Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)
sich grausig und tückisch rächen können, wenn man sie vergisst oder ihren Willen missachtet.
Die Feuer des Fulcors zerstören nicht nur, die Feuer wärmen auch die Menschen, wenn sie es in ihren Häusern sicher in den Öfen halten und eifrig mit Holz oder mit Kohle füttern. Die Winde des Zardoz treiben rasch die Schiffe über das Element der Oceana. Sein Zorn aber zerfetzt ihre Segel und das aufkochende, graugrüne Blut des Meeres reißt die Schiffe hinab in ein nasses, unergründliches Grab. Die Arbeiter der Welt bitten genau so wie die Krieger den Gott Cromos um Kraft und Ausdauer für ihr schweres Tagewerk oder für den bevorstehenden Kampf
Die Kinder Animas, die Tiere, sie können gezähmt werden und dem Menschen bei der Arbeit und der Jagd helfen. Oder sie geben ihm als Schoßtier einen Teil an der Freude des Lebens. Doch Animas Wesen sind unberechenbar und der Zorn der Göttin lässt den Stier das Joch und den Elefanten die Kette brechen.
Das Element des Watran trägt Schiffe und Lastkähne über die Binnengewässer und die Fische aus den Flüssen und Seen geben den Menschen Nahrung. Doch im Zorn lässt Watran auch die Flüsse über die Ufer treten und das Land überschwemmen. Und Fruga, die vorher ihre segnende Hand über das aus ihrem Reich heraus wachsende Korn hielt, lässt im Wutrausch die Erde beben und verschlingt in den sich auf-tuenden Erdspalten die Bewohne der Welt.
Kaufleute und alle anderen wohlhabenden Menschen fürchten mit Recht Mano, den Diebesgott und seine Verehrer. Doch auch Croesor kann, wenn man sich nicht in Andacht seiner erinnert, einen guten Geschäftsabschluss in aller Tücke so verkehren, dass bereits im Gewinn ein Verlust begründet liegt.
Alle Wesen der Welt beben zurück vor dem Schatten. Doch gäbe es den Tod nicht, der immer wieder einen Ausgleich zu Vitanas Lebensodem schafft, dann wäre in der Adamanten-Welt kein Platz mehr
Dies also sind die Parteien der Götter, die sich seit jenem Tag in Rivalität gegenüber stehen. Nun vernimm noch die Namen der drei Götter, die weder in der Kristallwelt von Jhardischtan noch in der unheimlichen Höhlenwelt von Jhinnischtan zu Hause sind. Die Menschen haben ihnen auf Geliagaldar, der heiligen Insel der drei Tempel im Zentrum der Chrysalischen See Heiligtümer errichtet, zu denen sie immer wieder Pilgerfahrten unternehmen.
Solmani wird hier hoch verehrt. Er ist der Herr über Licht und Dunkelheit, der Regent von Sonne und Mond und der Gebieter über die Zeit. Der zweite Tempel ist die Weihestätte der Zirkania. Sie ist die Herrin aller Künste und schenkt Malern, Dichtern, Musikern und Bildhauern ihre Gunst. Über den dritten Tempel gebietet Lhamondo, der Herr über Speise und Trank und des Gott des Genusses. In Chrysalitas verehren rechtschaffende und fromme Leute Lhamondo, indem sie in seinem Gedenken den ersten Bissen der Speisung zu sich nehmen und ihm den ersten Schluck des Trankes weihen.
Die alten Mythen wollen wissen, dass die Götter die Menschen nicht nur deshalb schufen, damit sie von ihnen durch das, was die Menschen täglich tun und lassen unterhalten werden oder, wo es notwendig ist, an ihrer Stelle für die Götter kämpfen können. Nein, hauptsächlich wurden die Menschen geschaffen, damit die Götter regelmäßig angebetet werden. Denn das Gebet ist die Speisung und der Trank der Unsterblichen in Jhardischtan wie in Jhinischtan.
Ein Gott, zu dem nicht mehr gebetet wird und an den es keine Erinnerung mehr gibt, dieser Gott stirbt zwar nicht. Aber er vergeht.
Die Götter wissen ganz genau, dass sie Kriege unter den Menschen immer nur im begrenzten Maß hervorrufen können. Denn wenn alle Menschen sterben, dann ist niemand mehr da, der sie anbetet. Und das ist dann auch für die Götter das Ende und sie gehen hinüber. Wohin? Niemand weiß es zu sagen. Auch die Götter nicht. Aber sie fürchten es genau wie die Menschen den Tod.
***
So weit mein Lied vom Anbeginn der Zeit und von den Göttern. Doch nun höre von den Sterblichen und ihren Reichen in der Adamanten-Welt.
Halb vergessene Legenden flüstern, das die Welt Chrysalitas am Anfang nur einen einzigen Herrscher hatte. Es waren die Tage des verfluchten Hexenreiches von Szylamar. Im Zentrum der Welt türmte sich ein mächtiger Berg in den Himmel, auf dem der Hexenkönig in Nijinjaczora, der Zitadelle der Grausamkeit in abscheulicher Majestät regierte. Und so geschah es, dass sich die
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