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Drake Schwestern 07 - Sturm der Gefuehle-01.07.12

Drake Schwestern 07 - Sturm der Gefuehle-01.07.12

Titel: Drake Schwestern 07 - Sturm der Gefuehle-01.07.12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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für Gratsos. Er konnte nicht damit leben, dass diese Bedrohung über Elles Kopf schwebte.
    Nicht damit, wie dieser Mann sie terrorisierte, und auch nicht damit, wie dieser Mann sie behandelt hatte. Er konnte mit vielen Dingen leben, aber damit nicht. Er wusste, dass er Jagd auf Gratsos machen und ihn töten würde. Und dann würde er nach Hause zurückkehren und ihr gegenübertreten müssen. Er konnte nicht weiterleben, ohne den Mann endgültig von der Erdoberfläche zu entfernen, und er war nicht sicher, ob sie, nachdem er das getan hatte, noch mit ihm leben konnte. Sein Herzschlag kam ins Stocken und seine Finger ebenfalls.
    Schnell ließ er sich von der Musik in seine Welt zurücktragen. Zurück zur Zurechnungsfähigkeit und einem Gefühl von innerem Frieden. Zurück zu Elle. Seine Finger flogen über die Tasten und ließen Leidenschaft und Feuer in sein Klavierkonzert einfließen. Er sah sie vor seinem geistigen Auge, ihr langes, seidiges Haar, das sich wie ein glutroter Wasserfall um ihn herum ergoss, ihre Haut, so zart und in der Dunkelheit so bleich, Rosenblätter im Kerzenschein; seine Hände, die über ihren Körper glitten und jede bezaubernde Rundung, die sie nachfuhren, seinem Gedächtnis für alle Zeiten einprägten. Er schloss die Augen und liebte sie mit seiner Musik, verband sich in seinem Innern eng mit ihr, ohne überhaupt zu wissen, dass er es tat. Jeder einzelne Ton war eine Streicheleinheit, eine Liebkosung, ein Geschenk an sie. Die Melodie war der Ausdruck seiner Liebe, eine Botschaft, die er nie in angemessene Worte kleiden könnte, doch dieses Instrument war dazu fähig und tat es, und die Melodie schwang sich im Einklang mit seiner inneren Glut auf.
    Elle sah Jackson zu, als er spielte, den Kopf über die Tasten gesenkt, die Augen geschlossen, während sein Körper sich wiegte, als die Musik ihn duchströmte und über seine Hände das Instrument zum Klingen brachte. Sie stand in der Tür und sah ihm ins Gesicht. Er war vollständig in der Musik versunken, und seine Gedanken weilten in weiter Ferne, während seine Finger über die Tasten glitten. Er saß im Dunkeln, und nur der matte Kerzenschein gestattete es ihr, seinen Gesichtsausdruck zu sehen. Sie wusste, dass er das Herz eines Kriegers besaß, grimmig und loyal und tödlich im Kampf. Doch als sie ihn jetzt betrachtete, erkannte sie, dass sich in ihm die Seele eines Poeten verbarg.
    Sie sah sich in dem Zimmer um. Es war so gebaut, dass es eine gute Akustik hatte, denn der Klang war einfach unglaublich. In die Wand war ein Kamin mit einem Gasfeuer eingebaut und die Bodendielen aus Hartholz schimmerten. In der Nähe des Kamins lag ein dicker Teppich mit zwei behaglichen Sesseln und einem kleinen Tisch dazwischen. Der Raum war nahezu schmucklos, mit Ausnahme der Kerzen, die ein weiches Licht verströmten, doch ansonsten war das Zimmer in Schatten gehüllt, was ja auch auf Jackson selbst häufig zutraf.
    Jackson verschlug ihr den Atem mit seinem Spiel, mit den Bildern in seinem Innern. Die Töne rieselten über ihren Körper und ließen ihre Sinne schlagartig entflammen, bis sie nicht mehr Atem holen konnte, ohne ihn einzuatmen. Innerlich lechzte sie vor Verlangen nach ihm und verspürte das dringende Bedürfnis, ihm Freude zu bereiten, ihn von jenem dunklen Ort in seinem Innern fortzuführen, hin zu reiner Seligkeit, zur Ekstase seiner Musik.
    Sie betrat das Zimmer und tappte über den Boden zu dem Kamin, um ihn anzuzünden. Die Flammen glühten in einer Mischung aus Gold und Rot, und sie brannten so niedrig, dass sie nur über die Holzscheite zuckten, fast im Takt zu der Musik, die um sie herumfloss. Durch diese Musik fühlte sie sich ganz anders. Der Rhythmus ging in sie über und ließ ihre Ängste von ihr abfallen. Die tieferen Töne fanden einen starken Widerhall im Kern ihrer Weiblichkeit und pulsierten dort, so dass diese Empfindung wie ein geschmolzener Strom von Klängen durch ihren Körper reiste, prickelnd über ihre Haut strich und in ihre Brustwarzen kniff, die sich daraufhin stramm aufstellten.
    Sie ließ sich Zeit, ging zurück, um Kissen und eine leichte Decke zu holen, und arrangierte alles auf dem dicken Kaminvorleger.
    In diesem Zimmer waren sie in Sicherheit. Hier konnte nichts und niemand hereinkommen und sie in ihrer Welt aufstören. Sie stellte noch ein paar Kerzen, die besonders lange brannten, auf dem Kaminsims aus unbehauenem Fels auf und zündete sie an, bevor sie Bomber ein Zeichen gab, sich als weitere

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