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Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Titel: Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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überrascht. »Was hat er dort allein getan?« Michi zögerte. »Li und Coen sagten mir, er habe dort manchmal allein gearbeitet. Dort war er weniger abgelenkt als in der Messe.«
    »Hatte er etwas Bestimmtes zu tun?«
    »Er war mein taktischer Offizier, ich hatte ihn in Zusammenhang mit der Verteidigung von Zanshaa mehrere Manöver ausarbeiten lassen.«
    Martinez drehte sich um, als Garcia eintrat und salutierte.
    »Stehen Sie bequem, Leutnant, und machen Sie sich Notizen, wenn Sie es für nötig halten«, sagte Michi.
    Wenige Augenblicke später traf auch Corbigny ein, die in Gegenwart der Geschwaderkommandantin recht eingeschüchtert schien. Die schlanke dunkelhaarige Frau war der jüngste Leutnant auf dem Schiff und musste deshalb die Aufgaben übernehmen, die keiner der anderen Offiziere freiwillig erledigte. Eine davon war die Aufsicht über die Militärpolizei. Auf diesem Posten lernte sie schnell die ganze Bandbreite von Lastern, Verderbtheiten und Gewalttaten kennen, die jedem Krummbuckel der Flotte bestens bekannt waren. Diese Kenntnisse waren für den weiteren Fortgang ihrer Offizierslaufbahn durchaus wünschenswert und wahrscheinlich sogar notwendig.
    Garcia stellte das Ärmeldisplay ein. »Ich zeichne auf, meine Lady.«
    Michi sprach rasch und knapp, als wollte sie es schnell hinter sich bringen. »Die Autopsie beweist, dass Kapitän Fletcher ermordet wurde. Sie leiten die Ermittlungen.«
    Garcia riss die Augen weit auf, und Corbigny erbleichte.
    »Kapitän Fletchers Büro wird versiegelt und gründlich untersucht. Forschen Sie nach Fingerabdrücken, Spuren von Gewebe und Haaren oder sonst etwas, das jemand achtlos hinterlassen hat. Achten Sie besonders auf …«
    »Meine Lady!«, rief Garcia verzweifelt.
    Michi unterbrach sich. »Garcia?«
    »Fingerabdrücke und Haaranalysen … ich weiß nicht, wie ich so etwas tun soll! Dazu wird der Ermittlungsdienst ausgebildet, aber kein Wachtmeister.«
    Voller Mitgefühl betrachtete Martinez den Mann. Die Militärpolizei hatte gewöhnlich mit Vandalismus oder kleinen Diebstählen zu tun, musste bei Streitigkeiten schlichten oder Krummbuckel verhaften, die sich mit Selbstgebrautem betranken und Vorräte in den Spinden lagerten. Eine kriminaltechnische Untersuchung überstieg ihre Fähigkeiten.
    Michi presste die Lippen zu einer schmalen Linie zusammen und trommelte mit den Fingern auf den Schreibtisch. Dann entspannte sie sich wieder. »Vielleicht habe ich zu viele Kriminalfilme mit Doktor An-ku gesehen. Ich dachte, es gibt Profis, die so etwas beherrschen.«
    »Selbstverständlich, meine Lady«, stimmte Garcia zu. »Allerdings leider nicht auf diesem Schiff.«
    Michi rieb sich die Stirn. »Trotzdem will ich, dass Sie das Büro gründlich unter die Lupe nehmen.«
    Dr. Xi lächelte hinter seinem kleinen weißen Bart. »Vielleicht kann ich aus Mitteln der Bordapotheke ein Pulver mischen, mit dem man Fingerabdrücke aufspüren kann. Ich kümmere mich gern darum.«
    »Gut«, sagte Michi. »Beginnen Sie bitte sofort.«
    »Gewiss.« Xi nahm kurz Haltung an und wollte sich entfernen. Doch dann zögerte er, griff in die Hosentasche und nahm eine durchsichtige Plastikschachtel aus der Hose.
    »Ich habe den Schmuck des Kapitäns entfernt«, sagte er. »Wem soll ich die Sachen geben?«
    »Ich lasse gerade ein Verzeichnis aller Habseligkeiten des Kapitäns anfertigen«, erklärte Martinez. »Wenn Sie wollen, kann ich die Schachtel an mich nehmen.«
    Unter dem durchsichtigen Deckel entdeckte Martinez einen schweren Siegelring aus Gold, auf dem das Wappen der Fletchers eingraviert war, einen kleineren Ring aus kompliziert geflochtenem Silberdraht und einen Anhänger an einer Kette. Er hielt die Schachtel ins Licht und erkannte, dass der Anhänger wie ein Ayacabaum in voller Blüte geformt war. Zwischen den Zweigen schimmerten Diamanten, Rubine und Smaragde.
    »Wir sollten feststellen, wo sich die Besatzungsmitglieder in der kritischen Stunde aufgehalten haben und wer in der Nähe war«, schlug Michi vor.
    Wieder wirkte Garcia völlig verzweifelt. »An Bord der Illustrious sind mehr als dreihundert Personen, und ich habe nur zwei Mitarbeiter«, wandte er ein.
    »Die meisten Besatzungsmitglieder haben ohnehin geschlafen«, beruhigte Michi ihn. »Wir fordern Berichte von den Abteilungsleitern an, dann müssen Sie nicht jeden persönlich befragen.«
    »Ich schicke nachher eine entsprechende Anweisung an die Abteilungsleiter«, sagte Martinez.
    Michi sah Garcia an. »Beginnen Sie

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