Drake Schwestern 07 - Sturm der Gefuehle-01.07.12
Messerstecherei ums Leben gekommen und hatte vier Mitglieder einer gegnerischen Bande in den Tod mitgerissen. Daraufhin war Jackson zum Militär gegangen. Jonas wusste, dass Jackson während seiner Zeit beim Rauschgiftdezernat mit eben diesem Motorradfahrerclub aneinandergeraten war, doch er redete nie darüber.
»Diesmal werden wir sie finden«, sagte Jonas.
Die schwarzen Augen wandten sich ihm zu. »Ja, das werden wir. Ich werde sie nach Hause holen. Und dann ist Schluss damit, Jonas. Nur, damit du Bescheid weißt. Ich weiß, wie viel dir an den Mädchen liegt, aber Elle ist meine Angelegenheit. Jetzt reicht es.«
»Jackson ...« Zum ersten Mal in den langen Jahren ihrer Freundschaft fühlte sich Jonas plötzlich unbehaglich. Jackson konnte ziemlich skrupellos sein, und wenn er erst einmal einen Entschluss gefasst hatte, war er nicht mehr von seinem Vorhaben abzubringen.
Jackson schüttelte den Kopf. »Dann wollen wir doch mal zusehen, dass wir einen Anhaltspunkt bekommen. Das Unwetter zieht schnell auf. Haben sich die Mädchen versammelt?«
Das sah Jackson ähnlich. Für ihn war das Gespräch beendet. Jonas seufzte, als sie auf verschlungenen Wegen durch den Garten liefen. Er hatte nie verstanden, was zwischen Jackson und Elle war, oder vielmehr, was nicht zwischen ihnen war. Elle blieb für sich und war so verschlossen wie Jackson. Beide waren Eigenbrötler mit einem starken Willen, und abgesehen von Elles aufbrausender Art und Jacksons scheinbarer Teilnahmslosigkeit waren die beiden einander sehr ähnlich - und vor allem waren sie beide stur.
»Ilja ist hier. Er hat uns etwas mitzuteilen«, sagte Jonas. »Er möchte es uns lieber sagen, bevor wir reingehen.«
Jackson warf einen Blick auf ihn und sah ihn scharf an. Was auch immer Ilja Prakenskij zu sagen hatte - er wollte offenbar nicht, dass Joley Drake, seine Verlobte, oder eine der Schwestern etwas davon erfuhr. Und das hieß, es konnten keine guten Nachrichten sein.
Jackson hatte die Luft angehalten. Jetzt atmete er aus und unterdrückte bewusst das Grauen, das in ihm hochsteigen wollte. Er war als Kriegsgefangener in die Hände eines der größten Sadisten in dieser Branche gefallen, und er hatte weniger Angst empfunden als jetzt.
Elle. Kleines. Bleib für mich am Leben. Ganz gleich, was du tun musst, bleib am Leben für mich. Ich komme dich holen.
Der Sturm war der ideale Leiter, den sie brauchten, um ihre Energien zu verstärken. Ganz gleich, wo Elle sein mochte, sie würde warten, weil sie wusste, dass sie niemals aufhören würden, nach ihr zu suchen.
Er ging um die Hausecke herum, wo Ilja in den Schatten auf sie wartete. Ilja nickte Jackson zu und warf einen Blick auf das Haus, das sich über ihnen erhob. »Lasst uns ein paar Schritte laufen.«
»Sie werden es wissen«, warnte ihn Jonas.
Die Drakes wussten immer Bescheid. Sie versuchten jetzt schon seit einem Monat Elle zu finden, verbanden sich immer wieder miteinander auf der Suche nach ihrer verlorenen Schwester, und da sie sie nicht finden konnten, wussten sie, dass die Entfernung sehr groß war und dass sie extreme Not litt. Elle war mächtig, vielleicht noch mächtiger als jede andere von ihnen. Jackson hatte mit eigenen Augen gesehen, wie die explosive Energie ihrer Wut ein Gebäude fast zum Einsturz gebracht hätte. Sie achtete immer sorgsam darauf, die Selbstbeherrschung nicht zu verlieren, aber aus der Lage, in der sie jetzt war, konnte sie sich nicht befreien ... Jackson schloss erneut die Augen, und sein Magen drehte sich um. Sie musste verletzt sein. Wenn sie sich nicht mit ihnen in Verbindung setzen konnte, musste sie verletzt sein, eine andere Erklärung gab es nicht.
Elle litt. Der Gedanke war entsetzlich. Elle in den Händen eines Mannes, der zum Menschenhandel fähig war ... die Vorstellung war noch schlimmer.
Du weißt, dass ich niemals aufgeben werde, bevor ich dich gefunden habe. Bleib stark, Kleines. Für mich. Für deine Schwestern. Für Jonas und Ilja und für die ganze verdammte Ortschaft. Bleib am Leben, Elle.
Er wollte, dass sie ihn genug liebte, um für ihn zu leben. Er wollte der Grund dafür sein. Sie gehörte ihm. Sie gehörte ihm schon, seit er das erste Mal ihre Stimme gehört hatte, sanft und seidig und so verflucht sexy. Etwas in seinem Innern war erwacht - war zum Leben erwacht.
Er hatte keine Gefühle in dem Sinn, wie Jonas sie hatte. Jonas sorgte sich um alles und jeden und war für jeden guten Zweck zu haben. Er wollte die Welt retten, und er war
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