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Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Titel: Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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Torks Stab geschrieben hatte. Das Versagen der Rakete war von Anfang an geplant gewesen, damit die Waffenmeister lernten, fehlerhafte Geschosse aus den Schächten zu bergen.
    Sula saß im Vakuumanzug auf der Liege und tat, was das Skript von ihr verlangte. Den Helm hatte sie nicht aufgesetzt, um sich nicht zu sehr eingesperrt zu fühlen. Das Gegenfeuer zerstörte die meisten feindlichen Raketen, die Defensivlaser erledigten den Rest. Die Waffenmeister bedienten die Reparaturroboter und bargen die beschädigte Rakete. Dann ging das Leichte Siebzehnte Geschwader zum Gegenangriff über, den der virtuelle Feind jedoch abwehrte.
    Die Con fidence wurde schon früh im Gefecht zerstört, woraufhin ein dienstälterer Kapitän vorübergehend das Kommando über das Geschwader übernahm. Nach kurzer Zeit war das Siebzehnte Geschwader völlig ausgelöscht.
    Nachdem sie ihr Schiff verloren hatte, ließ Sula von einem Koch Kaffee und Kaltgetränke auf die Brücke bringen und reicherte ihre Erfrischung mit Kleehonig und Kondensmilch an.
    In drei der vier letzten Übungen unter Torks Leitung war die Confidence vernichtet worden. Sula war geneigt, dies als Drohung aufzufassen.
    Als Tork das Siebzehnte Geschwader nach vorn verlegt hatte, war klar gewesen, dass er Sula möglichst schnell von der Liste seiner Ärgernisse streichen wollte. Sie konnte es ihm nicht verdenken, denn sie hatte ihm den Angriff auf Zanshaa verdorben und den Planeten schon vorher zurückerobert, sie hatte seine Gouverneurin beseitigt und ihn erpresst, ihr ein Schiff zu geben. Im Grunde hätte er sie einfach erschießen lassen können. Dazu war sie allerdings zu bekannt und berühmt. Also tat er so, als wollte er ihr jeden Wunsch erfüllen, und stellte sie an einen Platz, wo sie möglichst schnell im Kampf fallen würde.
    Irgendwie bewunderte sie sogar die Rücksichtslosigkeit des Oberkommandierenden.
    Andererseits hatte sie durchaus mit einer solchen Entwicklung gerechnet. Ihr war klar gewesen, dass sie sich in Torks Hände begeben würde, sobald sie einen Posten in der Orthodoxen Flotte übernahm.
    Die Frage war nun, was sie dagegen unternehmen wollte.
    Aus ihrer Sicht gab es nur eine mögliche Reaktion.
    Sie musste zur Legende werden.
     
    Die Gerechte und Orthodoxe Flotte der Vergeltung kreiste weiter durch das Zanshaa-System. In Verbänden von jeweils zwei bis fünf Schiffen trafen Verstärkungen ein, und Martinez begegnete alten Bekannten. Die Fregatte Scout des Erkundungsdienstes übermittelte Grüße von Shushanik Severin, der auf dem Schiff als Dritter Offizier diente. Severin schien auf seinem neuen Posten glücklich und zufrieden.
    Martinez staunte, dass der mehr oder weniger bedeutungslose Erkundungsdienst tatsächlich eine neue Fregatte bekommen hatte. Das Schiff würde allerdings bis zum Ende des Krieges unter dem Oberkommando der Flotte stehen.
    Oberstabsfeldwebel Amanda Taen meldete sich ebenfalls. Sie befehligte inzwischen ein kleines Schiff, das die kämpfenden Einheiten mit Lebensmitteln versorgte. Sie war eine hinreißende Schönheit, mit der er vor seiner Heirat eine angenehme, leidenschaftliche Affäre gehabt hatte. Ihre Nachricht weckte eine gewisse Sehnsucht in seinen Lenden.
    Ihre Ankunft warf die Frage auf, wie viele seiner früheren Gespielinnen in der Flotte dienten. Er kam auf vier Frauen, die jetzt ohne ihn um Shaamah kreisten, und war den Rest des Tages über deprimiert.
    Terza schickte regelmäßig Briefe und Vids, und Martinez fand kaum genügend Stoff, um ihr zu antworten. Auf dem Schiff passierte einfach nicht viel. Deshalb beschrieb er ihr die anderen Besatzungsmitglieder. Er begann mit Kazakov und arbeitete sich, der Hierarchie entsprechend, weiter nach unten vor. Dabei fragte er sich, was Terza davon halten würde, da sie die Betreffenden nie gesehen hatte. Wenigstens konnte sie ihm zugute halten, dass er sich bemühte. Als ihm die Leute ausgingen, die er beschreiben konnte, schilderte er Fletchers Kunstwerke und begann mit der Frau, dem Kind und der Katze, auch wenn er das Gefühl hatte, dass seine Bildbeschreibung dem Original nicht gerecht wurde.
    Bei gesellschaftlichen Anlässen traf er noch zweimal auf Sula, doch sie gingen einander aus dem Weg und sprachen kein Wort miteinander.
    Roland landete auf Zanshaa und schickte hin und wieder eine Mail. Er hatte die Arbeit in seinem Ausschuss aufgenommen, erwähnte jedoch keine Einzelheiten, was Martinez ganz recht war.
    Die Orthodoxe Flotte wuchs. Siebzig Schiffe, einundachtzig.

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