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Drama in Hollywood

Drama in Hollywood

Titel: Drama in Hollywood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Augenzeugin, die ihn nur anderthalb Kilometer von der Kurve
entfernt wie einen Verrückten vorbeirasen sah ?«
    »Diese
alte kleine Dame, die nach Pasadena zurückfuhr?« Ich lächelte ein wenig. »Ich
glaube, daß Blanes Wagen durchaus an ihr vorüberfuhr,
und ich glaube zudem, daß sich die Frau noch immer bei ihm befand. Ich vermute,
daß die alte kleine Dame gar keine Zeit hatte, einen von den beiden zu
erkennen; aber sie ist ein Filmfan und so bot die Beschreibung Blanes keinerlei Schwierigkeiten für sie. Nicht wahr?«
    »Gut«,
sagte Lovatt freundlich. »Das will ich also fürs
erste einmal annehmen. Lassen Sie uns noch einmal auf das Vorhergehende
zurückkommen. Sie sagten etwas über ein durchgedrücktes und befestigtes
Gaspedal und einen losrollenden Wagen? Glauben Sie, daß es das war, was
passiert ist ?«
    »Natürlich«,
sagte ich.
    »Dann
halten Sie das Ganze also nicht mehr für einen Unfall, Mr. Holman ?«
    »Ich
halte es auch nicht für einen Selbstmord«, sagte ich. »Ich halte es für einen
Mord .«
    »Mord ?« wiederholte er.
    »Ich
glaube, daß Blane hier, an diesem Fahrweg, mit
jemandem verabredet war«, sagte ich. »Entweder brachte er das Mädchen mit oder
sie begleitete ihn, um ihm den Weg zu zeigen. Er war spät daran — und als er acht Kilometer weiter hinten halten mußte, um zu tanken, wurde
die Zeit noch knapper. Deshalb fuhr er so schnell, als die alte Dame seinenWagen
erblickte.
    Der
Mörder wartete hier an dieser Stelle auf ihn.
    Sie
diskutierten über irgend etwas ,
vielleicht kam es zu einem Kampf. Jedenfalls war Blane tot, und sein Mörder hatte die Leiche daliegen. Also fuhr er Blanes Wagen rückwärts hinaus, setzte den Toten auf den
Vordersitz, klemmte das Gaspedal fest und ließ den Wagen rollen. Durchbrach er
den Zaun und fiel in die Schlucht, war alles in Ordnung — wenn nicht, war die
Sache auch nicht weiter schlimm. Also ließ er es darauf ankommen, und seine
Rechnung ging glatt auf .«
    »Was
war mit dem Mädchen ?« murmelte Lovatt .
    »Das
brachte er auch um«, sagte ich. »Vielleicht geriet sie, als ihr klar wurde, daß Blane tot war, in Panik und rannte schreiend davon.
Das wiederum verursachte möglicherweise bei dem Mörder eine Panik, so daß er
sie erschoß . Es muß einen Grund gehabt haben, warum
er ihre Leiche nicht mit der Blanes zusammen in den
Wagen setzen konnte. Wenn sich eine Kugel in ihrem Körper befand, so mußte er
fürchten, daß dies durch eine Autopsie an den Tag gebracht werden würde .«
    »Hat
das tote Mädchen vielleicht auch einen Namen ?« Lovatts Stimme klang leicht belustigt.
    » Jerrie Laslo«, sagte ich. »Sie war eine von Blanes Freundinnen. Sie verschwand am Tag seines Unfalls. Ich
habe mich gestern in ihrem Hotel erkundigt. Sie ist die Miete für eine Woche
schuldig geblieben und all ihre Kleider und persönlichen Habseligkeiten waren
noch da .«
    »Sie
wußten doch, daß Morde nicht meine Angelegenheit sind«, sagte er. »Warum haben
Sie also mich angerufen, Mr. Holman ? Warum haben Sie
nicht die Mordabteilung angerufen — oder Ihren Freund, den Lieutenant ?«
    »Aus
zwei Gründen«, sagte ich. »Sie hatten ein persönliches Interesse an diesem
Fall, weil Sie von einer Reihe prominenter Filmbosse herumgeschubst wurden, und
nun weiß ich auch mit einiger Sicherheit, um wen es sich dabei gehandelt hat«,
sagte ich. »Ich dachte, es würde Ihnen vielleicht Spaß machen, die dummen
Gesichter der Leute zu sehen, ganz zu schweigen von dem jenes Vorgesetzten, der
Ihnen so genaue Anweisungen für Ihren Bericht gegeben hat .«
    »Aber
dies alles bekomme ich nicht umsonst«, sagte er grinsend. »Hoffen Sie, daß ich
etwas für Sie tue, was vielleicht keiner meiner Kollegen sonst für Sie tun
würde ?«
    »Wenn
er das Mädchen umgebracht hat, so mußte er die Leiche irgendwie loswerden«,
sagte ich. »Er kann sie im Kofferraum seines eigenen Wagens verstaut und sie in
Kalifornien oder im Pazifischen Ozean ausgesetzt haben — oder, wenn er von
panischer Angst besessen war, könnte er sie auch irgendwo entlang dieses
Fahrweges versteckt oder vergraben haben. Meinen Sie nicht ?«
    »Okay.«
Er seufzte schwer. »Ich werde in der nächsten Stunde eine Gruppe meiner Leute
hier heraufkommen lassen und wir werden nachsehen. Aber — ob wir das Mädchen
finden oder nicht — Sie sind mir die ganze Geschichte schuldig, wenn Sie damit
am Ende sind. Ja?«
    »Wenn ich
die Geschichte je zu einem Ende bringe, Sergeant«, sagte ich düster.

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