drei !!! Tanz der Hexen
Dunkles dem Dorf nähert. Und wie zwei Kinder davongerannt sind. Darum wollte ich die Dorfbewohner warnen. Aber sie haben nicht auf mich gehört.« Die Hexe seufzte. »Die verschwundenen Kinder sind nicht hier. Ihr habt am falschen Ort gesucht.«
Franzi spürte, dass die Hexe die Wahrheit sagte. »Und was ist mit den Katzen?«, hakte sie nach. »Warum haben Sie die Tiere entführt und eingesperrt?«
»Ich habe weder das eine noch das andere getan«, behauptete die Hexe.
»Und wie sind die Katzen dann in Ihren Schuppen gekommen?«, fragte Kim.
Die alte Dame zuckte mit den Schultern. »Das kann ich euch leider nicht sagen. Irgendwer muss sie dort eingesperrt haben, um mir eins auszuwischen. Ich liebe Tiere. Und Katzen ganz besonders. Ich würde niemals einem Tier etwas antun.«
In diesem Moment schlüpfte die getigerte Katze lautlos durchs Küchenfenster herein. Sie sprang auf Frau Meindls Schoß und rollte sich dort zufrieden schnurrend zusammen, als wollte sie die Worte der Hexe bestätigen. Die alte Dame strich ihr sanft über das Fell.
Franzi musste daran denken, was Marie gesagt hatte, nachdem sie die Katzen aus dem Schuppen der Hexe befreit hatten. War das wirklich erst heute Vormittag gewesen? Franzi kam es vor, als wäre es schon eine Ewigkeit her. Marie war von vorneherein der Meinung gewesen, dass die Hexe nichts mit den verschwundenen Katzen zu tun hatte. Nun musste Franzi ihr recht geben. Die Hexe war unschuldig. Franzi machte ein betretenes Gesicht. »Entschuldigen Sie, dass wir Sie verdächtigt haben. Diesmal waren wir offensichtlich auf dem Holzweg.«
»Wir sind Detektivinnen«, Kim zückte die Visitenkarte der drei !!!, »und versuchen herauszufinden, was hier im Dorf vor sich geht.«
Frau Meindl nahm die Visitenkarte und studierte sie aufmerksam:
»Haben Sie irgendeinen Verdacht, wer die Katzen in Ihrem Schuppen eingesperrt haben könnte?«, fragte Kim.
Die Hexe ließ die Visitenkarte sinken und schüttelte den Kopf. »Da kommt so ziemlich jeder aus dem Dorf infrage.« Ihre Stimme hatte einen bitteren Unterton. »Ich bin bei den Dorfbewohnern nicht gerade beliebt, wie ihr sicher schon bemerkt habt. Vom ersten Tag an habe ich gespürt, dass sie mich loswerden wollten. Dabei möchte ich doch nur in Frieden leben. Hier, wo ich mich Franz und Frieda so nah fühle wie nirgendwo sonst.«
»Sie sind in diesem Haus aufgewachsen, nicht wahr?«, fragte Kim vorsichtig.
Die Hexe nickte. Ihr Blick wurde trüb, als hätte sich ein Schleier der Traurigkeit über ihre Augen gelegt. »Wir haben hier gelebt, bis das Unglück passiert ist«, erzählte sie. »Meine Eltern, Franz, Frieda und ich. Es war eine herrliche Zeit. Ich habe den Wald geliebt. Stundenlang konnte ich zwischen den Bäumen herumstreifen, Tiere beobachten oder einfach nur auf einer Lichtung im Gras liegen und in den Himmel schauen.« Die Hexe lächelte. Sie sah beinahe glücklich aus. Doch dann erlosch das Lächeln auf ihrem Gesicht. »Eines Tages rief mich meine Mutter. Ich sollte auf Franz und Frieda aufpassen. Meine Eltern wollten zum Einkaufen ins Dorf. Aber ich hatte keine Lust. Es war ein sonniger Herbsttag, einer der letzten schönen Tage vor dem langen, kalten Winter. Ich wollte in den Wald, noch einmal die Natur genießen und meine Ruhe haben. Ich wollte nicht im Haus hocken und auf meine kleinen Geschwister aufpassen.«
Franzi konnte sich vorstellen, wie die Geschichte weiterging. »Aber Ihre Eltern sind trotzdem weggegangen, nicht wahr?«, fragte sie.
»Ja, das sind sie. Franz und Frieda spielten friedlich im Wohnzimmer. Sie kamen wunderbar allein zurecht. Da habe ich mich hinausgeschlichen, um eine Runde durch meinen geliebten Wald zu spazieren und frische Luft zu schnappen. Ich hatte das Gefühl zu ersticken, wenn ich noch länger im Haus herumsaß. Ich war nur zehn Minuten fort. Doch als ich zurückkam, war das Wohnzimmer leer. Franz hatte einen hohen Turm aus seinen Bauklötzen gebaut, der mitten im Zimmer stand. Aber Franz und Frieda waren verschwunden.« Frau Meindl verstummte. Als sie weitersprach, war ihre Stimme nur noch ein Flüstern. »Sie wurden drei Tage später gefunden. Taucher holten sie aus der Quelle. Meine Mutter bekam einen Nervenzusammenbruch. Sie hat sich nie wieder richtig davon erholt. Vier Wochen später zogen wir in die Stadt. Ich habe es dort gehasst. Aber ich habe es als gerechte Strafe angesehen, zwischen Asphalt und Beton leben zu müssen. Weit weg von meinem geliebten Wald.«
»Strafe?«,
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