Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis
er, »die wollen nicht näher kommen, weil sie nicht gepanzert sind.«
» Setzen Sie die Leute in Bewegung, Sie verdammter Feigling«, kreischte Sula, » sonst komme ich rüber und verpasse Ihnen persönlich einen Kopfschuss!«
Der junge Mann sah sie erschrocken an. »Wenn Sie so mit mir reden, sehe ich keinen Grund, die Unterhaltung fortzusetzen.«
Sula starrte mit offenem Mund das orangefarbene Ende-Zeichen an. »Dieser Drecksack!«, schrie sie und hätte fast den Kommunikator durch das offene Fenster geworfen. Dann besann sie sich und ließ den Arm sinken.
Sie rief weitere Einheiten, die ihr versprachen, noch einen Vorstoß zu versuchen. Vorübergehend wurde der Schusswechsel intensiver, dann erstarb er wieder. Die Maschinengewehre der Gegner waren darauf programmiert, in einem bestimmten Bereich auf alles zu feuern, was sich bewegte. Solange sie noch Munition hatten, würde sich kein Kämpfer ins Freie wagen.
Die Reserven konnte sie nicht schicken, weil es diesen nicht besser ergehen würde. Alle zuverlässigen Leute, die sie hätte als Kundschafter ausschicken können, waren mit anderen Aufgaben beschäftigt. Anscheinend war dies eine Aufgabe, die sie selbst übernehmen musste.
Sie rollte die Karten zusammen und verließ den Palast. Draußen standen mehrere Gruppen von Kämpfern und warteten auf Anweisungen.
»Ich brauche einen Fahrer«, sagte sie.
Ein Lai-own hielt ihr die Tür einer langen, violetten Limousine auf, doch dann hörte sie eine vertraute Stimme.
»Immer bereit, schöne Dame.«
Sula grinste. »Onestep!«
Der Vagabund aus dem Uferviertel trug einen sauberen Overall und schwere Stiefel, über die Schulter hatte er sich eine Sid-Serie-eins geschlungen. Außerdem hatte er sich mit einigen billigen Halsketten aus Glas geschmückt.
Sie lief zu seinem Lastwagen und umarmte ihn. »Onestep hat dich lange nicht gesehen«, sagte er vorwurfsvoll. »Die schöne Dame ist wohl zu beschäftigt, um sich mit Onestep abzugeben.«
»Gleich wird es sogar noch hektischer«, versprach Sula ihm.
»Hier.« Er nahm eine Kette ab und legte sie ihr um den Hals. »Das wird dir Glück bringen.«
»Danke.« Sie blinzelte. Hauptsache, es hilft , dachte sie.
Sie kletterte auf den Beifahrersitz, und Onestep setzte den Wagen in Bewegung.
In den nächsten zwanzig Minuten verschaffte sie sich einen Überblick, wie weit der Angriff gediehen war. Die langen, geraden Straßen boten den schweren feindlichen Waffen ein ideales Schussfeld. Die Naxiden beherrschten die Umgebung und verstärkten ihre Stellungen. Irgendwie mussten sie durchbrechen.
Während sie unterwegs war, hörte sie woanders in der Stadt heftiges Feuer. Sie hielt an und wartete auf die Meldungen.
»Vier-neun-eins«, sagte Casimir. »Hier ist Wind. Die Naxiden hecken etwas aus. Wir werden aus den Hotels beschossen. Anscheinend wollen sie uns zwingen, in Deckung zu bleiben. Sie rufen auch wieder, also werden sie wohl bald angreifen.«
Sula fragte ihn, ob er mit Schwierigkeiten rechnete.
»Hier ist alles klar«, antwortete er. »Kümmere du dich um deine Aufgaben und mach dir um uns keine Sorgen.«
Dann erkundigte sie sich, ob er Sidney entbehren konnte.
»Sidney? Klar doch. Wohin soll ich ihn schicken?«
Sie beorderte ihn zum Ashbarplatz, wo ihre Reserven bereitstanden. Dort, inmitten der duftenden Ayacabäume, entrollte sie die Karten auf einer Marmorbank direkt unter dem Standbild, das der Erleuchtung und der Freude des Volkes gewidmet war.
»Sie kennen sich hier oben aus. Wie können wir die naxidischen Stellungen umgehen?«
Zwischen den langen und geraden Straßen der Hohen Stadt gab es kleine, den Fußgängern vorbehaltene Gassen und Zufahrten für den Lieferverkehr. Durch eine solche Gasse hatte Sula Sidneys Geschäft zum ersten Mal betreten. Auf den Karten waren die Gassen zwar eingezeichnet, doch man konnte nur schwer erkennen, wie es dort wirklich aussah.
Sidney erklärte es ihr. Dann rief Sula einige Kommandanten zu sich und gab ihnen neue Anweisungen.
»Meidet die Hauptstraßen«, sagte sie. »Lasst die Fahrzeuge stehen und geht durch die Gassen. Die Naxiden haben dort sicher Wachen aufgestellt, die aber leicht zu bekämpfen sind. Bleibt immer in Bewegung, bis ihr hinter den schweren Geschützen seid, und schaltet sie aus.« Sie wandte sich an Sidney. »Können Sie eine Gruppe führen?«
»Gewiss, meine Lady.«
Sie schickte die Einheiten los und wandte sich an die Reservetruppen auf dem Platz.
In diesem Moment meldete sich Casimir.
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