Drei Freundinnen im Wunderland 01: Das magische Kästchen
Zweige Blüten ab, und eine Fanfare ertönte.
»Der König ist da!«, verkündete Elfi, als sie in den herrlichen Schlosshof traten.
Einige freundliche grüne Elfendiener, in langen schwarzen Mänteln und mit weißen Handschuhen, drehten sich zu ihnen um und verbeugten sich. Dann machten sie sich wieder daran, Girlanden in die Bäume zu hängen.
Als die Mädchen genauer hinsahen, entdeckten sie, dass die Girlanden aus Hunderten leuchtender Glühwürmchen bestanden.
»O wie schön«, rief der König aus. »Wie hübsch die Leuchtgirlanden aussehen. Elfi, mein Vorschlag für die Festbeleuchtung ist ja etwas ganz Besonderes geworden!«
»Ich habe nie daran gezweifelt, dass Eure Idee funktionieren würde, Majestät«, sagte Elfi. Sie schwebte gerade über Mias Schulter. »Es war nur ein wenig Elfenzauber nötig, um sie zu verwirklichen«, fügte sie flüsternd hinzu.
Mia kicherte.
Als der König alle weiter in den Schlosshof führte, kamen sie an einem riesigen Springbrunnen vorbei, der von einer Wolke winziger, nach Zitrone duftender Bläschen umgeben war.
»Wartet mal«, sagte Jasmin. »Das ist doch kein Wasser, oder?«
Elfi lächelte. »Nein. Es ist Limonade!«
»Ein Limonadenbrunnen!«, rief Mia und rannte hin und her, um einige der zarten Bläschen zu fangen und auf der Zunge zerplatzen zu lassen. Juli und Jasmin lachten, als sie ihrer Freundin zusahen.
Hinter ihnen ertönte das Klipp-Klapp von Hufen, und als sie sich umdrehten, sahen sie ein hübsches blaues Pony, das von einem Elfendiener geführt wurde und einen Wagen zog, der mit bunt eingewickelten Päckchen beladen war.
»Meine Geburtstagsgeschenke!«, rief König Frohgemut aufgeregt aus.
Doch Juli interessierte sich nicht für die Geschenke. Sie konnte den Blick nicht vom Pony und seiner saphirfarbenen Mähne wenden.
»Es ist wunderschön«, schwärmte sie.
»Und es sieht richtig lieb aus«, fügte Mia hinzu und sah dem Pony in die freundlichen braunen Augen.
Lächelnd tippte Elfi auf ihren Elfenring, und ein rotbackiger Apfel erschien in der Hand jedes Mädchens. Doch gerade als sie das Pony damit füttern wollten, lief Jasmin plötzlich eine Gänsehaut über den Rücken. Ein dunkler Schatten fiel auf den Hof.
»Herrje!«, rief König Frohgemut und deutete in den Himmel.
Über dem Palast schwebte eine riesige Gewitterwolke. Oben auf der hässlichen grauen Wolke konnten die Mädchen eine große, dünne Frau mit einer spitzgezackten silbernen Krone im gekräuselten schwarzen Haar sehen.
»O nein«, flüsterte Elfi. »Königin Malfiesa ist hier!«
Festspiele
Jasmin, Mia und Juli starrten hoch zu Königin Malfiesa auf ihrer Wolke, und ihre Herzen schlugen schneller. Blitze zuckten überall auf und jagten den Mädchen Angst ein. Donner rumpelte laut, als die Wolke über König Frohgemuts Palast anhielt, und zwar gerade lange genug, um einen kräftigen Regenschauer auf seine Geschenke prasseln zu lassen.
»Deine Geburtstagsfeier ist ruiniert, Brüderchen!«, schrie Königin Malfiesa. »Warte nur mal ab!« Sie kicherte hämisch, dann zog die graue Wolke weiter.
»Was hat sie gemacht?«, fragte Juli. Doch weder Mia noch Jasmin hatten eine Idee.
Plötzlich begannen die Geschenke im Wagen zu zittern und zu rascheln. Das Geräusch von reißendem Papier war zu hören, als kleine Beine sich durch das Geschenkpapier schoben. Dann sprangen die Geschenke vom Wagen und begannen davonzulaufen!
»Meine Geschenke!«, jammerte König Frohgemut.
Elfi tippte auf ihren Ring. Obwohl ein Strom von purpurfarbenem Glitzerstaub herauskam, hatte dies keine Wirkung auf die Geschenke. »Meine Elfenmagie ist nicht stark genug, um Königin Malfiesas Fluch ungeschehen zu machen!«, rief Elfi.
Ohne nachzudenken, sprang Mia vorwärts und schnappte eines der fliehenden Geschenke. Sofort verschwanden seine Beine, und das Geschenk lag unschuldig in ihren Händen.
»Schnell«, sagte Jasmin. »Wir müssen den Rest auch noch einfangen!«
Die drei Freundinnen sprangen den Geschenken hinterher. Jasmin und Juli schafften es, drei in eine Ecke zu drängen und dann aufzuheben. Eines rannte geradewegs zwischen den Beinen eines verblüfften Elfendieners hindurch, und Mia, die dem Päckchen gefolgt war, konnte nicht mehr rechtzeitig anhalten und rannte den Diener über den Haufen. König Frohgemut erwischte eines, indem er darauf sprang, doch dann betrachtete er das Geschenk ganz traurig, denn nun war es plattgedrückt.
»Zumindest das kann ich richten«, tröstete Elfi ihn,
Weitere Kostenlose Bücher