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Dreck

Dreck

Titel: Dreck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garry Disher
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Melbourne gebracht werden.
    Darauf freute sich Trigg besonders. Er hatte ein Flugzeug für neunzehn Uhr bestellt. Goyder Air Service hatte zwar keine echten Jets anzubieten, aber immerhin Turbo-Prop-Maschinen, Beechcrafts, die auch ziemlich schnell waren und gehobenen Komfort boten. Volle Garantie, dass er noch vor zweiundzwanzig Uhr in Melbourne war, hatten sie gesagt. Die Viehzüchter machten das ständig – sich zu Viehauktionen in andere Bundesstaaten fliegen lassen, um ihre Hosenschützer aus Seehundfell, ihre Akubrahüte und R. M. Williams-Stiefel mit den praktischen Gummizügen zur Schau zu stellen. Trigg wollte sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen, nun seinerseits einmal milde aufzuschneiden und mitzuhalten.
    Mal ganz abgesehen davon, dass der gemeine Viehzüchter natürlich keine dreihunderttausend Dollar in der Brieftasche hatte, versteht sich.
    Trigg überlegte, wie er in Melbourne auftreten solle. Er konnte sich mit dem Taxi zum Anwesen der Mesics fahren lassen. Aber das erschien ihm plötzlich zu ordinär. Er drückte den Knopf seiner Gegensprechanlage.
    »Liz?«
    »Ja, Mr. Trigg.«
    »Klemmen Sie sich an den Hörer und versuchen Sie, mir eine Limousine in Melbourne zu buchen.«
    »Wie bitte?«
    »Muss keine Stretch-Limo sein. Kann auch eine einfache sein. Ein Jaguar oder so was Ähnliches. Auf alle Fälle schwarz, lang und mit Chauffeur. Er soll mich am Flughafen in Melbourne abholen, heute Abend, zehn Uhr.«
    Schweigen am anderen Ende der Leitung. Trigg wartete geduldig. Die Einheimischen waren nicht die Schnellsten. Sie brauchten immer eine Weile, bis ihr Hirn neue Begriffe wie Stretch-Limo verarbeitet hatte. Auch wenn sie Stretch-Limousinen schon hunderte Male im Fernsehen gesehen hatten. »Haben Sie verstanden, was ich gesagt habe?« fragte er freundlich.
    »Ja, Mr. Trigg.«
    »Braves Mädchen.«
    Ganz gepflegt mit der Limousine an der Einfahrt des Anwesens vorfahren, warten, bis die Bodyguards die Erlaubnis bekommen hatten, ihn vorzulassen, dann mit der Luxuskarosse langsam die Zufahrt hochschweben bis zum Hauptgebäude.
    Das Anwesen. Dergleichen hatte Trigg nie zuvor gesehen. Die Mesics hatten dafür einen ganzen Häuserblock in der Vorstadt aufgekauft, alles abreißen lassen – bis auf ein Gebäude für das Dienstpersonal – und dann zwei große Villen hingestellt, eine für den alten Mesic, eine weitere für Leo Mesic und dessen Gattin; sie ließen ein paar Bäume pflanzen, einen hohen Zaun drumherum ziehen und bewaffnete Bodyguards das Ganze umstellen. So fühlten sie sich sicherer.
    So machten dicke Fische das eben heutzutage.
    Morgen um dieselbe Zeit werden die Mesics wieder um dreihunderttausend Dollar reicher sein, sinnierte Trigg. Und ich hab sie endlich vom Hals.
    Um halb sechs verließ er sein Büro und ging zu den Damen an der Rezeption. Marg hatte wie immer ein bisschen früher gehen müssen und Liz starrte Löcher in die Luft.
    »Wie sind Sie vorangekommen?« fragte er sie höflich.
    »Wie bitte?«
    Immer dasselbe. Es war zum Heulen. Er sprach langsam und deutlich. »Die Limousine. Haben Sie mir eine Limousine in Melbourne reservieren lassen?«
    Liz strahlte. »Verzeihung, natürlich, irgendeine SEL.«
    Ah, ein Mercedes, dachte Trigg. Sehr schön.
    »Aber für hier hab ich leider keine kriegen können.«
    Nun war es Trigg, der ziemlich entgeistert dreinschaute. »Wie meinen Sie?«
    »Ich hab wirklich überall rumtelefoniert, aber hier in Goyder vermietet keiner Autos mit Chauffeur.«
    Trigg holte Luft und zählte bis zehn. »Ach, das macht doch nichts. Ich fahr einfach selber. Das haben Sie ganz prima gemacht.« Er sah auf seine Uhr. »Also ich würde sagen, wenn Sie nichts Dringendes mehr zu erledigen haben, können Sie jetzt nach Hause abzockeln.«
    Liz wurde ganz hektisch wegen des raschen Aufbruchs, und zehn Minuten später war er endlich allein. Er ging hinüber zur Wartungshalle, wo Happy einem Volvo gerade eine Runde Schmierfett ausgab. »Alles so weit vorbereitet?«
    Happy gab keine Antwort. Er gab nie Antworten. Er stellte nur die Dose hin, wischte sich die Hände ab und folgte Trigg in die Kfz-Werkstatt.
    Dort war es im Augenblick ziemlich eng. Wenn die gottesfürchtigen Goydersleute am heiligen Sonntagabend endlich den Schlaf der Gerechten schliefen, wollten sie den Laster samt Geldtransporter die Hallam-Schlucht hinunterstürzen. Doch bis dahin mussten sie sich ungelenk um den Fuhrpark in der Werkstatt herumdrücken und gleichzeitig aufpassen, dass sie nicht in

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