Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)
hinzu.
„ Ich habe zwar gehört, dass alle anderen Drachen von einem Einzigen abstammen. Doch ich wußte nicht, dass du es warst, Dhaytor!" sagte der Drachenlord erstaunt.
„ Aber deshalb nennt man ihn doch den Drachenvater." hatte Samy sofort die Lösung parat.
„ Ja, das ist die Grundbedeutung des Wortes, kleiner Freund." brummte der Regenbogendrache. „Ich bin der Stammvater aller Drachen... und aller Drachengeschöpfe!" sprach Dhaytor mit schwerer Stimme zu Rasako gewandt. „Doch davon später. Also, die Erschaffung des ersten Drachen hat die Götter so entzweit, dass sie sich getrennt haben und in verschiedenen Behausungen in gegensätzlichen Teilen von Chrysalitas residieren!"
„ Aber warum denn?" fragte Samy quengelnd. „Wenn ein Drache doch das schönste, beste und klügste aller Wesen auf dieser Welt ist, warum soll man sich dann über ihn streiten. Immerhin bin ich ein richtiger Drache. Auch, wenn ich noch ein wenig wachsen müsste." setzte er hinzu und reckte sich so hoch, dass seine Größe noch einen halben Fuß höher wurde. Natürlich bezog Samy all die lobenden Worte über die Drachen speziell auf sich.
„ Alle Götter gaben dem ersten Drachen Gaben, die sie für besonders gut und wertvoll hielten!" erklärte der Drachenvater geduldig. „ Als die Macht von Vitana, der Göttin des Lebens, in meinen Körper fuhr, lehrte mich Watran, der Herr über Flüsse und Seen, schenkte den Drachen die Kunst des Schwimmens.
Medon, der Gott der Heilkunst, verlieh mir die Gabe, allen Wesen der Erde in der Krankheit zu helfen. Baran, der Gott der Weisheit, gab durch mich den Drachen die Einsicht und Erkenntnis in das Wesen und die Geheimnisse aller Dinge und Sabella, die Göttin der Schönheit...! "
„ Mir haben bestimmt Medon und Sabella ganz sicher die meisten Gaben verliehen!" stieß Samy aufgeregt hervor.
„ Ganz sicher!„ schmunzelte der Drachenvater. „Doch die Hauptgunst schenkte dir, mein kleiner Freund, Lhamondo, der Gott der Speise und des Tranks. Halt, kein Protest... ich spüre sehr genau, wie du nach den Wohlgerüchen aus der Küche schnupperst.
Doch höre weiter, kleiner Freund. Denn es gab in dem Reigen auch Götter, mit deren Gaben die Drachen nicht Segen, sondern Zerstörung verbreiten konnten. Zardoz, der Sturmgott, gab ihnen die Flügel und die Kraft, mit dem Wind um die Wette zu fliegen. Fulcor, dem die flammende Glut untertan ist, verlieh ihnen die Gabe, Feuer zu speien, und Cromos, der allen Wesen die Kraft und Stärke einhaucht, gab ihnen den gepanzerten Leib und die unheimlichen Kräfte, denen auf dieser Welt nichts gewachsen ist.
So stand der erste lebendige Drache vor der Versammlung der Götter. Und während ihn die einen schön und wohl gelungen empfanden, wichen die anderen von seinem für sie furchterregenden Aussehen zurück.
Jeder der Götter beschuldigte den anderen, bei der Schöpfung versagt zu haben. Ein Wort gab das andere, aus Worten wurden Beleidigungen und aus Schmähungen Handgreiflichkeiten. Doch da alle Götter und Göttinnen von gleicher körperlicher Stärke waren oder beim Streit die rohe Kraft mit Gewandtheit ausglichen, gab es keinen Sieger in diesem ersten Götterkrieg.
Denn die Götter spürten, als sie sich bekämpfend aufeinander einschlugen, den körperlichen Schmerz. Und weil sie diesen Schmerz fürchten, haben sie es bisher unterlassen, sich noch einmal untereinander zu bekämpfen. Sie trennten sich in zwei gleich starke Parteien. Seit diesem Tag suchen die Götter immer und überall Kämpfer und Streiter, die für sie zu Felde ziehen und Blut und Leben riskieren. Und in unseren Tagen versuchen sie die großen Reiche von Cabachas und Decumania aufeinander zu hetzten, damit die Heere der Menschen durch Sieg oder Niederlage die Entscheidungen für die Götter fällen."
„ Die Götter sind also feige." stellte Samy angewidert fest. „Wie soll man vor ihnen noch Achtung haben? Und wer kann so närrisch sein, sie noch anzubeten?"
„ Die Menschen, von denen die Götter verehrt und angebetet werden, wissen nichts von diesen Dingen." gab der Regenbogendrache zurück. „Und sie fragen auch nicht nach dem Grund, warum sich die Götter entzweiten. Während sich ein Teil von ihnen in den unterirdischen Gelassen, in denen Thuollas Geist weht, ihr Domizil Jhinnischtan schufen, zogen sich die andren Götter auf die Höhe des Kristallberges jenseits von Elfgaard zurück, wo sie im
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