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Drei Tage voller Leidenschaft

Drei Tage voller Leidenschaft

Titel: Drei Tage voller Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Johnson
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den Rekord in Sachen Kinderkriegen streitig machst. 1 Vielleicht könnten Iljitsch und ich versuchen, die trauernden Täubchen in deiner Abwesenheit zu trösten.«
    »Wenn wir damit eine oder zwei Wochen warten, wären die Damen extrem bereit für deine … eh … tröstende Zuwendung, meine ich«, schloß Iljitsch anzüglich.
    »Ist dir eigentlich an irgend etwas wirklich gelegen, Nikki?« fragte Astrachan halb ernst, halb spielerisch.
    »Es gibt verdammt nichts, an dem einem gelegen sein könnte.« Der Prinz gähnte.
    »Nicht einmal Frauen?« wollte Tschernow wissen.
    »Frau am allerwenigsten, Gregor«, versicherte er mit gedehnter Stimme. »Auf einer Skala von eins bis zehn müßte ich antworten … gibt es etwas Geringeres als eins?«
    »Gib’s doch zu, Nikki«, fuhr Iljitsch nun in ernsterem Tonfall fort. »Ohne eine Frau wärest du nach einer Woche noch gelangweilter als du ohnehin bist. Immerhin verschaffen sie der Langeweile eine gewisse Abwechslung.«
    »Du hast natürlich recht«, stimmte Nikki zögernd zu. »Wenn sie nur nicht alle so nachgiebig wären. Das nimmt ihnen jeglichen Reiz. Es gibt einfach keine Herausforderungen mehr. Ich kann jede Frau haben, die mir gefällt.« Der Prinz schloß die Augen.
    »Oh-ho! Was für Illusionen. Welche Unbescheidenheit.« Tschernow lachte.
    »Drei zu eins, daß du das nicht schaffst«, warf Iljitsch rasch ein, weil seine zwanghafte Spielernatur keine Gelegenheit zu einer Wette verstreichen lassen konnte. Er würde ohne zu zögern selbst über den Tod seiner Mutter eine Wette abschließen.
    »Kann was nicht?« fragte Nikki, nicht ganz sicher, gegen was Iljitsch eigentlich setzte, aber auch stets bereit zu einer Wette. Seine Augen funkelten vor Interesse.
    »Daß du nicht jede Frau haben kannst, die du willst.«
    Der Prinz richtete sich auf. »Abgemacht. Aber als die freundliche Seele, die ich nunmal bin, gebe ich dir gleiche Chancen. Sagen wir fünfzigtausend Rubel, um es lustiger zu machen.«
    »Abgemacht!« lachte Iljitsch erfreut. »Nehmen wir einen Zeitraum von, sagen wir, drei Tagen. Das sollte ausreichen. Die Frau suche natürlich ich aus.«
    »Selbstredend«, gestand Nikki freundlich zu. Ein leiser Hauch Vorfreude durchzuckte ihn nun, und ein Schimmer von Interesse funkelte beim Gedanken an eine Verfolgung in seinen Augen auf. Alles – jedes flüchtige Vergnügen war willkommen, um ihn aus dieser unglaublichen Trägheit zu reißen. Ja, eine Verführung wäre sicher interessanter als vierbeinige Beute zu jagen. Und bei Frauen war ja die Jagd nicht alles. Man konnte bei Abschluß der Verfolgung immer noch auf weitere Freuden hoffen.
    Man könnte Nikki vielleicht seine Skrupellosigkeit verzeihen, seine Gleichgültigkeit gegenüber den Gefühlen anderer, seine Selbstsüchtigkeit, wenn man überlegte, daß in der Gesellschaft, in der er lebte, Gelegenheiten für edle Gedanken und Taten viel seltener vorkamen als Gelegenheiten für die unendlich egoistische Rücksichtslosigkeit, mit der er Vergnügungen nachjagte.
    »Meinst du nicht, daß es eine Rolle spielt, wen ich dazu aussuche?« fragte Iljitsch nun. Er dachte eine Weile nach, dann erhellte ein leises Lächeln seine freundlichen Züge, als sein Blick über den Fluß auf eine malerische, kleine Wiese und die Gestalt einer Frau fiel, die dort in der Nähe eines Birkenhains saß und in eine Aquarellskizze vertieft war.
    »Es macht überhaupt keinen Unterschied für mich aus«, erwiderte Nikki arrogant. Dann zögerte er und stützte sich auf einen Ellbogen. »Du denkst doch nicht an eine alte Witwe, oder? Bei Fünfzigjährigen ziehe ich meine Grenze«, fügte er mißtrauisch und mit forschendem Blick zu Iljitsch hinzu.
    »Nein, nein«, versicherte dieser ihm. »Keine Angst, sie ist passend für dich.«
    Nikki seufzte, und sein Anflug von Mißmut verschwand wieder. »Passend, sagst du. Na, ich freue mich auf das Spielchen«, sagte er, als er sich geschmeidig wieder im Gras ausstreckte, zum ersten Mal seit Wochen einer spürbaren Erregung in seinen Lenden bewußt. Wenn Iljitsch sein Geld auf eine Wette setzte, war das kein Kinderspiel. Iljitsch spielte nur, um zu gewinnen, aber Nikki war sich seines Erfolgs ebenso sicher. Er glaubte an seine Fähigkeit, die Vorbehalte jeder Frau auszuräumen, und Iljitschs Wahl eines schwierigen, mißtrauischen Opfers würde die Belohnung für den Räuber um so süßer machen.
    »Du kannst jederzeit beginnen«, bemerkte Iljitsch nun, grinste Tschernow zu und deutete mit einem

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