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Drecksspiel: Thriller (German Edition)

Drecksspiel: Thriller (German Edition)

Titel: Drecksspiel: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Krist
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kreischende Frau aus dem Auto. Sein Kumpel startete den Motor.
    *
    Toni erstarrte.
    Sein Kollege zückte die Waffe. »Ich dachte, du hast nachgesehen.«
    »Hab ich auch. Da war niemand.«
    Ein schmerzerfülltes Stöhnen drang aus dem Schlafzimmer.
    »Klingt nicht so.« Mit der Waffe voran schlich Theis hinüber.
    Toni rührte sich nicht von der Stelle.
    »Oh verdammt!«, schimpfte sein Kollege.
    Toni stakste über die kaputten Schubladen hinweg zum Kühlschrank.
    »Toni!«, rief Theis.
    Toni zögerte. Sein Blick war nach wie vor auf die Uhr gerichtet.
    »Jetzt komm her und hilf mir!«
    Zähneknirschend griff Toni nach dem erstbesten Küchentuch, das er in dem Chaos fand, und schleuderte es quer durch den Raum auf die Uhr. Dann eilte er seinem Kollegen zu Hilfe.
    Theis stemmte das Bettgestell in die Höhe. Sein Gesicht lief rot an vor Anstrengung. »Zieh die Matratze weg!«
    »Geht klar.« Unter der zerfetzten Matratze kam eine junge blonde Frau zum Vorschein.
    »Patty?« Theis drehte sie auf den Rücken.
    Der linke Träger ihres Spaghetti-Tops rutschte herab und entblößte ihre Brust. Ein Arm stand in unnatürlichem Winkel vom Körper ab. Aus einer Platzwunde an der Schläfe quoll Blut. Ihre Augenlider flatterten.
    »Sind Sie Patty?«
    Ihre Antwort ging unter in einem würgenden Laut.
    Theis brachte sie in die Seitenlage. »Toni, glotz nicht, ruf den Notarzt!«
    Toni holte sein Handy hervor.
    »Und verständige auch die Spurensicherung.«
    Während er die Telefonate erledigte, ging Toni zurück in die Diele, wo er einige Sekunden wartete und seinem Kollegen dabei zuhörte, wie er leise auf das Mädchen einsprach.
    Also bahnte Toni sich abermals einen Weg durch das verwüstete Wohnzimmer. Scherben knirschten unter seinen Schuhen. Vor dem Kühlschrank ging er in die Hocke, schob das Handtuch beiseite und griff nach seiner Armbanduhr.
    »Hast du was gefunden?«, fragte Theis hinter ihm.
    *
    »Nein, verflucht, nein!« Arthur bekam den Türgriff seines BMW zu fassen.
    Mit quietschenden Reifen fuhr der Wagen an, ein Traum mit sechs Zylindern, 218 PS.
    Arthur rannte nebenher. Verzweifelt klammerte er sich an das Metall. »Bleib stehen, du Arschloch! Bleib stehen!«
    Das Auto wurde schneller, von null auf 100 in weniger als sechs Sekunden. Ein Alptraum.
    »Scheiße, nein!« Arthur stolperte über seine eigenen Beine. Er konnte nicht anders, er musste den Griff loslassen.
    Die beiden Jugendlichen grölten. Ohne zu bremsen bogen sie auf die Adalbertstraße.
    Arthur schnappte nach Luft. Fassungslos starrte er den roten Rücklichtern hinterher, die in die Kreuzberger Nacht verschwanden und all seine Hoffnungen und Träume mit sich forttrugen.
    Der Herr gibt, und der Herr nimmt ,hatte seine Großmutter in Momenten wie diesen immer schicksalsergeben geseufzt.
    Der liebe Herrgott konnte Arthur ab sofort gestohlen bleiben.
    »Arthur?« Nadjas Stimme zitterte. Barfuß stakste sie auf ihn zu. Sie berührte seinen Arm. »Geht es dir gut?«
    Er wischte sich das verschwitzte Gesicht.
    »Bist du verletzt?«
    Arthur ignorierte sie, seine Aufmerksamkeit galt dem Polizisten, der aus dem Streifenwagen gestiegen war und zu ihnen herüberkam. »Alles okay?«
    Nein, verflucht! Arthur atmete durch und sagte: »Ja, klar, alles in Ordnung.«
    Nadja warf ihm einen Blick zu, als wäre er von allen guten Geistern verlassen. »Aber …«
    »Doch, doch«, schnitt er ihr mit lauter Stimme das Wort ab. »Alles in bester Ordnung.« Er wischte sich den Schweiß von der Stirn.
    Der Blick des Beamten wechselte zwischen Nadja und ihm. »Sicher?«
    »Ja, ja, das war nur …« Arthurs Gedanken rasten. »Mein Bruder.«
    Der Polizist blickte argwöhnisch auf die Gin-Tonic-Dosen, die Arthur hatte fallen lassen. »Haben Sie getrunken?«
    »Ja«, gab Arthur zu. »Deshalb ist ja mein Bruder mit dem Wagen weggefahren. Er wollte nicht, dass ich mich noch hinters Steuer setze«, plapperte er weiter, während er sich in Gedanken für den Bockmist ohrfeigte, den er dem Polizisten da auftischte.
    Jetzt klingelte auch noch sein Handy. Er sah den Beamten an.
    Dieser fragte: »Wollen Sie nicht rangehen?«
    Arthur nickte und griff nach seinem iPhone in der Hosentasche. »Da ist er schon wieder. Mein Bruder.« Er schnappte Nadjas Hand. »Komm, wir müssen los.«
    »Moment!«, fuhr ihn der Polizist scharf an.
    Arthur gefror in der Bewegung. Er hielt die Luft an. Sein Handy schrillte unentwegt.
    »Und was ist damit?« Der Beamte deutete auf die Gin-Tonic-Büchsen. »Sollen die

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