weiterschob. Er ließ sich inmitten der Tiere vorsichtig weiter an die Wand drücken und blieb schließlich an einer Kante stehen. Sie war rissig und scharf. Und sie bestand nicht aus natürlichem Gestein. Wenigstens war das sein erster Eindruck. Die Schärfe der Wand wirkte unnatürlich. Irgendwie scharf und doch in den Spitzen abgerundet. Wie harter Gummi. Oder Plastik. Entweder war der ganze Berg eine riesige erbaute Anlage oder das Gestein war irgendwann einmal mit einem Schutzmantel versehen worden. Er tippte eher auf die zweite Möglichkeit. In seiner Vorstellung war es nicht möglich, ein derartig komplettes Felsmassiv zu errichten.
    Irritiert schaute er nach oben. Oder vielleicht doch? Die Wand ging beinahe senkrecht nach oben.
    Mit einem behutsamen Schritt zur Seite hin ließ er sich in der hüfthohen Menge der Tiere weiter in die Öffnung hineintreiben.
    Nachdem der Stau am Eingang überwunden war, ging es drinnen schneller voran, dafür wurde es sehr schnell dunkel. Nachdem er aber umsichtigerweise seit Stunden schon einen Protec trug, war das kein Problem. Er klappte den flexiblen Helm nach oben und schaltete die seitlich angebrachten Lampen an. Am liebsten hätte er auch die Sichtscheibe hochgefahren, denn die Afghanen müffelten ungemein nach Meerwasser und besaßen einen starken Eigengeruch, der an einen frischen Misthaufen erinnerte.
    Ein breiter, rechteckiger Gang mit ebenfalls rissigen Wänden. Nur der untere Bereich war glatt gescheuert. Ein Zeichen dafür, dass die Afghanen die Anlage kontinuierlich heimsuchten.
    Jetzt ging es noch schneller voran. Der Grund dafür lag an den zahlreichen seitlichen Abzweigungen, in denen die Tiere rasch nach oben verschwanden. Werfel ließ sich etwas weiter nach hinten treiben, wo es etwas ruhiger wurde. Dafür lag allerlei undefinierbares und fein strukturiertes Geröll herum. Wahrscheinlich waren es die Überreste einer ehemaligen Einrichtung, die im Laufe der Zeit verfallen und in den hinteren Bereich geweht worden war. Ohne weiter darüber nachzudenken, ging er weiter und staunte nicht schlecht, als er Treppenstufen entdeckte. Sie waren nicht auf den ersten Blick als Stufen zu erkennen, da sie anscheinend durch Verwitterung und den stetigen Gebrauch der Afghanen ziemlich abgeschliffen waren.
    Die Existenz von Treppen ließ aber auch auf eine menschenähnliche Spezies schließen, die einmal in grauer Vorzeit die Anlage errichtet hatte. Oder war eine Treppenform universell benutzbar?
    Er aktivierte seinen Frame. Zuerst wollte er Verotroicx anrufen, entschied sich dann jedoch anders. Wenn Koss SERVICE schon die ganze Zeit über die Lage auf dem Planeten berichtete, dann konnte sie die Neuigkeiten auch direkt in ihre Sendung aufnehmen. Ganz abgesehen davon, hatte er keine Lust, sich mit Verotroicx auseinanderzusetzen. Sollten er oder Sternberg doch aufgrund seiner Aufnahmen entscheiden, was sie als Nächstes zu unternehmen gedachten.
    Mit knappen Worten unterrichtete er Koss SERVICE und danach Jason SCIENCE von seiner Entdeckung. Ohne jeglichen weiteren Kommentar ließ er seine Helmkameras anlaufen und folgte den welligen Stufen nach oben.
    Es war erstaunlich, wie sehr die Räumlichkeiten einer irdischen Anordnung glichen. In der ersten Etage führten lange Gänge durch die Anlage, rechts und links einzelne Kammern. Neben den Treppen führte ein dunkler Schacht nach unten und oben. Waren hier Aufzüge installiert gewesen? Einige Rillen und ausgerissene Löcher wiesen darauf hin. Nach einem kurzen Blick in die Tiefe rümpfte er die Nase. Dort unten lagen anscheinend die Kadaver von unvorsichtigen Afghanen, die in ihrer Hast, nach oben zu gelangen, irgendwann einmal abgestürzt waren und keine Möglichkeit gehabt hatten, ihrem Gefängnis wieder zu entkommen.
    In Begleitung einiger einzelner Afghanen machte er sich auf den Weg in die zweite Etage. Hier waren die Grundstruktur und die Anordnung der Räume total verändert. Während im Erdgeschoss und in der ersten Etage die Nüchternheit den Vorrang hatte, war hier oben anscheinend mehr Wert auf eine entspannte und offene Architektur gelegt worden. Die Decke war höher und die Gänge besaßen einen kreisförmigen Grundriss. Nach wie vor zweigten links und rechts weitere Gänge ab, die zu einzelnen

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