Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drecksspiel: Thriller (German Edition)

Drecksspiel: Thriller (German Edition)

Titel: Drecksspiel: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Krist
Vom Netzwerk:
umgestürzte Kommode. Die Schubladen hatte man herausgerissen, ihren Inhalt wahllos über den Boden verstreut.
    Theis machte einen Satz über die Kommode und ging nach rechts ins Schlafzimmer. Er sicherte den Raum – links, rechts, oben, unten –, schwenkte herum, sicherte nach hinten.
    Toni folgte ihm und knipste das Licht im Schlafzimmer an. Das Bettgestell lag umgekippt mitten im Raum. Matratze, Kissen und Decke waren zerfetzt worden. Vor dem Kleiderschrank türmten sich Leylas Slips, Shirts, Röcke und Schuhe.
    »Nichts«, sagte Toni.
    Theis lief voran ins Badezimmer, das er ebenso routiniert sicherte. Hier war der Gestank kaum auszuhalten. Der kleine Schrank unter dem Waschbecken war entleert, Dutzende Parfümflacons zu Scherben zerbrochen.
    Im Wohnzimmer herrschte das gleiche Durcheinander. Theis steckte die Waffe ein und öffnete die Fenster. Toni machte das Licht an und hielt nach dem Wohnzimmertisch Ausschau. Er fand ihn umgekippt vor der Heizung.
    Die Armbanduhr war weg, irgendwo unter dem Chaos begraben.
    Verfickte Scheiße!
    Noch etwas anderes irritierte ihn. Er besah sich das Durcheinander genauer.
    Das Polster von Leylas Lieblingssessel mit dem Rosenblütenmuster war zerschnitten, die Federn lagen wie herausgebrochene Rippen daneben. In der anderen Hälfte des Zimmers lagen der billige Esstisch und zwei Plastikschemel am Boden. Der surrende Kühlschrank in der Kochnische stand weit offen, die beiden kleinen Schränke unter der Anrichte waren ihres Inhalts beraubt, Teller zerschmettert, die Töpfe demoliert und sämtliche Schubladen aus der Verschalung gerissen worden.
    »Ich möchte mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen«, begann Theis.
    Tonis Blick blieb an der Kühlschranktür hängen. Unter bunten Magneten pappten Partyflyer und Pizzakarten.
    Theis sagte: »Aber erst der Mord, jetzt der Einbruch …«
    In dem Spalt zwischen Tür und Angel, halb verdeckt hinter einer zerbeulten Pfanne, klemmte die Armbanduhr. Für Toni.
    »… das ist doch kein Zufall, oder?«
    Aus dem Schlafzimmer drang ein Geräusch.
    *
    Pedro hatte seinen Kumpel noch zurückhalten wollen, doch da war dieser bereits nach draußen gelaufen.
    Ey, Alter ,hatte Aki gezischt, schnell, wir greifen die Kohle ab und verschwinden!
    So viel zu seinem Plan. Der in der Praxis allerdings keineswegs so unkompliziert funktionierte. Wie alle seine Pläne.
    Und wie immer war Aki selbst das größte Problem.
    Statt nämlich dem Schnösel einfach das Portemonnaie zu entreißen und abzuhauen, machte er einen auf Gangster und fuchtelte mit seinem Lieblingsspielzeug herum, einem Klappmesser.
    »Ey, Alter«, brüllte er, und konnte dabei von Glück reden, dass es mitten in der Nacht war, denn andernfalls hätte er die ganze Nachbarschaft zusammengetrieben, »rück die Kohle raus, oder ich stech dich ab.«
    »Fuck, Mann, sei still«, fluchte Pedro, während sein Blick über das Tankstellengelände hetzte. Die Hippies waren mit ihrem Bulli weggefahren. Auf der Straße herrschte tote Hose, kein Auto weit und breit. Trotzdem ging ihm der Arsch auf Grundeis. »Los doch, jetzt beeil dich!«
    »Bist du taub, du Spast? Gib die Kohle her!«, schrie Aki.
    Der Mann stellte sich dumm. »Was für Kohle?«
    »Fuck, Alter, dein Geld will ich!«
    »Ich weiß nicht …«
    »Ey, biste blöde?« Aki zerpflügte mit seinem Messer die schwüle Abendluft. »Willst du, dass ich …?«
    »Aber ich weiß nicht …«
    Aki verpasste dem Schnösel eine Kopfnuss. »Gib jetzt die Geldbörse her, oder ich schwör dir, Alter …«
    »Arthur?«, piepste ängstlich die Blondine auf dem Beifahrersitz.
    Ein Fahrzeug näherte sich der Tankstelle. Pedros Herzschlag ging schneller.
    »Aki!«, zischte er aufgeregt. »Jetzt …«
    »Wird’s bald!« Aki schlug noch einmal zu.
    Endlich griff der Typ in seine Hosentasche und brachte sein Portemonnaie zum Vorschein.
    Aki grabschte danach.
    »Fuck, Mann, die Bullen!« Pedro zeigte zur Straße. Ein Polizeiauto fuhr auf die Tanke zu. »Hau ab! Sofort!«
    Doch Aki entwand dem Schnösel die Autoschlüssel und sprang ins Cabrio.
    Pedros Nackenhaare richteten sich auf. »Was hast du vor?«
    »Raus!«, blaffte Aki die Blondine an. Sie quiekte wie ein junges Schwein.
    Ihr Macker flippte aus und packte Akis Arm: »Nein, verflucht, nein! Nimm das Portemonnaie, aber nicht …«
    »Halt die Fresse, Alter!« Aki zerschnitt mit dem Messer die Luft. Der Schnösel sprang erschrocken zurück. »Pedro, was jetzt?«
    Fluchend zerrte Pedro die

Weitere Kostenlose Bücher