Drei Haselnuesse für Aschenbroedel
Königin.
âMit unserem Tölpel.â
âDu wirst noch staunen.â
Aber ich staune doch schon, dachte der Prinz. Ãber mich, über diese schöne Tänzerin, über das Wunder ihres Wesens.
Sie flogen an Kamil und Witek vorbei, die sich redlich mit ihren Tanzpartnerinnen abmühten.
âWeiÃt du, wer das ist?â, fragte Kamil.
âKeine Ahnungâ, sagte Witek.
Schon waren sie wieder fort. Das Rätsel um seine schöne Tänzerin schien alle Gäste im Saal zu beschäftigen, mochten sie gerade selbst tanzen oder auch nur am Rande stehen. So wie die Tochter des weiÃen Hutungetüms. Sie riss die Augen weit auf, als der Prinz seine schöne Tänzerin an ihr vorbeiführte.
âWarum trägt sie denn einen Schleier vorm Gesicht?â, fragte die Tochter.
âVielleicht versteckt sie darunter eine groÃe Naseâ, sagte ihre Mutter.
Die Tochter kicherte.
Der Prinz tanzte mit seiner unbekannten Schönen ans andere Ende des Saales.
âSagen Sie mir, wer sind Sie?â, fragte er erneut.
âKönnt Ihrâs nicht selbst erkennen?â Sie drehte sich von ihm fort und erlaubte ihm erst nach drei schwindelerregenden Drehungen sie wieder einzufangen.
Er zog sie dicht an sich. âDann nehmen Sie den Schleier ab.â
Für den winzigsten aller Augenblicke hob sie ihren Schleier und lieà ihn wieder fallen. Der Prinz seufzte. Nichts hatte er erkannt, aber er würde schon noch herausbekommen, wer sie war.
Wieder führte der Tanz sie am königlichen Podest vorbei.
âAber wer ist sie?â So drängend hatte der Prinz seinen Vater bislang noch nie gehört.
âDu bist ungeduldiger als dein Sohnâ, sagte die Königin.
Da allerdings irrt sie, dachte der Prinz. Niemanden konnte es mehr danach verlangen herauszufinden, wer die schöne Tänzerin in seinen Armen war, als ihn. Das Herz klopfte wie wild in seiner Brust und dieses Mal rührte es nicht von Erschöpfung her.
âNun, wollen Sie mir nicht endlich verraten, wer Sie sind?â Er blickte in die Augen der schönen Tänzerin.
âWarum wollen Sie das wissen?â
âWeil ich â¦â Dem Prinzen stockte der Atem ebenso wie die FüÃe und das Herz. âWeil ich mir eben meine Braut ausgesucht habe und nicht weiÃ, wer sie ist.â
âLeiser, Prinz, man hört uns.â
Der Prinz umfasste die Hand der schönen Tänzerin fester. âMögen uns alle hören! Ich will es in die Welt hinausschreien, dass sich mir der Kopf vor lauter Glück dreht, dass ich mich verliebt habe und dass ich Hochzeit halten will.â
âEines haben Sie dabei vergessen.â Die schöne Tänzerin lieà ihm zwar ihre Hand, aber sie drehte und wendete sich, weigerte sich, im Tanzen innezuhalten.
âWas denn?â Was konnte er schon vergessen haben? Er hatte ihr gerade seine Liebe gestanden. Dem Prinzen drehte sich der Kopf noch mehr als zuvor. Und auch die schöne Tänzerin drehte sich immer weiter.
âDie Braut zu fragen, ob sie auch möchte.â
âSie würden mir einen Korb geben?â Dem Prinzen wurde ganz schwindelig.
âDas wäre wohl eine unerhörte Frechheit.â
Wie konnte die schöne Tänzerin so ruhig bleiben, wo sich ihm die Kehle zuschnürte und die Knie zitterten. âAntworten Sie mir! Wollen Sie mich heiraten?â
âErst gebe ich Ihnen ein Rätsel auf, das Sie erraten müssen.â Die schöne Tänzerin blieb stehen und blickte ihm geradenwegs in die Augen. âDie Wangen sind mit Asche beschmutzt, aber der Schornsteinfeger ist es nicht. Ein Hütchen mit Federn, die Armbrust über der Schulter, aber ein Jäger ist es nicht. Zum Dritten: Ein silbergewirktes Kleid mit Schleppe zum Ball, aber eine Prinzessin ist es nicht, mein holder Herr.â
Der Prinz konnte nur mit den Schultern zucken. Da hing sein ganzes Glück an ein paar Worten und er hatte nichts als Wolken im Kopf.
âNun?â Die schöne Tänzerin legte eine Hand auf den Arm des Prinzen.
Das verwirrte seine Gedanken nur noch mehr. Ein Jäger und ein Schornsteinfeger und eine Prinzessin? Der Prinz schüttelte verzweifelt den Kopf.
âSchade.â Die schöne Tänzerin nahm die Hand von seinem Arm. Ihre Stimme klang traurig. âSolange Sie die Antwort auf mein Rätsel nicht wissen ⦠leben Sie wohl.â Schon ging sie mit eiligen Schritten
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