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Dreck

Dreck

Titel: Dreck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garry Disher
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betonte Tub Venables.
    Raymond Trigg verdrehte die Augen. Er hatte sich eine Zigarette angezündet und der Rauch trieb ihm in die Augen. »Ich weiß, Tub. Die Frage ist nur: Wann?«
    Der Autohändler und der Fahrer des Geldtransporters standen im Pub des Belcowie Hotels, einem düsteren Raum, der nach abgestandenem Bier roch, und die laminierten Oberflächen der Tische und das gesprungene, braune Linoleum auf dem unebenen Boden waren der einzige Glanz in dieser Hütte. Es war halb drei und sie waren schon seit ein Uhr hier. Trigg nuckelte kleine Gläser Southwark Light, während Venables krugweise Fassbier saugte. Bald würden die Chilenen mit ihren Lohntüten rüberkommen, aber inzwischen musste Trigg Tub Venables daran hindern, vollends zusammenzubrechen. »Du solltest mehr Verantwortung zeigen, mein Junge«, sagte er. »Fünftausend Dollar – das ist ’ne Menge Geld.«
    »Zinsen«, stöhnte Venables. Er schwitzte immer, wenn er Angst hatte. Außerdem stützte er sich auf den Tresen und seine Ellbogen waren nass. »Ich habe den Kredit zurückgezahlt, aber du berechnest mir Zins um Zins. So schaff ich das nie.«
    »So ist das nun mal, Tub. Fünftausend Dollar Kredit kosten dich fünfhundert die Woche an Zinsen. Die fünftausend müssen in einer Summe zurückgezahlt werden, du kannst also nicht fünfhundert Dollar Zinsen die Woche und hundert oder so von der Kreditsumme zurückzahlen. Das habe ich dir von Anfang an gesagt. Du hättest eben nicht so viel leihen dürfen.«
    Venables’ fettes Gesicht faltete sich zusammen und zeigte einen Anflug von Gerissenheit. »Ich könnte einfach nicht mehr zahlen.«
    »Ach komm schon, Tub. Du weißt genau, was passiert, wenn du das tust.«
    Venables blickte düster in sein Bierglas. Er konnte Trigg nicht ausstehen. Trigg war ein zu kurz geratener, dürrer Kerl, der diese Tatsachen des Lebens mit seinen Hosenschützern aus Seehundfell, einem Akubra-Hut und den Cowboystiefeln mit Gummizug vergessen machen wollte. Als ob er über Hunderte von Schafen herrschte, anstatt bloß Besitzer einiger popliger Gebrauchtwagen zu sein. Aber er wusste, er durfte diesen Mann nicht unterschätzen, denn Trigg war auch als Kredithai und Spendenbetrüger im Einsatz. Die Konjunkturflaute hatte ihn geizig und äußerst reizbar gemacht. Fühlte er sich angegriffen, würde er sofort Happy Whelan vorbeischicken, seinen Mechaniker, ein ganz und gar hirnloser, hünenhafter Schlägertyp, der einem das Genick schneller brach, als man schauen konnte.
    »Du trinkst zu viel«, bemerkte Trigg. »Pass bloß auf. Das, die Pferde und teure Weiber, Tub, du wirst noch Schiffbruch erleiden, bevor du fünfzig bist. Dann seh ich meine Kohle nie wieder.« Er stieß den fetten Mann an. »Um Himmels Willen, Tub, das sollte ’n Witz sein.«
    Venables sah ihn an. »Ich brauche nur ’n bisschen mehr Zeit. Ich hab keinen Bock, dass der dämliche Happy an meine Tür klopft.«
    Ray Triggs blutleere Lippen verzerrten sich zu einem Lächeln. »Du klingst wie ’ne Schallplatte mit Sprung, Alter.« Er sah auf seine Uhr. »Solltest du nicht zurück zur Arbeit? Dein Kumpel wird sonst sauer. Ich meine – könnte doch jemand die Lohngelder klauen.«
    »Nie und nimmer«, sagte Venables und hob seinen Arsch vom Barhocker.
    Er wartete und beobachtete, wie Trigg ebenfalls herunterkletterte. Er fühlte einen gefährlichen Impuls, den kleinen Mann an den Achseln zu fassen und ihn mit beiden Beinen auf die Erde zu stellen. Er hasste Triggs eingefallenes Gesicht, die sauberen, kleinen Hasenzähne, seine extra hohen Absätze.
    Trigg schien seine Gedanken zu lesen. Plötzlich nahm sein Gesicht einen maliziösen Ausdruck an. »Die Transporter wurden gestern für in zwei Wochen gebucht, stimmt’s?«
    Venables nickte. Triggs Autowerkstatt in Goyder hatte den Wartungsvertrag für die Steelgard-Transporter.
    »Dann will ich tausend, und keinen Penny weniger«, sagte Trigg.
    Er drehte sich um, lief zur Tür, nickte noch schnell dem Wirt und dem einzigen anderen Kunden zu, einem Farmer aus der Gegend, der eben ein schnelles Bier zischte.
    »Gegenüber im Baulager ist irgendwas los«, sagte der Wirt.
    Trigg blieb stehen. Der Wirt putzte seine Gläser, während er aus dem Fenster auf das Lager blickte, das hinter der weinumrankten Veranda lag.
    Der Farmer drehte den Kopf, um das Geschehen in Augenschein zu nehmen. Ebenso Trigg und Venables. Verwundert starrten sie auf die weißen Autos und Transporter. Polizisten und wutentbrannte Bauarbeiter

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