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Drei Haselnuesse für Aschenbroedel

Drei Haselnuesse für Aschenbroedel

Titel: Drei Haselnuesse für Aschenbroedel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maike Stein
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Versammlung nach vorn gedrängelt hatte. „Die findet Ihr mit ihrer Tochter auf dem königlichen Ball.“
    â€žWas habt Ihr hier zu suchen?“, verlangte jetzt auch Pavel lauthals zu wissen.
    â€žDie schöne Prinzessin.“
    â€žPrinzessin?“ Winzek starrte den Prinzen an, als habe er den Verstand verloren.
    â€žWas, hier?“ Rosie schüttelte nur den Kopf.
    â€žSie ist gerade vor mir reingeritten!“ Der Prinz hob die Stimme, um über dem aufklingenden Gelächter noch gehört zu werden.
    â€žSoll er sie sich doch aussuchen, die Prinzessin!“ Pavel breitete die Arme aus, als wollte er alle Versammelten umarmen, und das Lachen wurde noch lauter.
    Der Prinz richtete das Wort erneut an das Gesinde. „Ich weiß nicht, ob sie eine Prinzessin ist, aber sie ist schön. Und sie ist mir hier verloren gegangen.“
    â€žJa, freilich“, sagte Winzek. „Aber sicher, hier gibt’s ’ne ganze Fuhre Schönheiten, du brauchst dich nur zu bedienen!“
    Wieder lachten sie alle.
    Auch Aschenbrödel, die das Geschehen von ihrem Fenster aus beobachtete, musste schmunzeln.
    â€žWarten wir bis zum Morgen“, sagte ein Gefährte des Prinzen.
    Der andere nickte. „Der Morgen ist klüger als der Abend.“
    â€žWir finden sie bei Nacht sowieso nicht.“
    Der Prinz schüttelte den Kopf. „Nein, ich muss sie finden.“ Er blickte Winzek entschlossen an. „Ich will sofort alle Frauen und Mädchen sehen, die auf diesem Hof leben.“
    â€žDas fehlt noch.“ Winzek trat einen Schritt nach vorn. „Mit welchem Recht?“
    Da beugte sich Pavel nah zu dem Knecht. Zwar sprach er mit gesenkter Stimme, aber immer noch laut genug, dass er über den ganzen Hof zu hören war. „Das ist doch der Prinz!“
    â€žDer Prinz?“ Winzek ließ den Stock fallen und verneigte sich hastig. „Eure Hoheit.“
    â€žAlle Frauen und Mädchen, bis zur Letzten“, sagte der Prinz ungeduldig.
    â€žEure Hoheit, aber bitte, da sind sie.“ Winzek wies auf die Umstehenden.
    â€žUnsere hatte einen Schleier“, sagte ein Gefährte des Prinzen.
    â€žUnd ein rosenfarbenes Ballkleid“, fügte der andere an.
    Der Prinz blickte die Mägde zweifelnd an, die einander drängelten und schubsten, um näher an ihn heranzukommen.

Die Schuhprobe
    Das Gelächter war Aschenbrödel vergangen, als sie gesehen hatte, wie traurig der Prinz dreinblickte.
    Vorsichtig stieß sie das Fenster ein wenig weiter auf. Hufschlag drang leise an ihr Ohr und gleich darauf kam der Schlitten mit der Stiefmutter und Dora auf den Hof gefahren. Aschenbrödel erschrak. Nicht auszumalen, wenn die Stiefmutter sie in ihrem Ballkleid entdeckte! Doch da war immer noch der Prinz, und sie musste wissen, was er tun würde.
    Genau unter Aschenbrödels Fenster brachte der Kutscher die Pferde zum Stehen.
    â€žWie kommt er hierher?“, hörte sie Dora fragen.
    â€žOffenbar sucht er jemanden“, sagte die Stiefmutter.
    Der Prinz schien die Ankunft des Schlittens gar nicht bemerkt zu haben. Er schritt die Reihe der Mägde ab, die vor ihm knicksten und wisperten.
    Dora erhob sich von ihrem Sitz.
    â€žWarte!“ Die Stiefmutter drückte sie zurück auf die Bank, während sie selbst ausstieg.
    Irgendetwas führte die im Schilde, und was es auch war, es konnte nichts Gutes sein. Aschenbrödel krampfte die Hand um den Fenstergriff. Der Prinz und seine Gefährten standen wieder dicht beisammen, ihre Stimmen waren nicht mehr als ein Flüstern an ihrem Ohr, gerade noch zu verstehen.
    â€žSie kennen ja ihr Gesicht nicht“, sagte der dunkelhaarige Gefährte.
    â€žKeinen Namen und auch sonst nichts.“ Der blonde zuckte mit den Schultern.
    Der Prinz blieb stumm und sah unendlich traurig aus.
    Aschenbrödel wünschte sich sein Lächeln zurück. Das Lächeln, mit dem er sie beim Tanz angeblickt hatte. Sie könnte laut pfeifen, dann würde er, statt auf die Mägde zu sehen, zu ihr hinaufblicken – und vielleicht wieder lächeln. Und die Stiefmutter würde toben.
    Ãœberhaupt, der Prinz suchte allein nach der schönen Prinzessin, das hatte er selbst gesagt. Und eine Prinzessin gab es hier nicht. Wenn er wüsste, wer sie in Wirklichkeit war, ergriffe er mit Sicherheit die Flucht. Ein Prinz und eine wie sie – unmöglich!
    Und doch konnte Aschenbrödel den

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