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Drake Schwestern 07 - Sturm der Gefuehle-01.07.12

Drake Schwestern 07 - Sturm der Gefuehle-01.07.12

Titel: Drake Schwestern 07 - Sturm der Gefuehle-01.07.12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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einer verdeckten Ermittlung. Jonas hatte nach Hause gehen wollen, nach Sea Haven, und er hatte Jackson überredet, mit ihm zu kommen. Er hatte einen Posten im Büro des Sheriffs angenommen und überwachte die Küste; lange Zeit war ihm nicht klar gewesen, wie sehr ihm die Bewohner von Sea Haven ans Herz gewachsen waren. Er war ein wortkarger Mann, der so schnell keine Freundschaften schloss, doch in der kleinen, fest zusammengewachsenen Gemeinde war er aufgenommen worden. Die Leute akzeptierten ihn.
    Die ganze Ortschaft betrauerte Elle Drakes Verschwinden, nicht nur ihre Familie und er. Er nahm Stille wahr, als er durch die Straßen fuhr, sogar eine Art Grauen. Wohin er auch blickte, sah er die kleinen gelben Bänder wehen, an Geschäften und Privathäusern, an Zäunen und Bäumen. Eine von ihnen war verschollen und sie alle wollten, dass sie wieder nach Hause kam. Der Wind trieb weiterhin Nebel vor sich her, bis der dichte graue Dunst auch über der Küstenstraße lag und sich auf seiner Windschutzscheibe absetzte. Hoffnungslosigkeit hing wie eine Wolke über ihm, als er die Schnellstraße bis zu der gewundenen Auffahrt nahm, die zum Anwesen der Drakes hinaufführte. Das mehrstöckige Haus stand auf einer Klippe, umgeben von Bäumen und einem wunderschönen, farbenprächtigen Garten, dessen Pflanzen sogar im tiefsten Winter wuchsen und blühten. Als Erstes vernahm er die Musik von Windspielen, die in ihrer Vielfältigkeit Tonfolgen erzeugten, welche ihm die furchtbare Last von der Brust zu nehmen schienen. Das zweiflügelige schmiedeeiserne Tor war geschlossen, und er hielt am Fuße des Hügels an und musterte eingehend die Symbole und die Worte, die sowohl auf Latein als auch in italienischer Sprache eingemeißelt waren. Vereint werden die sieben eins.
    Die Drakes verfügten über eine Magie, die nur die wenigsten Menschen besaßen, und wenn sie zusammenkamen, konnten sie ganz außerordentliche Dinge erreichen. Jackson empfand sie alle als außergewöhnliche Frauen. Irgendwie war er durch Jonas in ihren Kreis eingeführt worden.
    Elle. Er lehnte seine Stirn ans Steuer und bekämpfte seine Angst um sie mit gezielten Atemübungen. Er selber war Kriegsgefangener gewesen, und es hatte nicht allzu viel Hoffnung bestanden, dass ihn jemand finden würde. Man hatte ihn damals im Abstand von wenigen Tagen verlegt, und da er in dem Ruf stand, ein glänzender Scharfschütze zu sein, hatten diejenigen, deren Gefangener er war, nicht die Absicht gehabt, ihn auszuliefern, noch nicht einmal aus politischen Gründen.
    Die Narben von den Folterungen jener langen Wochen waren auf seiner Haut zu sehen, doch sie gingen noch viel tiefer. Es war nicht gerade so, als hätte er in jenen Zeiten viel gehabt, wofür es sich zu leben lohnte, und er hatte auch nicht an viel geglaubt. Bis eine Stimme in seinem Kopf zu flüstern begann und ihm sagte, er solle leben. Er solle kämpfen. Er sei nicht allein.
    Anfangs hatte er geglaubt, er sei dabei, den Verstand zu verlieren. Diese Stimme war sanft - weiblich -, und im Lauf der Zeit wurde sie sinnlich. Er liebte den Klang ihrer Stimme. Elle. Seine geheimnisvolle, ätherische Elle Drake. In seinem Schmerz hatte er irgendwie die Verbindung zu ihr hergestellt, und ihr war es gelungen, ihn zu finden. Er verstand diese Verbindung zwischen ihnen nicht, aber er wusste, dass sie zu ihm gehörte. Sie war für ihn bestimmt. Er war Jonas nach Sea Haven gefolgt, um sie zu sehen, dass sie wirklich existierte. Und sowie er sie gesehen hatte, hätte er Manns genug sein müssen, um fortzugehen, aber er konnte es nicht. Er seufzte. Die Lasten der ungelösten Probleme, die er mit sich herumtrug, waren viel zu gefährlich. Er musste eine Möglichkeit finden, diese Dinge aus der Welt zu schaffen, bevor er Ansprüche auf die Frau erhob, von der er wusste, dass sie für ihn bestimmt war.
    Das große Vorhängeschloss am Tor fiel aus eigenem Antrieb auf den Boden, und die Flügel des Tores schwangen auf. Das bereitete ihm eine immense Genugtuung. Das Tor der Drakes öffnete sich nur für diejenigen, die zur Familie gehörten. Niemand wusste, wie es die Familienmitglieder und deren Männer erkannte, aber das Haus, das denen Schutz geben konnte, die sich in ihm aufhielten, hieß ihn willkommen.
    »Siehst du, Elle?«, flüsterte er. »Sogar dein Haus sagt, dass es an der Zeit ist.« Der Zeitpunkt war sogar schon überschritten.
    Er hätte schon vor langer Zeit aktiv werden sollen, einen Krieg beginnen oder ihn vielmehr

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