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Drake Schwestern 01-02 - Daemmerung des Herzens-06.07.12-OK

Drake Schwestern 01-02 - Daemmerung des Herzens-06.07.12-OK

Titel: Drake Schwestern 01-02 - Daemmerung des Herzens-06.07.12-OK Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Felsen sprang ein
riesiges Geschöpf mit verfilztem Fell und gelben Augen. In der Kälte der Schattenwelt
konnte sie sehen, wie sich der dampfende Atem der Kreatur mit dem Nebel
vermischte. Die Augen des Geschöpfs waren starr auf sie gerichtet, einen
Eindringling in dieser Welt.
    Ihre Fingerspitzen berührten die Enden der Knochen
des Skeletts, als es die Hand nach ihr ausstreckte. Die Kreatur heulte auf und
ihr Geheul sandte einen Schauer der Furcht über Kates Rücken. Ihre Schwestern
hielten kollektiv den Atem an. Jonas nahm eine steifere Haltung ein und
signalisierte Matt und Jackson seine Sorge.
    Kate flüsterte weiterhin und versprach
Seelenfrieden, Unterstützung und einen Ort, an dem man sich ausruhen konnte.
Die Konturen des Wesens zeichneten sich klarer ab und in den erbarmungslosen
Augen standen Tränen, als es seine Hand so weit ausstreckte, wie es die
schlangenartigen Ranken zuließen. Dann warf das Skelett abrupt den Kopf zurück,
brüllte und verschmähte sie. Verschmähte die Vorstellung von Erlösung und
Vergebung. Kate konnte den rasenden Hass dieses Wesens erkennen, Hass auf sich
selbst, auf alles, was Weihnachten symbolisierte, und auf den Frieden als
solchen. Es kann keinen Frieden geben. Diese Worte schnappte sie auf, als das
Wesen sich wutentbrannt um sich selbst zu drehen begann und den Wirbel, der
dadurch entstand, dass es sich wild um seine eigene Achse drehte, dazu nutzte,
Gegenstände nach ihr zu schleudern. Das vielstimmige Stöhnen schwoll zu
schrillem Kreischen an. Die riesige Kreatur sprang mit großen Sätzen auf Kate
zu und schnaubte so laut wie ein Stier. Kate versuchte ein letztes Mal, die
Hand des Skelettes zu packen, doch das hatte sich jetzt restlos gegen sie
gewandt und stürzte sich gemeinsam mit der Bestie auf sie.
    »Holt sie da raus!«, schrie Jonas, der die
kollektive Furcht wahrnahm, von der die Drake-Familie ergriffen worden war. Er packte
Kates Arm unsanft und schüttelte sie. »Matt, reiße sie zu uns zurück!«
    »Kate«, schrien ihre Schwestern auf, »verlasse ihn,
lass ihn dort.«
    »Hannah!«, schrie Jonas verzweifelt. »Der Wind,
Hannah, sende den Wind.«
    Kate starrte die grässliche Gestalt an, die
geradewegs auf sie zukam, von rasender Wut gezeichnet. Die Augen glühten rot
durch den dunklen Nebel; das Gesicht bestand nur aus Knochen, nicht aus
Fleisch. Der Mund war zu einem stummen Schrei aufgerissen. Sie war in der Welt
der Schatten gefangen, die real und zugleich doch nicht real war, und sie war
nicht in der Lage, den Rückweg zu finden. Das Schlimmste daran war, dass ihr
Blick auf eine zweite unwirkliche Gestalt fiel, die von links auf sie zukam.
    »Kate.« Matt flüsterte ihren Namen und hob sie auf
seine Arme. Ihr Körper war eine leere Hülle, ihre Seele an einem anderen Ort
gefangen.
    »Kate, Liebling, geh mit dem anderen, er wird
dich  hinausführen.« Elles sanfte Stimme ließ alles andere in den
Hintergrund treten.
    Der finstere Damon hatte sie fast erreicht. Kate
fühlte eine Hand auf ihrem Arm. Sie blickte hinunter und sah Jacksons Finger,
die sich wie ein Schraubstock um ihr Handgelenk gelegt hatten. Sie hatte keine
Zeit, freiwillig mit ihm zu gehen; er riss sie aus der Schattenwelt hinaus und zurück
ins Licht. Sie hörte Wutgeheul und erschauerte, als sie spürte, wie Knochen
ihre Haut berührten. Matt war real und greifbar und sie klammerte sich fest an
ihn, da sie dringend Halt brauchte. Ihr war übel, ihr Magen ein Knoten, der
sich auflehnte. Sie schloss die Augen und versank in eine tiefe Ohnmacht.
    Vom Meer fegte der Wind heran, ein peitschender
Sturm der Vergeltung. Hannahs Furcht verlieh dem Sturm zusätzliche Kraft. Ein
prasselnder Regenguss ging auf sie hinunter. Der dunkle Nebel wirbelte im Kreis
und setze sich zur Wehr, denn er wollte nicht weichen. Für einen kurzen Moment
kam es zu einer heftigen Konfrontation zwischen der Wesenheit und den
Drake-Schwestern. Stöcke und Unrat flogen im Wind. Die drei Männer konnten das
verzweifelte Geschrei der Möwen hören. Und dann war es vorbei. Der Nebel trat
den Rückzug zum Meer an und ließ Stille und den stürmischen Wind und Regen
zurück. Matt stand auf dem Bürgersteig, hielt Kate in seinen Armen und starrte
schockiert den angerichteten Schaden an.
    Über ihren Köpfen verbargen Wolken die Sonne und es
war ein düsterer, verhangener Tag. Weihnachtliche Lichterketten, die an
Gebäuden gespannt waren, blinkten in leuchtenden Farben und bildeten einen
unglaublichen Kontrast zu dem

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