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Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Titel: Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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abfeuern. Kommen Sie dieser Forderung nicht nach, dann wird Sie die von mir befehligte Flotte vernichten. Ich erwartete umgehend Ihre Antwort.«
    Martinez schlug den Namen des Befehlshabers in der Datenbank der Illustrious nach. Der feindliche Kommandeur war sogar noch älter als Tork und bereits vor acht Jahren in den Ruhestand gegangen. Anscheinend hatte er den unglücklichen Befehlshaber ersetzt, der nach dem Fall der Hohen Stadt aus Zanshaa geflohen war.
    In einer anderen Ecke seines Displays erschien eine Textnachricht von Chandra.
    »Tork wird nicht begeistert sein, dass die Gegner seiner Kapitulationsforderung zuvorgekommen sind.«
    »Es dürfte ihm auch nicht gefallen, dass er als Pirat bezeichnet wird«, antwortete Martinez.
    Tatsächlich beschimpfte Tork in seiner Antwort die Rebellen seinerseits als Piraten und verlangte deren Kapitulation. Auch diese Nachricht wurde als Klartext verschickt, damit die Untergebenen ihn bewundern konnten. Er fügte ein Vid von Lady Kushdai hinzu, in dem sie alle rebellischen Streitkräfte aufforderte, sich zu ergeben. Damit wollte er Dakzad daran erinnern, dass er neben dem Ungehorsam gegenüber Flotte und Regierung auch noch gegen die Anweisungen seiner Vorgesetzten verstieß.
    Dakzad antwortete mit einer gedrechselten Rechtfertigung, verurteilte die Piraterie, die in der Zerstörung der Wurmlochstationen und des Rings von Bai-do zum Ausdruck gekommen sei, und verlangte abermals die Kapitulation seiner Gegner.
    Torks Antwort war sogar noch gewundener, sparte nicht mit Bezugnahmen auf die erste Proklamation der Praxis durch die Shaa auf Zanshaa und wiederholte die Kapitulationsforderung.
    An diesem Abend speiste Martinez im Esszimmer und schlief in seinem eigenen Bett. Solange die Kommandeure über ideologische Auslegungen stritten, würde nicht viel passieren.
    Obwohl es keine physischen Auseinandersetzungen gab, verlief der Flug nach Magaria nicht völlig ungestört. Es gab viele Konferenzen mit Michi und ihrem Stab, mit Martinez’ eigenen Offizieren, den Sensorbedienern, mit Torks Stab und den Analysten der anderen Geschwader. Sie untersuchten die feindlichen Formationen, um Attrappen und Kriegsschiffe zu unterscheiden. Irgendwann erwähnte Chandra die Möglichkeit, dass alles Attrappen waren, während die wirklichen Feinde anderswo lauerten, möglicherweise hinter Magarias Sonne, um sie mit einem Schwarm von tausend Raketen zu konfrontieren.
    Glücklicherweise konnte diese Theorie widerlegt werden. Mit Sensoren ausgestattete Raketen erforschten das Gebiet hinter der Sonne und fanden nichts außer dem Planeten selbst.
    Die Feinde vor ihnen waren real.
    Nach und nach näherten sich die beiden großen Flotten einander an. Die Orthodoxe Flotte behielt den Kurs bei, um Magarias Sonne zu umrunden und auf den Planeten zuzuhalten. Die Naxiden würden ihnen direkt vor der Sonne begegnen.
    Das warf nach Martinez’ Ansicht eine interessante taktische Frage auf. Die beiden Flotten würden sich mehrere Stunden lang gegenseitig beharken und sich dann der Reihe nach einfädeln, um die Sonne mit einem Swing-by-Manöver zu umrunden. Da selbst die Schiffe derselben Formation einen großen Abstand zueinander wahrten, bestand nicht die Gefahr von Kollisionen, doch die Einheiten der beiden Flotten würden aufgereiht wie auf einer langen Perlenschnur hintereinander herfliegen, unentwegt Raketen abschießen und sich jenseits der Sonne wieder voneinander trennen.
    Tork zeigte, dass er dieses Problem erkannt hatte. Er ließ seine Flotte beschleunigen, um vor den Naxiden am Schnittpunkt einzutreffen. Da er zahlenmäßig überlegen war, befahl er den führenden Geschwadern, den Feind vorzeitig abzufangen. Die Naxiden beschleunigten ebenfalls, um dies zu verhindern. Die Mannschaften wurden einen Tag lang förmlich zerquetscht, bis Tork es aufgab.
    Das Problem der sonnennahen Begegnung war nicht gelöst. Martinez konnte nur hoffen, dass die Loyalisten die Schlacht schon vorher gewonnen hätten.
    Tork plante voraus und ging kein Risiko ein. Er befahl allen Schiffen, nach dem Vorbeiflug an Magarmah wieder die alte Schlachtordnung einzunehmen.
    »Dies zeigt, dass eine Schlacht nach den Lehrbüchern nur möglich ist, wenn beide Seiten mitspielen«, sagte Martinez nach dem Essen zu Michi. »Die Naxiden wussten, wann Tork im System eintreffen würde, und haben sich aufgestellt, um ihn so zu empfangen, wie es in den taktischen Handbüchern vorgezeichnet ist. Hätten sie irgendetwas anderes gemacht, dann

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