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Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis

Titel: Dread Empire's Fall 03 - Die letzte Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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ihnen versichern, dass man ihnen keine Vorwürfe machen würde.«
    Martinez hielt diese Erklärung für einleuchtend.
    »Ich traf um null sechs vierzehn dort ein«, fuhr Garcia fort. »Der Kapitän war bereits kalt und daher schon eine ganze Weile vorher gestorben. Ich rief Arzt und Sanitäter und informierte Lady Michi.« Er wandte sich an die Geschwaderkommandantin. »Sie befahlen mir daraufhin, eine Untersuchung durchzuführen. Ich wies Narbonne und Baca an, in ihre Kabinen zurückzukehren, und wartete auf den Arzt. Dr. Xi erklärte den Kapitän offiziell für tot und ließ den Leichnam in die Krankenstation bringen. Ich sah mich im Büro um und … nun ja, es war offensichtlich, was geschehen war.«
    »Was ist denn geschehen?«, fragte Michi.
    »Irgendwann im Laufe der Nacht ist Kapitän Fletcher aufgestanden und ins Büro gegangen. Dort stürzte er und schlug mit dem Kopf an den Schreibtisch. Auf der rechten Schläfe war eine entsprechende Wunde, an der Schreibtischkante fand ich etwas Blut, Haare und ein Stückchen Haut.« Garcia schluckte schwer.
    »Ich habe den Verdacht, dass der Kapitän während der Kursänderung in der Nacht das Gleichgewicht verlor. Um null drei sechsundvierzig gab es eine kurze Schwerelosigkeit. Als der Schub wieder einsetzte, ist er gestürzt. Dr. Xi müsste allerdings noch den Zeitablauf bestätigen.«
    Michi bemerkte Martinez’ überraschte Miene. »Haben Sie eine Frage?«
    »Nein, meine Lady«, sagte er. »Ich erinnere mich nur, dass ich während des Kurswechsels aufgewacht bin und … ich bin nicht sicher, aber vielleicht habe ich etwas gehört.«
    »Höchstwahrscheinlich hat Sie nur der Null-Grav-Alarm geweckt.«
    »Das ist gut möglich, meine Lady.«
    Michi wandte sich wieder an Garcia. »War der Kapitän angekleidet?«
    »Nein, meine Lady. Er trug Schlafanzug, Morgenmantel und Hausschuhe.«
    »Ich habe keine weiteren Fragen«, erklärte Michi. »Gibt es sonst noch etwas?«, fragte sie Kazakov und Martinez.
    »Ich habe eine Frage«, sagte Martinez. »Haben Sie bemerkt, woran der Kapitän gearbeitet hat?«
    »Gearbeitet?«
    »Wenn er in seinem Büro war, dürfte er doch gearbeitet haben.«
    »Er hat nicht gearbeitet. Das Display war nicht aktiviert, und auf dem Schreibtisch lagen keine Papiere.«
    »Wo war sein Kapitänsschlüssel?«
    Garcia öffnete den Mund, schloss ihn und öffnete ihn wieder. »Das weiß ich nicht, mein Lord.«
    »Steckte er im Schreibtisch?«
    »Ich glaube nicht.«
    Martinez warf Michi einen Blick zu. »Das wäre alles«, sagte er.
    Michi entließ den Militärpolizisten. »Danke, Garcia.«
    Er salutierte und ging hinaus. Michi warf Martinez einen fragenden Blick zu. »Es war gut, dass Sie nach dem Schlüssel gefragt haben. Damit hat man Zugang zu praktisch allen Bereichen des Schiffs.« Sie tippte etwas auf ihrem Schreibtisch ein. »Ich lösche die Rechte des Schlüssels.«
    Das erwies sich als überflüssig, weil sich gleich darauf Dr. Xi meldete und den Schlüssel mitbrachte.
    »Den hier trug er am Handgelenk«, erklärte der Arzt.
    Lord Yuntai Xi war ein kleiner Mann mit einem sauber getrimmten weißen Bart, grau durchsetztem Haar, das bis über den Kragen ragte, und einem kleinen Schmerbauch. Der Xi-Clan zählte zu den Klienten der Fletchers, und der Arzt hatte den Kapitän von Kindheit an gekannt. Er sprach mit einer ruhigen Tenorstimme, doch die braunen Augen blickten traurig.
    »Da wir in den letzten Stunden Gefechtsalarm hatten, konnte ich den Toten bisher nur oberflächlich untersuchen. Er hat an der rechten Schläfe eine massive Fraktur, dort ist auch die Haut aufgerissen. Der Schädelbruch ist offensichtlich die Todesursache. Andere Verletzungen gibt es nicht. Auf der rechten Körperseite habe ich einen kleinen Einschnitt vorgenommen und ein Thermometer in die Leber eingeführt. Dem abgelesenen Wert kann ich entnehmen, dass der Tod um null vier null eins eingetreten ist, plus oder minus eine halbe Stunde.«
    Dieser Zeitrahmen deckte sich gut mit dem Kurswechsel, der möglicherweise den Sturz und den Tod des Kapitäns verursacht hatte.
    »Danke, Lord Doktor«, sagte Michi. »Ich glaube, angesichts der Fragen, die zweifellos aufgeworfen werden, sollten wir eine Autopsie durchführen.«
    Xi schloss die Augen und seufzte. »Jawohl, meine Lady.«
    Nachdem er gegangen war, nahm Michi Fletchers Schlüssel in die Hand und betrachtete ihn nachdenklich.
    »Soll ich die Besatzung unterrichten?«, bot Martinez an.
    »Nein, das übernehme ich selbst.« Sie warf

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