Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis
Siebzehnte Geschwader ohne Unterstützung in den Kampf geschickt. Das ist Ihnen doch wohl nicht entgangen.«
Carmodys Gesichtsausdruck wechselte mehrmals, dann runzelte er die Stirn und schob energisch das Kinn vor.
»Das kann ich mir kaum vorstellen, Kapitän«, sagte er. »Jedenfalls hat der Oberkommandierende in seinen Gesprächen mit mir nichts dergleichen angedeutet. Ich würde eine solche Anweisung sowieso ablehnen, wenn das Leben eines anderen Offiziers auf dem Spiel steht.«
Sula fand seine brüderliche Treue rührend.
»Danke, mein Lord.« Sie trank einen Schluck Tee und überlegte, ob sie Carmody gerade davon überzeugt hatte, dass sie verrückt war.
»Hat Lord Tork Ihnen Anweisungen hinsichtlich der Taktik gegeben?«
»Er sagte, er würde keine Neuerungen dulden.«
Sula nickte langsam. »Sie haben in einem Geschwader gedient, in dem es keine Neuerungen gab. Dieses Geschwader hat so große Verluste erlitten, dass es aufgelöst werden musste. Ich beneide Sie nicht um den Konflikt, in dem Sie sich nun befinden, mein Lord.«
Carmody schien verunsichert, da das Gespräch abermals eine unerwartete Wendung nahm.
»Ich konnte die Geistertaktik einsetzen, weil ich wusste, dass Lord Tork mich sowieso lieber tot als lebendig sehen würde. Ich hatte nichts zu verlieren. Sie dagegen – wenn Sie Ihre Besatzungen davor schützen, einfach abgeschlachtet zu werden – ziehen sich die unsterbliche Feindschaft des Oberkommandierenden zu. Wenn Sie die Geistertaktik jedoch nicht einsetzen, werden Sie und alle Ihre Leute sterben.«
Carmody schnitt schon wieder Grimassen. Sula verkniff sich ein Lächeln.
Unter den vielen Fragen, die ihre Worte aufgeworfen hatten, entschied Carmody sich für die unverfänglichste.
»Geistertaktik?«, fragte er.
»Ich schicke Ihnen die Formel und den Vortrag, den ich für das Geschwader vorbereitet habe.« Sie lächelte. »Selbst wenn Sie diese Taktik nicht einsetzen wollen, werden Sie wenigstens verstehen, worüber die anderen Kapitäne reden.«
Michi forderte die Kapitulation, und Magaria gehorchte. Die naxidische Flotte, die längst auf der Flucht war, antwortete nicht.
Michi unterstellte Magaria dem Flottenkommandeur Jinja, der am ersten Tag der Rebellion festgenommen worden war und seitdem im Gefängnis gesessen hatte. Gleichzeitig wies sie alle Naxiden an, die Waffen abzugeben und den Ring zu verlassen.
Martinez beneidete Jinja nicht um dessen Aufgabe. Ihm standen nur die Kräfte zur Verfügung, die zusammen mit ihm verhaftet worden waren – vier- oder fünftausend Militärangehörige, um mehrere Millionen Naxiden zu beaufsichtigen. Altasz und die beschädigten Schiffe würden ihm natürlich helfen.
Martinez fragte sich, was aus seinen früheren Kameraden auf der Corona geworden war. Fahd Tarafah, der fußballverrückte Kapitän, sein Erster Offizier Koslowski, der talentierte Torhüter. Leutnant Garcia, die als Einzige daran geglaubt hatte, dass die Naxiden sich erheben würden, und ihm im entscheidenden Moment ihren Leutnantsschlüssel zugesteckt hatte, damit er die Waffen der Corona aktivieren und fliehen konnte.
Er schickte ihnen allen Botschaften und ließ sie wissen, dass die Corona überlebt hatte und sich wieder im System befand. Er bekam keine Antwort. Entweder die Kommunikation funktionierte noch nicht richtig, oder die Besatzungsmitglieder waren auf einen anderen Planeten verlegt worden.
Lady Elissa Dalkieths Courage war leicht beschädigt und würde die Angriffsflotte begleiten. Vonderheydtes Kreuzer war schwer beschädigt und musste in Magaria bleiben. Vonderheydte hatte jedoch überlebt und schien recht guter Dinge. Kadett Kelly hatte in ihrer Pinasse den Schlag überlebt, der ihre Kameraden getötet hatte, und war nun bei Sula an Bord der Con fidence . Martinez hoffte, dass die beiden keine Zeit fanden, Geschichten über ihn auszutauschen.
Ari Abachas Gallant hatte sich in Sulas Siebzehntem Geschwader bewährt. Shushanik Severins Fregatte Scout war schwer beschädigt und musste in der Werft repariert werden. Severin hatte mit einem gebrochenen Schlüsselbein überlebt.
Die Illustrious schickte Trupps aus, die bei der Reparatur anderer Schiffe halfen. Einige kehrten schockiert zurück, nachdem sie das Vernichtungswerk mit eigenen Augen gesehen hatten. Martinez entwarf Übungen für das Geschwader, das Michi ihm versprochen hatte.
Die beiden stummen Schiffe waren keine Feinde. Eines hatte den gesamten Antrieb verloren. Das zweite übernahm dessen
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