Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis
Evakuierung zu beginnen.
Glücklicherweise waren inzwischen auch Sulas Verstärkungen bereit. Sie stellten sich rings um das Hotel auf, und der gerade eingetroffene naxidische Kommandant saß in der Falle.
Die Naxiden hatten nicht genügend Transportmittel, um alle Bewohner des Hotels in Sicherheit zu bringen, und konnten unter den gegebenen Umständen kaum einen Stadtbus bestellen. Sie beschlossen, einen Korridor zum hinteren Ende der Hohen Stadt zu öffnen, wo unter der Kuppel der Großen Zuflucht sämtliche Ministerien angesiedelt waren. Der Plan war von vornherein zum Scheitern verurteilt. Als die gefürchtete Legion der Gerechten aus dem Hotel ausrückte, stieß sie auf vernichtendes Feuer aus allen Gebäuden, die am Weg lagen. Granaten, Raketen und Bomben regneten auf die Fahrzeuge herab. Sie zogen sich schneller zurück, als sie gekommen waren, und hinterließen drei brennende Autos.
Zwanzig Minuten später versuchten sie, in eine andere Richtung zu entkommen. Wieder mussten sie eilig zum Hotel zurücktrippeln.
Sula fand, dass es recht gut lief. Es gefiel ihr, dass die Legion der Gerechten dort festsaß, statt die Ministerien und die Konvokation zu verteidigen. Es war an der Zeit, eine neue Front zu eröffnen. Die nächsten Einheiten, die durch das Tor der Erhabenen heraufkamen, erhielten den Auftrag, sich im Ngeni-Palast zu sammeln.
Sie mussten verschiedene Gebäude einnehmen, wenn der Plan gelingen sollte: Das Ministerium der Weisheit, das für sämtliche Medien zuständig war, das Zensuramt, das alle Mails auf Inhalte überprüfte, die nachteilig für die Naxiden waren, die Kommandantur der Flotte, von der aus das naxidische Militär gesteuert wurde, und das Ministerium für Reichsdienste, das die Kommandantur und die Flotte beaufsichtigte. Außerdem das Polizeiministerium und das Ministerium für die Verteidigung der Praxis, dem die Legion der Gerechten unterstellt war.
Schließlich natürlich noch die Konvokation selbst, wo das Komitee zur Rettung der Praxis, das oberste Gremium der naxidischen Rebellion, sein handzahmes Parlament steuerte.
Sie rief die Truppführer zu einer Sitzung ins Esszimmer und ermittelte mit einer Reihe von Fragen, wie erfahren und wie gut ausgerüstet die Einheiten waren. Die fähigsten reservierte sie für die Angriffe auf die Regierungsgebäude. Andere schickte sie, um das Krankenhaus »Ruhm der Hygiene« einzunehmen, damit ihre verwundeten Kämpfer versorgt werden konnten. Die am wenigsten nützlichen Trupps beauftragte sie, möglichst viele naxidische Würdenträger daheim zu überfallen und festzunehmen.
»Wir brauchen sie lebend, habt ihr verstanden? Sie sollen als Geiseln dafür sorgen, dass sich die anderen Naxiden benehmen. Sie müssen leben, damit wir selbst überleben.«
Die Aktionsgruppen eilten davon, und dann sammelte sie die übrigen Hauptleute um sich und konsultierte die Karten auf dem Tisch. Sie wollten auf mehreren Routen zugleich in Richtung der Großen Zuflucht vorstoßen.
»Auf jeder Straßenseite rückt eine Gruppe von Kämpfern vor«, sagte sie. »Die Fahrzeuge bleiben etwas zurück, sollten aber bereit sein, jederzeit aufzuschließen und die Kämpfer zu unterstützen. Alles klar? Noch Fragen?«
Eine junge Lai-own hob die Hand. »Sind Sie die echte Lady Sula oder eine Hochstaplerin, wie man behauptet?«
Sula grinste. »Ich bin so echt wie Sie. Sind Sie eine Hochstaplerin?«
Sie schickte die Teams aus und sagte ihnen, der Angriff solle um null acht sechsundzwanzig beginnen. Sie hoffte, dass wenigstens eine Gruppe am Ziel ankam. Es störte sehr, dass ihre Armee aus Amateuren bestand. Außerdem mussten sie auf breiter Front angreifen, weil sie keine guten Späher hatten, und hoffen, dass sie dabei auch die richtigen Ziele trafen. Den größten Teil der Organisation musste Sula selbst erledigen, weil nur wenige Leute mit Headsets oder Funkgeräten ausgerüstet waren. Sie hätte dringend einen Stab gebraucht, doch den gab es nicht. Spence und Macnamara hätten ihr helfen können, waren aber mit anderen wichtigen Aufträgen beschäftigt, die sie niemandem sonst anvertrauen wollte.
Als die Stoßtrupps die Positionen bezogen, berichtete Casimir ihr, was sich an der Seilbahn tat. Die naxidischen Sicherheitskräfte in der Unterstadt waren endlich auf die Idee gekommen, den Bediener anzuweisen, die Kabinen nach unten zu schicken. Der Bediener – ein älterer Daimong, der diese Tätigkeit schon seit Jahrzehnten ausübte – erklärte den Naxiden, dass er
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