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Dray Prescot 06-Die Menschenjäger von Antares

Dray Prescot 06-Die Menschenjäger von Antares

Titel: Dray Prescot 06-Die Menschenjäger von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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wie ich ihnen in anderen Gegenden Kregens oft begegnet war. Diese Männer gehörten zu einer nationalen Armee. Sie besaßen sicher eine vorzügliche Disziplin und sahen weitaus kampferprobter aus als die Armee Hiclantungs. Diese Männer waren gut ausgebildet und kämpften zweifellos nicht für Geld, sondern aus Liebe zu ihrem Land.
    Und damit stellten sie mir ein Problem, das viel schlimmer war, als ich geahnt hatte.
    Aus der ersten Soldatenreihe löste sich ein Deldar und begann Befehle zu brüllen, die Armbrüste zuckten hoch.
    Wenn ich noch einen Moment länger verweilte, war ich bald wie ein Nadelkissen gespickt.
    Ich hetzte um die Ecke, stemmte mich dabei blitzschnell mit den Füßen an der Wand ab und floh – ja, ich floh! Hinter mir prallten die Pfeile klirrend von der Mauer ab. Vielleicht waren diese Soldaten entgegen meiner Annahme doch darin geübt, Flüchtlinge durch ein Gassengewirr zu verfolgen – vielleicht hatte das kasbah-ähnliche Labyrinth keine Geheimnisse für sie. Ich rannte so schnell ich konnte – in letzter Zeit war ich ziemlich oft geflohen, und das war vermutlich der eigentliche Grund, warum ich mich nicht vor dem Silberleem verbeugt hatte.
    Von meinen Begleitern war nichts mehr zu sehen, und ich vermutete, daß sie sich schleunigst abgesetzt hatten. Ich bog um Ecken, sprang über stinkende Abflußgräben, huschte durch Torbögen und polterte schmale Treppen hinab – in der Hoffnung, sie einzuholen. Ich sah niemanden, aber natürlich beobachteten mich viele Augen auf meiner Flucht.
    Als ich die letzte Gasse verlassen hatte und eine breite Treppe erreichte, die zum Hafen hinabführte, erkannte ich, daß ich Turko, Rapechak und die Mädchen verloren hatte.
    Zum erstenmal seit langer Zeit war ich ganz allein.
    Sosehr ich diese Situation begrüßte, ich mußte schleunigst Abhilfe schaffen. Durch meine Dummheit und meinen Stolz waren die anderen in Lebensgefahr geraten. Ich mußte dafür sorgen, daß sie gerettet wurden.
    Eine Verkleidung mochte mir dabei helfen.
    Ich war kein Migla und brauchte also eine Gummimaske, um mich auch nur notdürftig als Einheimischer zurechtzumachen. In einer kleinen Schänke fand ich den Richtigen, der mir dabei helfen konnte.
    Es war ein alter Fährmann, der sich bereitwillig von dem dunkelblauen Jersey seines Berufs trennte, zu dem auch eine flache Ledermütze gehörte. Ich gab ihm dafür eine Silbermünze, auf der der König irgendeines havilfarischen Landes abgebildet war. Er riß die Augen auf, als er den Thraxter erblickte, den ich unter meiner alten braunen Robe getragen hatte.
    »Wenn dich die Canops mit der Waffe erwischen, bist du tot.«
    »Das ist noch nicht heraus – vielleicht sind die Canops als erste dran. Kommst du mit ihnen aus?«
    »Wie?« Er hatte sich offenbar schnell ein Urteil über mich gebildet und antwortete mir ganz offen. »Ich hatte ein hübsches kleines Geschäft, ehe sie kamen. Kann die Kerle nicht ausstehen – jetzt gibt's nur noch Vorschriften! Ich spiele mit dem Gedanken, zu verschwinden. Gibt genug Möglichkeiten auf der anderen Seite.« Damit meinte er die gegenüberliegende Küste des Nebelmeers. »Ich bin mit den Miglas wirklich gut ausgekommen, aber jetzt können sie mich nicht mehr ausstehen – ich erinnere sie an die Canops! Dabei habe ich an den besonderen Migshaanu-Feiertagen mit ihren Kindern Ausflüge gemacht!«
    Ein wenig gutes Zureden schien geboten zu sein, und wir tranken einen Krug miteinander. Er erzählte mir von den guten Geschäften, die er früher gemacht hatte. Die Miglas exportierten Voskleder, das sie vorzüglich zu gerben verstanden. Aber dieser Handel war jetzt ziemlich eingeschlafen, und die Canops bemühten sich, andere Wirtschaftszweige zu fördern. »Dummköpfe!« sagte der Fährenwächter, der sich Danel nannte.
    Ich sagte ihm Remberee, wickelte den Thraxter in meine alte braune Robe und wanderte langsam zum Getreuen Canoptic zurück. Ich war mir der Ironie dieses Namens durchaus bewußt – ausgerechnet in dieser Taverne trafen sich die Anhänger der Migshaanu-Religion. Am Ziel angekommen, erfuhr ich, daß meine Reisebegleiter noch nicht wieder aufgetaucht waren. Planath war ziemlich außer sich, denn die Neuigkeit hatte sich mit Windeseile in der ganzen Stadt verbreitet. Ein Hikdar der Canoptischen Armee war auf offener Straße niedergeschlagen und getreten worden! Patrouillen kämmten sämtliche Viertel durch und suchten den Wahnsinnigen, der diese Tat begangen hatte. Ich leerte einen Becher

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