Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drecksspiel: Thriller (German Edition)

Drecksspiel: Thriller (German Edition)

Titel: Drecksspiel: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Krist
Vom Netzwerk:
Bars aus den Postings abzuklappern. Aber Axel Gödde war für den Moment die einzige Spur, die er hatte.
    Im Auto verband David sein Handy per Bluetooth mit dem Radio. Dieser Sommer liegt im Sterben ,klang Silly aus den Lautsprechern. Wie auch der vom letzten Jahr.
    Währenddessen las er einige SMS, deren Eintreffen er nicht mitbekommen hatte. Die erste hatte ihn vor einer Stunde erreicht. hören wir uns heute noch? hdl, deine jessy.
    Vor zehn Minuten hatte sie eine weitere Nachricht geschickt. warum meldest du dich nicht? jessy .
    Er las ihre Mitteilungen ein zweites Mal. In den letzten Tagen war aus Jessicas Worten immer häufiger der Wunsch nach mehr herauszuhören. Er würde ihr klarmachen müssen, dass er für mehr als eine unverbindliche Affäre nicht bereit war. Er zögerte.
    Bye bye my love ,sang Silly. Ich will nur einmal mit den Vögeln ziehen.
    David tippte eine Antwort: Habe zu tun. Ich melde mich. Gute Nacht. D. Er drückte auf Senden.
    Schwüle Nachtluft strömte in den Wagen und ließ Davids Körper schwer werden. Die Erschöpfung drückte ihn tiefer in das Polster. Observierungen waren eine langwierige Angelegenheit, die müde und träge machte. Er schloss die Augen. Nur kurz.
    *
    Hannah wollte losschreien. Was haben Sie mit meiner Tochter gemacht? Sie verschluckte die Worte. Hinter ihrer Stirn überschlugen sich die Gedanken.
    Der Fremde wandte sich ab.
    »Warten Sie!«, ächzte Hannah.
    Er trat zur Tür.
    »Bitte warten Sie!«
    Er blieb mit dem Rücken zu ihr auf der Schwelle stehen.
    »Sie müssen mit mir reden.«
    Er drehte sich um.
    »Danke«, seufzte sie, während sie krampfhaft nachdachte. Seit wann kauerte sie gefesselt auf dem Stuhl im Wohnzimmer? Wie lange war sie bewusstlos gewesen? Wie viel Zeit war vergangen, seit dieser Mann in das Ferienhaus eingedrungen war?
    Er kam wieder auf sie zu.
    Draußen war es noch immer dunkel. Nach wie vor hing der Mond über dem Garten. Allzu viel Zeit durfte also nicht verstrichen sein.
    War es möglich, dass der Eindringling die schlafende Millie noch gar nicht entdeckt hatte?
    Erwartungsvoll sah er auf Hannah herab. Sein dunkler Blick ließ sie frösteln.
    Ja ,sprach sie sich Mut zu. Er weiß nichts von Millie. Und ganz bestimmt würde er schon wieder verschwunden sein, bevor Hannahs Tochter erwachte. Weil sich bis dahin alles als ein Irrtum entpuppte.
    Bist du dir da wirklich sicher?
    Hannah verscheuchte ihre Zweifel. Ja, sie war sich sicher.
    »Das alles muss ein Irrtum sein«, sagte sie.
    Wieder erging sich der Fremde in Schweigen.
    »Sie müssen sich irren.«
    Keinerlei Reaktion.
    »Sagen Sie mir doch einfach, was Sie wollen.«
    »Das erfährst du früh genug.« Er lächelte und wieder blitzte es in seinen finsteren Augen auf.
    Hannahs Puls schlug schneller.
    Der Fremde machte einen Schritt zurück.
    »Warten Sie doch«, rief sie. Sie durfte nicht zulassen, dass er den Raum verließ und drüben im Schlafzimmer ihre Tochter fand. Was willst du dagegen tun? Sie war gefesselt, hilflos, in ihrem Kopf dröhnte es, ihre Kehle brannte.
    »Bitte«, krächzte sie laut und dämpfte sofort ihre Stimme. Du darfst Millie nicht wecken . Sie leckte sich die trockenen Lippen. »Ich habe Durst und …«
    Er ging aus dem Zimmer.
    »… ich habe Kopfschmerzen.«
    Seine Schritte entfernten sich durch den Flur.
    »Wenn ich nichts trinke, kriege ich Migräne, bitte …« Als wenn ihn deine Migräne interessieren würde!
    Die Haustür krachte ins Schloss.

Acht
    Noch bevor Toni die beschädigte Wohnungstür erreicht hatte, nahm er den Gestank wahr, der sich mit dem Mief im Korridor mischte. Eine beißende Mixtur süßer, leichter, herber Frauendüfte. Als wäre eine ganze Drogerie in die Luft geflogen. Im Treppenhaus bellte noch immer der nervige Köter.
    Theis zog seine Waffe aus dem Gürtelhalfter. »Wir gehen rein.«
    »Bist du sicher?«
    »Gefahr in Verzug.«
    Womit Tonis Kollege natürlich recht hatte. Streng nach Dienstvorschrift. Dann aber runzelte Theis die Stirn. »Wo hast du deine Waffe?«
    »Freies Wochenende, schon vergessen?«
    Theis grunzte missfällig, während er vorsichtig zur Tür pirschte. »Bleib hinter mir.« Er klopfte gegen das kaputte Holz. »Hier ist die Polizei. Ist da jemand?«
    Keine Antwort. Nur das Kläffen im Treppenhaus.
    »Patty, sind Sie da?«
    Nichts.
    Theis hielt seine Waffe ausgestreckt nach vorne und stieß die Tür auf. Der Parfümgestank trieb ihnen die Tränen in die Augen.
    Toni blinzelte. Im fahlen Korridorlicht erkannte er eine

Weitere Kostenlose Bücher