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Drama in Hollywood

Drama in Hollywood

Titel: Drama in Hollywood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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verrückt, es soweit kommen zu lassen; aber ich
konnte nichts dagegen tun. Nach drei Scheidungen und der Himmel weiß wie vielen
turbulenten Affären mußte ich mich in einen Jungen verlieben, der beinahe zehn
Jahre jünger war als ich. Am Anfang fühlte er sich geschmeichelt, daß sich eine
anerkannte Schauspielerin so offen um ihn bemühte und nach einer Weile
amüsierte ihn das. Später war ich nur einfach jemand, den er gebrauchen — und
schließlich mißbrauchen konnte. Es war scheußlich,
Rick, schlimmer als es je gewesen war, weil ich ihn liebte .«
    »Und es war alles zu Ende,
bevor er verunglückte ?« fragte ich.
    »Vielleicht für Rod«, sagte sie
tonlos, »aber nicht für mich !«
    Das Sonnenlicht ließ tanzende
Reflexe auf ihrem Haar, das die Farbe hellen Kupfers hatte, aufblitzen, betonte
die weiche Rundung ihrer Wangen und erinnerte mich daran, daß sie nicht nur
eine Spitzenschauspielerin, sondern auch eine schöne und begehrenswerte Frau
war.
    »Wann haben Sie Blane zum letztenmal gesehen ?«
    Della preßte den Handrücken
gegen ihren Mund und biß einen Augenblick lang scharf in die gestraffte Haut,
bevor sie antwortete.
    »Es war am frühen Nachmittag
des Tages, als es passierte«, flüsterte sie. »Wir hatten einen Streit — einen
fürchterlichen, tobsüchtigen Streit — und dann sagte er, er brauche mich nicht
mehr und es sei alles zwischen uns aus. Ich sagte ihm, ich liebte ihn noch
immer und würde ihn immer lieben; er lachte mir ins Gesicht. >Geh, amüsier ’ dich mit irgendeinem Knilch deiner eigenen
Altersklasse, Baby<, sagte er. >Aber bleib aus dem hellen Sonnenlicht weg
— man sieht sonst deine Runzeln zu deutlich !<
    Ich schlug ihm ins Gesicht. Er
blieb eine Weile stehen, starrte mich an — haßerfüllt !
Dann schlug er mir mit der geballten Faust auf den Mund und ging hinaus. Drei
Stunden später war er tot .«
    Sie begann zu weinen, und
obwohl die Tränen mühelos flössen, war ihr Schmerz echt. »Vielleicht war es
meine Schuld, daß er diesen Unfall hatte, Rick? Ich glaube, ich habe ihn
umgebracht !«
    »Niemand bringt einen anderen
auf diese Weise um«, knurrte ich. »Hören Sie auf, sich selbst leid zu tun. Ja?«
    »Entschuldigung.« Sie schneuzte sich laut. »Nur — alles, was ich nun noch habe,
ist meine Karriere. Die Schauspielerei hat seit meinem siebzehnten Jahr das
Leben für mich bedeutet. Wenn ich nicht mehr spielen kann, kann ich ebensogut tot sein. Das wissen sie, und auf diese Weise
ermorden sie mich — indem sie es mir unmöglich machen zu arbeiten. Sie müssen
herausfinden, warum, Rick, und sie aufhalten! Es ist mir gleich, was es kostet
— halten Sie sie auf, und ich gebe Ihnen alles, was Sie verlangen .«
    »Alles ?« beharrte ich.
    »Alles«, wiederholte sie mit
Festigkeit.
    »Einschließlich Della August?«
    Ihr tränenüberströmtes Gesicht
hob sich langsam, und sie starrte mich mit nahezu furchtsamem Ausdruck in den
Augen an. »Vermutlich sollte ich mich dadurch geschmeichelt fühlen. Was
schlagen Sie vor? Ein verlängertes Wochenende auf dem Land?«
    »Mein reguläres Honorar plus
eine verlängerte Woche in Palm Springs vielleicht?«
    Ich sah zu, wie sich ein paar
Sekunden lang ihre Finger in einem unbewußten Rhythmus verschränkten und wieder lösten.
    »Sie machen wohl Spaß ?« Sie lachte unsicher. »Nein —«, ihre Stimme klang
plötzlich matt, »Sie machen keinen Spaß. Nicht wahr?«
    »Das ist der Preis«, sagte ich.
    »Dann bleibt mir wohl keine
andere Wahl .« Sie wandte den Blick von mir ab und
starrte durch das große Fenster in den flimmernden Himmel hinaus, ohne etwas zu
sehen. »Gut. Ihr Honorar in der Höhe Ihrer Forderung und eine >verlängerte
Woche< in Palm Springs.«
    Ich setzte mich noch bequemer
auf der Couch zurück und zündete eine Zigarette an. »Das Filmgeschäft ist voll
von Legenden«, sagte ich im Ton der Unterhaltung. »Ich habe meine besonderen
Lieblinge unter ihnen, wie vermutlich alle Leute .«
    »Vermutlich.« Ihre Stimme klang
abweisend.
    »Erinnern Sie sich an die eine
von den Mädchen aus Nebraska mit den strahlenden Augen, die nach Hollywood kam,
als sie eben siebzehn war und die dachte, die Einladung eines Produzenten zu
einem späten Abendessen in seinem Appartement bedeute nur, daß man essen und
über ihre zukünftige Karriere sprechen würde? Dann, als er ihr aufs peinlichste
klarmachte, was damit in Wirklichkeit gemeint war, schlug sie mit einem Stuhl
auf ihn ein, und es bedurfte acht vernähter Stellen und

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