Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)
stieß Samy impulsiv hervor.
„ Woher weißt du...!" fauchte Dhaytor. „Wer gab dir das ein, dass auch die Götter sterblich sind?"
„ Ich... ich habe das eben so gesagt... gefühlt... ich weiß nicht..." stammelte der kleine Drache verwirrt. Was hatte er denn nun schon wieder falsch gemacht. Eine Zeit lang herrschte tiefes Schweigen. Dann ging ein Beben durch den Körper des Drachenvaters.
„ Dhasor!„" Seine sonst grollende Stimme wurde zu einem Flüstern. „Die Prophezeiung wird also wahr..."
„ Welche Prophezeiung?" kam es unter dem Goldhelm hervor. Samy hätte am liebsten die gleiche Frage gestellt, das aber in diese Situation nicht gewagt.
„ Nicht auf jede Frage gibt es eine Antwort." wehrte der Regenbogendrache ab. „Jedenfalls nicht sofort. Die Antwort mag die Zukunft geben und ihr werdet sie erkennen, wenn es so weit ist."
Samy hätte am liebsten gleich tausend Fragen gestellt. Aber hier war es sicher besser, einmal den Mund zu halten. Dhaytor würde keine Antwort geben, sondern vielleicht zornig werden. Und das galt es besser zu vermeiden.
„ Ich sterbe keines natürlichen Todes, sondern nur, wenn ich gewaltsam getötet werde!" sprach der Drachenvater nach einer Weile. „An diesem Tage hat das Geschlecht der Drachen keine Zukunft mehr. Dann werden sie aus der Adamanten-Welt verschwinden!„
„ Ich kann es kaum erwarten, bis sich die Blütenkelche der Shemalia-Blume öffnen." rief Samy, obwohl er eigentlich meinte, dass er es kaum erwarten konnte, bis das köstliche Essen herangetragen wurde. Hach, wenn er sich doch hier jetzt einfach davon stehlen und einen Erkundungsgang in die Küche machen könnte...
„ Es müßte eigentlich bereits so weit sein, dass sich zumindest die ersten Blütenkelche der Blume einen kleinen Spalt öffnen!" sagte Dhaytor langsam. „Das es offensichtlich noch nicht geschehen ist, verwundert mich etwas. Die Blätter der Blume wachsen auch, wenn man sie mit normalem Wasser nährt. Der Kelch ihrer Blüten jedoch öffnet sich nur dann, wenn man Shemalia das Wasser aus der Quelle von Castalia zur Nahrung gibt! Oder, wie es in einer alten Erzählung heißt, das Blut zweier Liebenden."
„ Samy wurde bereits schon von meinem verstorbenen Vater beauftragt, sich um die den Drachen heilige Blume zu kümmern. „ erklärte Rasako rasch. „Er fliegt dreimal innerhalb einer Mondphase hinunter zum Wunderwald und bringt in Lederschläuchen ausreichend Castillia-Wasser hierher. Schon der alte Dachenlord hat Samy angewiesen, stets nur Wasser aus dieser Quelle zu beschaffen, großer Dhaytor!"
„ Ich zweifele nicht an deinen Worten, hoher Drachenlord." gab der Regenbogendache zurück.
„ Du hast doch nach meinem Befehl gehandelt, du kleiner Nichtsnutz, oder?" Rasakos Stimme unter dem Helm klang schneidend uns streng.
Wenn ein Drachen rot werden kann, dann wurde Samy jetzt rot. Er hatte schon versucht, sich klammheimlich davon zu machen. Doch der Schweif des alten Drachen hatte sich um seinen kleinen Körper geringelt und ihn unbarmherzig festgehalten. Und nun klirrte die Gestalt des Drachenlords in seiner Rüstung vom Hochsitz herab und baute sich vor ihm auf.
„ Rede, Samy! Und rede die Wahrheit!" knirschte es durch das Helmgatter. „War es das Wasser des Ephorios aus der Quelle von Castilia, mit dem du die Blume gefüttert hast – oder mit was hast du sie gegossen?"
„ Der Weg zur Quelle war so unheimlich weit... und die Quelle war auch im Wald schrecklich schlecht zu finden... und es waren ganz gräßliche Trolle da...!„ stotterte der. kleine Drache.
„ Du bist schon viel weitere Strecken als zum Wald von Corianos nur zu deinem Vergnügen geflogen. Und die Trolle wissen, dass sie nichts gegen uns Drachen ausrichten können!" erklärte Rasako hart. „Außerdem wird die Quelle von Castilia im Herzen des Wunderwaldes von den Elfen bewacht, damit die Trolle das Wasser nicht stehlen." Unter dem geschlossenen Helm, der das Gesicht verbarg, klang die Stimme des Drachenlords wie verhaltener Donner.
„ Da sind Einhörner im Wunderwald... mit denen habe ich gespielt!" stammelte der kleine Drache. „Und Dryaden, die so schöne Geschichten von Elfen, Zwergen und Riesen wissen. Und die stämmigen Zentauren, mit denen man sich herrlich balgen kann...!"
„ Die Drachenblume ist also nur mit gewöhnlichem Wasser gegossen worden!" unterbrach ihn der Drachenvater streng. „Also raus mit der
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