Drecksspiel: Thriller (German Edition)
Schnauben drang aus dem Hörer. »Was hast du dir dabei gedacht?«
Wanting to start again? Er zog es vor zu schweigen.
»Okay, spielt jetzt eh keine Rolle mehr. Komm her. Jetzt gleich. Und bring das Geld mit!«
Arthur sah die Straße hinunter, als würde dort sein BMW wieder auftauchen, mit den grölenden Jungs am Steuer und dem Geld im Kofferraum. Aber eher würde wohl seine Oma von den Toten auferstehen.
»Verdammt, hast du gehört?«
»Ja …«
»Gut.«
»Aber … Hallo?« Die Leitung war unterbrochen. »Verflucht!«
Nadja schaute verwundert zu ihm auf. »Sag mal …«
»Was?«, fuhr er sie an.
»Du hast doch gar keinen Bruder.«
»Ach?«
»Außerdem … diese Typen haben deinen Wagen gestohlen.«
»Sag bloß!«
»Und warum erzählst du der Polizei dann diesen Unsinn?«
Arthur stöhnte. Was hätte er denn sonst sagen sollen? Herr Wachtmeister, diese Kids haben mir gerade mein Auto geklaut! Ach, und im Kofferraum liegt ’ne Riesentasche voller Geld …
»Verflucht!« Er trabte los.
»Arthur!« Nadja folgte ihm. »Jetzt warte doch!«
Er ließ sie stehen. Er wollte weg, nur noch weg.
Wanting to start again?
Er schaltete sein Handy aus.
*
Toni verlor nicht viele Worte. »Patty, was ist passiert?«
Es dauerte, bis ihr Blick sich etwas klärte. Nur stockend kamen ihr die Worte über die Lippen. »Ich … ich weiß nicht … Wo ist … Marlene?«
»Sie können sich nicht an den Überfall erinnern?«
»Alles … ging so schnell … Ist … Marlene hier?« Sie drehte sich in Tonis Richtung.
Der Arzt schob sie zurück in die Seitenlage. »Bitte nicht bewegen.«
»Toni«, zischte Theis, »was soll das?«
Toni beachtete ihn nicht. »Patty, haben Sie den Angreifer gesehen?«
»Nein, ich … ich …« Angst verzerrte ihr Gesicht, als erlebte sie den Moment des Überfalls erneut. Ihre Augen weiteten sich. Ihr Atem ging schneller.
»Sie haben ihn nicht gesehen?«, hakte Toni nach.
»Nein … nein …«
»Denken Sie nach!«
»Ist jetzt mal gut?«, schimpfte der Arzt. »Sie haben doch gehört, was sie gesagt hat.«
Natürlich hatte Toni sie verstanden, er hatte es nur nicht wahrhaben wollen. Er wandte sich ab.
Sein Kollege starrte verärgert auf ihn herab. »Mensch, Toni, was sollten die Fragen nach dem Angreifer?«
»Findest du es nicht wichtig zu wissen, wer es war?«
»Klar, natürlich, aber wichtiger ist doch die Frage nach dem Freund des Opfers, unserem Hauptverdächtigen.«
Nein, das fand Toni nicht, aber natürlich konnte er das seinem Kollegen nicht sagen. Dann hätte er auch erklären müssen, warum es für ihn wichtiger gewesen war zu erfahren, ob Patty den Einbrecher gesehen hatte und ihnen eine Personenbeschreibung hätte geben können. Denn diese, so viel war sicher, hätte nicht auf Toni zugetroffen. Was wiederum bedeutet hätte, dass – egal, wie die Ergebnisse der Spurensicherung schon bald ausfallen würden – nicht mehr nur Toni, der Freund des Opfers, als möglicher Täter in Frage kam, sondern auch …
Patty hustete. »Wo ist … Marlene?«
»Sie sollten nicht mehr reden.« Der Arzt befestigte die Schiene an ihrem Arm. »Es ist besser, wenn Sie …«
»Nein!« Patty schnappte nach Luft. »Sie sagten, es … es geht um Mord. Was heißt das?«
Theis beugte sich vor. »Darüber sprechen wir später, wenn Sie …«
»Nein!«, ihre Stimme gewann an Kraft. Sie bäumte sich auf. »Reden Sie schon!«
»Bitte beruhigen Sie sich«, mahnte der Arzt.
Patty schubste ihn weg. »Nein, verdammt …«
»Es tut mir leid«, sagte Theis.
»Was tut Ihnen leid?«
»Ihre Freundin ist tot.«
Patty heulte auf. »Das ist nicht wahr. Das ist …« Ihre Stimme versagte. Sie blickte hilfesuchend von Theis zu Toni. Der presste die Lippen aufeinander.
Pattys vom Schock geweitete Augen füllten sich mit Tränen. Ihr Körper zitterte.
»Wir müssen los«, sagte der Arzt.
»Einen Moment noch«, bat Theis.
»Auf keinen Fall!«
Theis drängte sich an den Rettungskräften vorbei. »Patty?«
»Sind Sie schwerhörig?« Der Arzt packte seinen Arm.
»Nur zwei Fragen.« Theis schüttelte die Hand ab. »Patty, was wissen Sie über Marlenes Freund?«
»Hat er …«, sie schluchzte, »hat er sie …?«
»Haben Sie ihn gekannt?«, hakte Theis nach.
Patty schüttelte den Kopf.
»Das waren Ihre zwei Fragen«, sagte der Arzt. »Jetzt lassen Sie das Mädchen in Ruhe.«
Theis dachte nicht daran. »Hat sie Ihnen von ihm erzählt?«
»Nein, sie hat mir gesagt … da wäre
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