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Dray Prescot 06-Die Menschenjäger von Antares

Dray Prescot 06-Die Menschenjäger von Antares

Titel: Dray Prescot 06-Die Menschenjäger von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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verschonte ich die beiden und ging weiter.
    Sie hatten kein Wort gesagt. Die Sprache des Ob-Deldars hatte sich kaum vom universalen Kregisch unterschieden; vermutlich handelte es sich um Canoptisch, die Umgangssprache der Canoptrin. Das Rauschen von Wasser vor mir und eine spürbare Abkühlung der Luft trieben mich zur Eile an.
    In einer von Menschenhänden erweiterten Felshöhle schoß durch eine breite Öffnung dicht unter der Decke Wasser herein, strömte in gewaltigem Bogen durch eine breite Wanne und verschwand als schimmernder Bogen in einer gewölbten Öffnung in der gegenüberliegenden Wand. Der Weg setzte sich auf einer schmalen Holzbrücke fort, die das schäumende Wasser überspannte. Stufen führten zu einer raffinierten Vorrichtung, einem riesigen Rad, mit dem das Wasser gehoben wurde, bis es in der Öffnung eines Schachts verschwand. Eimer hingen vor der Schachtöffnung. Hier ließen Wächter ihre Peitschen knallen, und Sklaven aller Rassen bewegten die Maschinerie, eine Stufe nach der anderen, und hoben das Wasser in die Festung, damit die mächtigen Herrscher der Stadt trinken und sich waschen und das Wasser verwenden konnten, das so viel Schweiß und Mühe gekostet hatte.
    Die Räder quietschten, Wasser plätscherte, Peitschen knallten, Männer schrien, und Aufseher brüllten Befehle, um die Arbeit zu beschleunigen.
    Ich grüßte den befehlshabenden Deldar und trat in einen dunklen Gang, wo es keine Feuerglasreihen gab wie in der großen Wasserhöhle. Hier brannten nur einige primitive Fackeln.
    Aus einem Nebengang, der mit einer Eisentür verschlossen werden konnte, trat mir ein Hikdar entgegen. Er trug einen Schild wie den meinen, nur waren der Fluttrell und die Ziffern Sechs und Fünf in silbrigem Relief herausgearbeitet. Er starrte mich mit seinem abweisenden, mahagonidunklen Gesicht mißtrauisch an. Das Mißtrauen wurde sichtlich zur Gewißheit.
    »Ich kenne jeden Mann der Achtzig in der Fünften Pastang! Du gehörst nicht zu meinen Leuten, und eine Desertion hat es auch nicht gegeben – beim großen Knochenknackenden Leem! Du bist Dray Prescot!«
    Sein Thraxter wirbelte aus der Scheide, der Schild wurde herumgezogen, und er stürzte sich ohne zu zögern auf mich.
    Ich war erschüttert von der Erkenntnis, daß die Canops meinen Freunden offenbar Informationen abgezwungen hatten – sonst hätte dieser Hikdar meinen Namen nicht gekannt. Er griff sehr geschickt an und stieß dabei laute Rufe aus, um weitere Männer anzulocken. Ich mußte ihn schnell erledigen. Der Einsatz eines Schilds kam mir zuerst seltsam vor, aber ich hatte nicht vergessen was ich meinen alten Voskschädeln in Magdag beigebracht hatte. Thraxters trafen klirrend auf Schilde. Ich setzte einen tiefen Hieb an und es gelang mir, ihn an der Hüfte zu erwischen. Er stürzte zu Boden. Das Geräusch von beschlagenen Absätzen auf Stein hallte von den Wänden wider.
    Es gab nur einen Weg für mich, den ich ohne zu zögern einschlug. Ringsum befanden sich vergitterte Türöffnungen, hinter denen Zellen lagen. Haarige Gesichter drängten sich an die Gitterstäbe, und ein wilder Chor von Stimmen hallte durch den dämmrigen Raum. Es gab viele Gefangene hier, vermutlich kleinere Straftäter und Militärgefangene, die auf ihr Urteil warteten. Meine Freunde befanden sich wahrscheinlich weiter unten, in den tieferen Verliesen. Ein Armbrustpfeil sirrte an mir vorbei, und eine Stimme erhob sich, die hohl durch den Gang gellte.
    »Tötet ihn nicht, Nulshs! Er muß gefangengenommen und verhört werden!«
    Aber das vermochte den Pfeil nicht mehr zu beeinflussen, der mich am Kopf traf. Ich glaube nicht, daß mir der hohe Bronzehelm in diesem Augenblick viel genützt hätte. Ich spürte den Schlag, sah funkelnde Sterne und versank in Dunkelheit.
    Aber meine Bewußtlosigkeit konnte nicht lange gedauert haben. Der Pfeil hatte mich zum Glück nur gestreift, und als ich die Augen öffnete, spürte ich die klebrige Nässe von Blut im Gesicht. Hände legten mir eine primitive Bandage um und steckten die Enden fest, was ziemlich schmerzhaft war. Ich versuchte den Grobian zu treten, aber er wich dem Hieb aus und sagte: »Der Nul ist bei Bewußtsein.«
    Die Canops benutzten dasselbe Wort wie die Khamorros, wenn sie eine Person meinten, die nicht zu ihnen gehörte.
    Man hatte mir die Rüstung und die weiße Tunika und das kurze, kiltähnliche Kleidungsstück ausgezogen, das einem schildtragenden Krieger als Uniform genügen mußte. Ich trug nur noch meinen

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