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Drei Gräber bis Atlantis

Drei Gräber bis Atlantis

Titel: Drei Gräber bis Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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anderes übrig, als seinem Wunsch nachzukommen.
    Es war eine verhältnismäßig kleine Kirche. Ich sah den Mittelgang, die beiden Bankreihen und den kleinen Altar, zu dem zwei breite Stufen hochführten.
    Auch zwei schmalere Seitenschiffe waren vorhanden. In eines dieser beiden Schiffe führte mich der Pfarrer hinein. Unsere Schritte warfen Echos. Sie klangen gegen die kahlen Wände, in denen ich auch einige kleine Fensterlöcher entdeckte, die jetzt wie dunkle Augen wirkten. Zwei einsame Kerzen schufen zerfasernde Lichtinseln nahe der Treppe. Ihr Schein reichte kaum bis auf die Stufen. Auch das ewige Licht glühte, doch es gab einen Ort in der Kirche, wo es heller war. Dorthin brachte mich der Pfarrer.
    »Hoffentlich ist es noch nicht zu spät«, flüsterte er und schaute mich ängstlich an.
    »Wieso?«
    »Er… er wird bestimmt sterben.«
    Der Fall wurde immer rätselhafter, und der Pfarrer bekam irgendwie den Touch eines Unheimlichen für mich. Seit wir die Kirche betreten hatten, war er nervöser geworden. Er ging krumm vor mir her und hatte seine Hände zusammengelegt, als wollte er beten.
    Da er kleiner war als ich, konnte ich über ihn hinwegschauen und sah, dass wir dort hingingen, wo mehrere Kerzen in einem Halbkreis aufgestellt worden waren.
    In diesem Halbkreis lag die Person, von der bisher nur gesprochen worden war.
    Nun sah ich sie zum erstenmal.
    Es war ein Mann. Er befand sich in einer halb sitzenden und halb liegenden Haltung. Seinen Rücken und den Hinterkopf hatte er gegen die Wand gelehnt, die Beine ausgestreckt, wobei sie dicht nebeneinander lagen. Auch ich hatte das Gefühl, einen Toten zu sehen und keinen Lebenden, denn wie er da lag, sah er aus, als würden ihm die Arme oder Beine nicht mehr gehorchen.
    So kraftlos…
    »Jetzt können Sie zu ihm hingehen.« Der Pfarrer blieb stehen und deutete auf ihn. »Aber erschrecken Sie nicht.«
    »Weshalb nicht?«
    »Sie werden es schon sehen, Oberinspektor«, hauchte er. Ich warf ihm noch einen scharfen Blick zu, las aber keine Antwort aus seinem Gesicht und ging die restlichen Schritte bis zu meinem Ziel. Zwei Yards davor erkannte ich, was tatsächlich geschehen war. In der Brust des Mannes steckte ein Dreizack. Der Schaft ragte aus der lumpenartigen Kleidung hervor wie ein Mahnmal an die Lebenden. Ich sah auch die dunkle Flüssigkeit, die aus der Wunde geronnen war und sich, wenn sie nicht in der Kleidung versickert war, auf dem Boden verteilt hatte. Das musste das Blut des Menschen sein. Zorn schoss in mir hoch. Und zwar auf den Pfarrer. Der hätte nicht mich rufen sollen, sondern einen Arzt. Möglicherweise hätte er diesem Mann helfen können.
    Ich überwand die letzte trennende Distanz, ging in die Knie und gab acht, nicht in die Blutlache zu treten. Zwangsläufig betrachtete ich das Blut dabei näher.
    Es war keines!
    Von der Farbe her nicht, von der Dicke nicht und auch nicht vom Geruch. Dennoch wollte ich auf Nummer Sicher gehen und tauchte die Spitze meines rechten Zeigefingers in die Flüssigkeit. Mit der anderen Hand knipste ich das Feuerzeug an und leuchtete mir.
    Der Pfarrer kam näher. Er räusperte sich, blieb stehen, beugte sich vor, so dass mich sein Schatten erreichte. »Das ist kein Blut«, wisperte er.
    »Ich sehe es auch.«
    Er drehte den Kopf nach links, ohne seine Haltung zu verändern.
    »Können Sie mir sagen, um was es sich dabei handelt?«
    Ich schaute mir das Zeug aus der Nähe an und tauchte dabei den rechten Zeigefinger in die Flüssigkeit. Jetzt schimmerte die Fingerkuppe grün!
    »Grünes Blut«, murmelte ich.
    »Das… das gibt es doch nicht!«
    »In der Regel nicht. Aber ich kenne Personen, die aussehen wie Menschen und grünes Blut besitzen. Wie dieser Mann hier.«
    »Der bald sterben wird«, fügte der Pfarrer hinzu. »Er hat mir gesagt, er würde diese Nacht nicht überleben. Nur an einen sicheren Ort wollte er gebracht werden.«
    Ich machte mir meine Gedanken. Da der Mann nichts dagegen gehabt hatte, in einer Kirche zu liegen oder zu sterben, konnte ich davon ausgehen, es nicht mit einem Dämon zu tun zu haben. Der Name Atlantis war gefallen. Ob er aus diesem Kontinent stammte? Nur waren mir grünblütige Atlanter bisher noch nicht über den Weg gelaufen. Ich beugte mich so weit vor, dass ich nicht mehr laut zu sprechen brauchte, wenn ich mich mit ihm unterhielt. Von zwei verschiedenen Seiten fiel der Kerzenschein auf sein Gesicht, so dass ich es mir anschauen und auch gut erkennen konnte. Obwohl er die Augen

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