Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Titel: Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
Vom Netzwerk:
er die helle Haut, die strahlenden grünen Augen und das ironische Lächeln sah.
    »Lady Sula, die Gouverneurin von Zanshaa, an den Kommandeur der loyalistischen Flotte«, sagte sie. »Warum haben Sie so lange gebraucht?«
     
    Martinez konnte Sulas Austausch mit Tork verfolgen, weil er nicht verschlüsselt war. Sula hatte mit ihrer Untergrundarmee die Hohe Stadt von Zanshaa erobert und die gesamte naxidische Regierung festgesetzt. Ergänzt wurde der Bericht durch ein Vid von Lady Kushdai bei der Unterzeichnung der Kapitulationsurkunde.
    Das war meine Idee, dachte Martinez. Er hatte den Vorschlag eingereicht, Zanshaa mit einer Armee zu halten, bis die Flotte die Stadt retten konnte. Die zweitbeste Möglichkeit hatte offenbar darin bestanden, die Armee nach der Besetzung durch den Feind aufzustellen.
    Tork, der gezwungenermaßen ebenfalls unverschlüsselt antwortete, gab sich brüsk.
    »Hier ist Lord Tork, der Oberkommandierende der Gerechten und Orthodoxen Flotte der Vergeltung. Lady Sula, Sie werden alle verräterischen Rebellen sofort hinrichten, indem Sie sie von der Hohen Stadt hinabschleudern. Ansonsten halten Sie die Stadt und warten auf weitere Anweisungen.«
    Martinez überlegte kurz, dann nahm er mit Chandra Prasad im Leitstand Verbindung auf.
    »Fällt Ihnen eigentlich auf, wie erbost Tork darüber war, dass Sula eine Schlacht gewonnen hat, bevor seine Orthodoxe Flotte auch nur eine einzige Waffe abfeuern konnte?«
    »Möglicherweise hat sie die einzige Schlacht gewonnen, die jemals um Zanshaa geführt wird«, erwiderte Chandra. »Ich glaube, der Feind sucht sein Heil in der Flucht.«
    Genau das taten die Naxiden. Dreieinhalb Tage später rasten die Naxiden an Zanshaa vorbei, ohne auch nur eine einzige Rakete auf Sula oder sonst jemanden abgefeuert zu haben, und nahmen Kurs auf den Gasriesen Vandrith. Von dort aus konnten sie mit einem Swing-by-Manöver das Wurmloch drei erreichen und nach Magaria fliehen oder mehrere andere Gasriesen ansteuern und ins System zurückkehren. Letzteres war aber nicht sehr wahrscheinlich.
    Tork bemühte sich, die Naxiden einzuholen, ehe es zu spät war. Alle Schiffe, auf denen sich keine Lai-own befanden, beschleunigten brutal, konnten den Vorsprung der Naxiden jedoch nicht verringern. Beide Seiten feuerten trotz der großen Distanz einige Raketen ab, die jedoch keinerlei Schaden anrichteten.
    Martinez verbrachte die Beschleunigungsphasen auf der Liege und fühlte sich dabei, als hätte sich eine Horde Ringer auf ihn gelegt und setzte ihm mit Ellenbogen und harten Muskeln zu. Er konzentrierte sich auf die schnöden Fakten, die ihm das taktische Display zeigte, und sah immer wieder Sulas Gesicht und andere Bilder vor sich: Sula im Bett, die Haut vor Erregung leicht gerötet, Sula am Frühstückstisch, wie sie sich Marmelade von den Lippen leckte, Sula in der dunklen Straße am Kanal, wie sie sich mit klappernden Absätzen von ihm entfernte.
    Erst mit einiger Verspätung wurde ihm bewusst, dass sich seine brillante Geliebte irgendwie in die Königin von Zanshaa verwandelt, die Naxiden in die Flucht geschlagen und dem Oberkommandierenden die Schau gestohlen hatte.
    Bedauernd sah er ein, dass sie ihn, Kapitän Martinez, nun wohl kaum noch reumütig um Verzeihung bitten würde.
    Endlich gab Tork die Verfolgung auf. Er befahl der Flotte, noch vor Vandrith abzubremsen und eine weite Umlaufbahn um Zanshaas Sonne einzuschlagen. Dann schickte er eine Botschaft an alle Flaggoffiziere und Kapitäne.
    Torks Haut wirkte grau und krank wie noch nie, die Fetzen hingen von der Stirn und vom Kinn herab. Anscheinend war ihm die Beschleunigung nicht gut bekommen.
    »Meine Lords«, erklärte er, »das wichtigste Ziel der Gerechten und Orthodoxen Flotte der Vergeltung ist erreicht. Wir haben die naxidischen Rebellen aus Zanshaa vertrieben. Leider konnten wir die Gegner nicht zur Schlacht zwingen. Auf den unausweichlichen Triumph müssen wir also noch eine Weile warten. Einige Offiziere haben vorgeschlagen, die Naxiden zu verfolgen und sofort anzugreifen.«
    Martinez zog eine Augenbraue hoch. Zu diesen Offizieren zählte er ganz sicher nicht. Er hätte sich eher dafür ausgesprochen, von der Verfolgung abzusehen, bis Tork irgendwann tot umfiel oder ersetzt wurde.
    »Die Naxiden ziehen sich in ihr eigenes Gebiet zurück«, fuhr Tork fort. »Je weiter sie sich zurückziehen, desto mehr Verstärkungseinheiten werden sie bekommen. Ich will mit dieser Flotte nicht tief in feindliches Gebiet vorstoßen,

Weitere Kostenlose Bücher