Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)
Jubelruf aus, als sie die schwarzen Schatten niedersinken sah. In einiger Entfernung landeten die beiden Zwerge mit ihren Krähen und schwangen sich aus den Sätteln. Die Göttin begrüßte sie in aller Herzlichkeit, und das Munzelchen rieb das Köpfchen an ihren Beinen, schnurrte und wollte gestreichelt werden.
»Es ist niemandem aufgefallen, dass ihr so lange weg wart!« sagte Stulta. »Eure hübschen Zwergen-Standbilder haben sie sicherlich getäuscht!«
»Hoffentlich täuschen sich die Menschen nicht im Aussehen dieser Bilder!« seufzte Pyctus. »Rote Zipfelmützen, lange Bärte und Spaten - kein Bild, das einem Zwerg zur Ehre gereicht!« »Ich finde sie jedenfalls hübsch und will sie in meinem Garten behalten!« beharrte Stulta. Und das Munzelchen maunzte bekräftigend dazu.
Die beiden Zwerge übergaben die Geschenke der Jhinnischtan-Götter an die Herrin des Gartens und erklärten Stulta, was sie zu tun hatte und wie sie die Gaben nutzen müsse. Dann schwangen sie sich wieder in die Sättel ihrer Krähen. Ein letztes Winken zum Abschied - und Schwarzschwinge und Himmelsschatten stiegen in den Himmel über den Jhardischtan.
Neugierig nahm Stulta Frugas Erde und warf sie in die Luft. Ihre Gedanken waren bei der Göttin der Erde und der Fruchtbarkeit. Die Handvoll Erde breitete sich aus und erfüllte den ganzen Garten. Die kalten Steine verschwanden unter schwarzbraunem Boden. Als Stulta Fionas Körner streute, wuchsen sofort Gräser und Blumen in einer Vielfalt, wie sie sich Stulta niemals vorher hätte träumen lassen.
Das Geschenk Animas brachte jede Art von buntschillernden Käfern und wundervollen Schmetterlingen, die im Garten ihren gaukelnden Tanz aufführten. In die Mitte des Gartens legte Stulta die Muschel Sabellas, die sogleich zu einer großen Muschelschale wurde. Dahinein träufelte Stulta Watrans Element und sofort sprudelte eine muntere kristallklare Quelle. Leben spendendes Wasser bahnte seinen Weg durch den ganzen Garten und zu jeder Blume.
An einer besonderen Ecke streute Stulta die Samen, aus denen die Heilkräuter Medons wuchsen. Und sofort stellte das Munzelchen die Jagd nach den Schmetterlingen ein, um frische Pfefferminzblätter zu knabbern.
Schließlich legte Stulta das Blatt Papier des Diebesgottes in die Mitte des Gartens und dachte intensiv an den lustigen Mano. Da verblassten in Manos geheimer Schatzhöhle einige Dinge, um in Stultas Garten neu zu entstehen.
Als Stulta die Augen wieder aufmachte, sah sie ein wundervolles, kleines Haus mit einer Veranda, blitzend in weißem Marmor und Gold. Davor stand ein Tisch mit einigen Sesseln, kunstvoll geschmiedet und mit weichen Polstern belegt.
Stulta war glücklich - aus ganzer Seele glücklich.
Am meisten aber erfreute sie sich an den kleinen Blumen, die den Rasen übersäten.
»Gänseblümchen!« rief Stulta und klatschte in die Hände. »Ich liebe Gänseblümchen. Sie sind so schön ...!«
Und dieses Lob ließ die Gänseblümchen erröten.
Wer ein Gänseblümchen genau ansieht, der erkennt, dass Gänseblümchen zwischen den weißen Blättern und der gelben Blüte tatsächlich leicht errötet sind ...
ENDE
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