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Dray Prescot 06-Die Menschenjäger von Antares

Dray Prescot 06-Die Menschenjäger von Antares

Titel: Dray Prescot 06-Die Menschenjäger von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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etwas überrascht, weil weit und breit niemand zu sehen war – an einem Ort, wo normalerweise lebhaftes Treiben herrschte – plaudernde Bürger, Koters, die ihren Geschäften nachgingen, eintreffende oder aufbrechende Calsany-Karawanen, Zorcawagen mit blitzenden Rädern, all das bunte Durcheinander des Alltagslebens in Vondium.
    Im nächsten Augenblick kam eine Gruppe Männer durch die Torbogen gestürmt, die zu den äußeren Palasthöfen führten.
    Sie trugen hellgrüne und purpurne Rosetten an den weiten Ledertuniken, und an den breitkrempigen vallianischen Hüten wippten lange Federn in denselben Farben.
    Fluchend zog ich Rapier und Dolch und stellte mich vor Delia. Doch sie schob mich zur Seite und baute sich mutig neben mir auf.
    »Männer von der Dritten Partei!« sagte sie. »Es gibt also doch noch welche!«
    »Aye, mein Schatz«, sagte ich. »Und ihr geht jetzt wieder an Bord des Flugboots und steigt auf – du und dein Vater.«
    »Wenn du dir einbildest, daß ich mich von dir herumkommandieren lasse, nur weil wir beschlossen haben zu heiraten, irrst du dich gewaltig! Ich soll dich in der Gefahr allein lassen ...?«
    »Delia!«
    »Komm, Tochter! Sollen doch die Krieger kämpfen ...«
    »Jawohl, mein Vater, Dray ist ein Krieger, der nie die Flucht ergreifen würde – und ich lasse ihn nicht im Stich!«
    Nun, so ist nun mal meine Delia. Ich hatte keine Zeit, mich mit ihr auf Diskussionen einzulassen. Die Männer der Dritten Partei, die insgeheim die anderen politischen Parteien Vallias unterwandert und versucht hatten, den Herrscher zu stürzen, stürmten auf uns zu.
    Mit lautem Gebrüll – ich wollte ihre Aufmerksamkeit auf mich lenken – sprang ich vor und hob meine Waffen. Der Leser, der meine Geschichte bisher verfolgt hat, weiß, daß ich beim Kämpfen selten einen Laut von mir gebe und sonst auch nicht unnütz mit Waffen herumfuchtle. Aber hier wußte ich, daß ich die Männer von Anfang an von Delia fernhalten mußte, bis die übrigen Flugboote eintrafen und meine Männer aus Felschraung und Longuelm und aus Strombor sowie Delias Gesellen der Blauen Berge brachten.
    Schritte und das Klirren von Waffen in meinem Rücken verrieten mir, daß die Mannschaft unseres Flugboots ebenfalls zum Kampf antrat.
    Das verbesserte die Chancen ein wenig zu unseren Gunsten – wenn es auch immer noch etwa hundert zu zwanzig stand.
    Welch Unglück, daß wir jetzt zum Schluß noch in einen solchen Kampf verwickelt wurden! Wir hatten gesiegt, wir hatten die Verschwörung der Dritten Partei niedergeschlagen, und Naghan Furtway, Kov von Falinur, und sein Neffe Jenbar, der es auf Delias Hand abgesehen hatte, mußten längst außer Landes sein. Und jetzt dies! Ich verfluchte die sinnlose Gefahr, in die Delia hier vor dem Tor ihres eigenen Palastes gestürzt wurde.
    Mit kreischenden Klingen trafen die beiden Gruppen aufeinander. Ich kämpfte wie ein Berserker. Ich hatte schon viele Burs gekämpft und war auch verwundet worden – allerdings nur leicht –, so daß ich müde war. Doch Feinde versuchten mir meine Delia zu nehmen, und die Schwere meines Rapierarms und die Erschöpfung meiner Dolchhand und die Schwäche meiner Knie waren vergessen. Ich kämpfte, mein Rapier zuckte, und meine Main-Gauche wob ein schützendes Silbernetz. So hielt ich die vordere Gruppe der herandrängenden Männer in Schach und versuchte die Sache schnell zu Ende zu bringen. Die Mannschaft des Flugboots schaltete sich ein und vermochte den wilden Ansturm eine Zeitlang aufzuhalten. Aber ich wußte, daß wir uns nicht mehr lange halten konnten.
    Unsere Angreifer trugen außer den grünpurpurnen Farben breite Bänder an den Ärmeln, die gelb und blau gehalten waren. Blau ist eine sehr ungewöhnliche vallianische Wappenfarbe, denn Blau ist die Farbe der pandahemischen Nationen, die Vallia seit vielen Jahrhunderten nicht gewogen waren.
    Ich wußte, daß die gelbblauen Farben dem Kov von Zamra gehörten – Ortyg Larghos, einem Verwandten Nath Larghos', der mich zum Eintritt in die Dritte Partei hatte überreden wollen und dem ich später mit einem Stein das Auge ausgeschlagen hatte.
    Ich sah Ortyg Larghos hinter seinen Männern herumhüpfen. Er war ein dicker, kurzatmiger Mann mit düsterem Gesicht, Glatze und schmalem Haarkranz.
    Seine Männer schienen Söldner zu sein, die um des Geldes willen kämpften. Ich bemerkte Rapas und Ochs, einen Brokelsh und sogar einen Womox, während Chuliks nicht zu sehen waren, was mich doch etwas froher stimmte, denn

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