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Drake Schwestern 01-02 - Daemmerung des Herzens-06.07.12-OK

Drake Schwestern 01-02 - Daemmerung des Herzens-06.07.12-OK

Titel: Drake Schwestern 01-02 - Daemmerung des Herzens-06.07.12-OK Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Laienschauspieler.«
    »Aber, Inez«, protestierte Kate, »das können Sie
doch nicht tun. Bestimmt hat es ihn tief getroffen.«
    Einen Moment lang schürzte Inez die Lippen und
wirkte reumütig. »Er hat es nicht besser verdient«, sagte sie dann. »Ich habe
schon genug Schwierigkeiten. Da kann ich es nicht auch noch gebrauchen, dass
sich der Junge über seine Rolle beschwert. Die Heiligen Drei Könige sind nervös
und ich fürchte, sie haben vor, alle geschlossen auszusteigen. Ich möchte den
Umzug nicht ausfallen lassen. Seit der Gründung dieses Städtchens hat er jedes
Jahr stattgefunden.«
    »Danny wird nicht aussteigen. Ihm macht es Spaß,
diese Schafe durch die Gegend zu scheuchen«, sagte Matt.
    Inez schaute finster. »Es macht ihm Spaß, sie auf
die Kinder zu hetzen und einen riesigen Tumult auszulösen.«
    »Das ist wahr«, sagte Matt belustigt, doch sein
Blick war auf die grauweißen Nebelfetzen geheftet, die sich in das Städtchen
stahlen. Er entfernte sich von den beiden Frauen und trat näher an das
Schaufenster, um den Nebel eingehend zu mustern. Den Feind. Es war eine
seltsame Vorstellung, den Nebel, an der Küste eine nahezu alltägliche
Erscheinung, als Feind anzusehen.
    Ihm schien es, als streckten sich lange, dünne Arme
mit knochigen Fingern nach den Häusern aus und tasteten sich vor. Das Bild war
so eindringlich, dass Matt einen Schritt näher ans Fenster trat, die Augen
zusammenkniff und in den Nebel lugte. »Katie, komm doch bitte mal kurz her«,
sagte er leise und hielt ihr seine Hand hin, ohne den Blick vom Nebel zu lösen.
Etwas bewegte sich darin.
    Kate legte ihre Hand augenblicklich in seine und
stellte sich neben ihn. »Was ist?«
    »Schau in den Nebel und sag mir, was du siehst.«
    Kate betrachtete den Dunst, der sich rasch
voranbewegte. Er wurde zusehends dunkler und wogte und brodelte ungestüm. Sie
erschauerte, als lange Schwaden über die Schnellstraße zogen und um die
Wohnhäuser zu schleichen begannen. Sie dachte unwillkürlich an ein Raubtier,
das Jagd auf etwas machte und schnupperte, um die richtige Witterung
aufzunehmen. Auch sie glaubte zu sehen, dass sich inmitten der dichten
Nebelbank etwas bewegte, dessen Umriss vage an einen großen Mann in einem
langen, wehenden Mantel und einem alten Hut erinnerte. Sie erhaschte einen
Blick auf eine Gestalt, die gleich darauf in dem wabernden Dunst verschwand und
im nächsten Moment wieder auftauchte und an den Rändern der wirbelnden Masse
zerfloss. Die Gestalt war groß und hatte nackte weiße Knochen, erbarmungslose
Augen und einen weit geöffneten Mund. Kate wich zurück und keuchte. Das Skelett
hatte nicht nur Gestalt angenommen, sondern sich außerdem vervollständigt.
Diesmal war der gesamte Brustkorb intakt und kleine Fleischlappen hingen daran
und ließen die Erscheinung noch grotesker wirken als zuvor.
    Kate legte eine Hand auf ihre Kehle, um den Schrei
zu ersticken, der in ihr aufstieg, als sie möglichst weit vom Fenster
zurückwich. Jetzt merkte sie, dass im Geschäft gespenstische Stille herrschte.
Inez und die Kunden starrten furchtsam zum Fenster hinaus.
    »Es nimmt Gestalt an, nicht wahr?«, fragte Matt.
    Jonas kam mit grimmiger Miene in den Laden
hereinstolziert, gefolgt von Jackson. »Kate, geh raus und schaff uns das vom
Hals, bevor es Todesopfer fordert«, herrschte Jonas sie jäh an und ignorierte
alle anderen. »Auf der Schnellstraße ist die Sicht so miserabel, dass an Fahren
nicht zu denken ist. Ich habe im Radio eine Warnung durchgegeben, aber bei
diesen Sichtverhältnissen werden nicht nur Leute über den Rand der Klippen
fahren. Auch Fußgänger werden abstürzen. Bedauerlicherweise hört nicht jeder Radio.«
    »Scher dich zum Teufel, Jonas.« Matt war wütend.
Sogar sehr wütend. Auf das Ding im Nebel. Und auf Jonas und auf seine eigene
Unfähigkeit, diese Wesenheit aufzuhalten. »Du wirst Kate nicht hinausschicken
und du wirst sie auch nicht zwingen, es noch einmal allein gegen dieses
verdammte Ding aufzunehmen. Sie fürchtet sich und sie ist müde und der Teufel
soll mich holen, wenn ich zulasse, dass du ihr drohst und ihr einredest, sie
sei dafür verantwortlich und müsste ganz auf sich gestellt den Kampf dagegen
aufnehmen. Wenn du jemanden willst, der gemeinsam mit dir dagegen kämpft, stehe
ich gern zur Verfügung.«
    »Verdammt noch mal, Matt, leg dich bloß nicht mit
mir an. Du weißt genau, dass ich dagegen kämpfen würde, wenn ich auch nur die
geringste Chance hätte. Aber die habe ich nicht.

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