drei !!! Tanz der Hexen
sagte Kim. »Das ist eine gute Gelegenheit, um die Dorfbewohner von Ihrer Unschuld zu überzeugen. Sie wollen hier doch noch ein paar Jahre leben, oder? Dazu müssen Sie nicht nur mit Ihrer Vergangenheit Frieden schließen, sondern auch mit der Gegenwart.«
Brigitte Meindl sah Kim überrascht an. Sie zögerte einen Moment, dann nickte sie langsam. »Einverstanden. Ich komme mit.«
Showdown im Dorfkrug
Obwohl es nach Mitternacht war, hatten sich beinahe alle Anwohner im Dorfkrug versammelt. So voll war es in der Gaststube vermutlich seit Jahren nicht mehr gewesen. Die Luft war warm und verbraucht. Als Franzi und Kim mit Frau Meindl eintrafen, berichtete Marie gerade, wie Holger und sie die Zwillinge gefunden hatten. Paul und Marie schmiegten sich währenddessen an ihre Mutter, der die Sorge um ihre Kinder noch ins Gesicht geschrieben stand. Sie hatte dunkle Ringe unter den Augen und drückte die Zwillinge so fest an sich, als wollte sie sie nie wieder loslassen.
Ihr Mann schüttelte ungläubig den Kopf. »Das wird noch ein Nachspiel haben!«, schimpfte er, als Marie geendet hatte, und warf den Zwillingen einen düsteren Blick zu. »Was habt ihr euch eigentlich dabei gedacht? Euretwegen hat sich Frau Winkler den Knöchel verstaucht und liegt jetzt im Krankenhaus! Und dann lauft ihr auch noch weg und bringt das ganze Dorf in Aufruhr. All diese Leute haben in den letzten Stunden nach euch gesucht!« Herr Kurz machte eine ausladende Handbewegung und die Zwillinge zogen die Köpfe ein.
»Entschuldigung«, murmelte Paul und schniefte. Franzi konnte sehen, dass er am liebsten losgeheult hätte. Aber er hielt die Tränen tapfer zurück.
Seine Schwester fügte mit piepsiger Stimme hinzu: »Das wollten wir doch alles nicht!«
Herr Kurz öffnete den Mund, um noch etwas zu sagen, aber seine Frau brachte ihn mit einem einzigen Blick zum Schweigen. »Nicht jetzt, Bernd. Die Kinder haben für heute genug mitgemacht. Morgen können wir immer noch über alles reden.«
»Nun hat also doch noch alles ein glückliches Ende genommen«, verkündete Frau Seifert und machte ein Gesicht, als wäre sie persönlich dafür verantwortlich.
»Nicht ganz«, widersprach Franzi und trat vor. Nun entdeckten die Dorfbewohner die alte Dame, die an der Tür stehen geblieben war. Unruhiges Gemurmel machte sich breit.
»Was will die denn hier?«, zischte jemand.
»Wir haben Frau Meindl gebeten, mitzukommen, um einige Dinge zu klären«, sagte Franzi. »Zuerst einmal hat sich ja nun herausgestellt, dass sie mit dem Verschwinden der Zwillinge nicht das Geringste zu tun hatte.«
Ein paar Dorfbewohner nickten, aber die meisten warfen der Hexe immer noch feindselige Blicke zu.
»Und was ist mit den Katzen?«, rief Frau Seifert mit schriller Stimme. »Diese Frau hat unsere Katzen entführt und eingesperrt!«
Jetzt wurde es laut im Saal.
»Genau!«, rief ein Mann mit einer Bierflasche in der Hand.
Ein anderer hob drohend die Faust. »Das lassen wir uns nicht bieten!«
»Tierquäler raus!«, schrie die Frau neben ihm.
Frau Meindl verschränkte die Arme vor der Brust und betrachtete die brodelnde Menge. Ihr Gesicht war starr, aber ihre Augen funkelten wütend. Franzi hätte sich nicht gewundert, wenn sie die Dorfbewohner im nächsten Augenblick in Frösche verwandelt hätte.
»Ruhe!«, rief Franzi. Als die Dorfbewohner weiterhin wild durcheinanderredeten, steckte sie zwei Finger in den Mund und stieß einen durchdringenden Pfiff aus. Augenblicklich wurde es still. »Wir haben Frau Meindl ebenfalls zunächst verdächtigt«, sprach Franzi weiter. »Inzwischen glauben wir aber, dass jemand anders die Katzen entführt hat.«
»Ach ja?«, rief der Mann mit der Bierflasche spöttisch. »Und wer?«
»Um das herauszufinden, sind wir hier«, sagte Kim gelassen. Franzi bewunderte sie für ihre Ruhe. Sie wäre diesem unsympathischen Kerl am liebsten an die Gurgel gesprungen.
»Das ist doch dummes Gerede«, meldete sich der Wirt zu Wort. Er stand hinter der Theke und zapfte Bier. »Haltet euch aus unseren Angelegenheiten raus. Das ist nichts für Kinder!«
Franzi merkte, wie die Wut in ihr hochkochte. Sie hasste es, wenn sie nicht ernst genommen wurde. »Tatsächlich?«, gab sie schnippisch zurück. »Vielleicht wollen Sie ja nur, dass Ihr kleines Geheimnis nicht auffliegt! Scheinbar wissen die Leute hier noch gar nichts von Ihren Plänen für das Dorf. Frau Meindl haben Sie zumindest verschwiegen, warum Sie so scharf auf ihr Grundstück sind. Und jetzt
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