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Dreimond - Das verlorene Rudel

Dreimond - Das verlorene Rudel

Titel: Dreimond - Das verlorene Rudel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Viola L. Gabriel
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also …«
    »Ja«, fuhr Carras eifrig fort. »Und es war ein Glück, dass er so entschieden hat. Weißt du, es fühlt sich gut an, ein Wolf zu sein – sehr gut. Aber anstrengend ist es, das sag’ ich dir. Am Tag nach dem Vollmond sind wir völlig fertig. Da ist es gar nicht gut, im Wald herumzuliegen. Erst recht nicht, weil Lex ja gestern im Dorf …«
    »Carras!« Eine bebende Stimme unterbrach den Redefluss.
    Der Raufbold – in den Kleidern ihres Vaters – stand im Türrahmen und rang nach Luft. »Du solltest die da im Auge behalten und nicht mit ihr plaudern!«
    »Pah!«, rief Carras. »Ich gehorche nur Serafin!«
    Frisches Blut benetzte das weiße Hemd an Lex‘ linkem Arm. »Du bist verletzt!«, unterbrach Fiona die beiden und fixierte den Wolfsmann. »Lass mich mal sehen.«
    Spöttisch wehrte er ihre Hand ab. »Da mach dir mal keine Sorge, Zwergin. Mir geht es bestens.«
    Bildete sie sich das nur sein oder biss er bei jedem Wort die Zähne zusammen? Zitterte nicht seine Hand, mit der er sich am Türrahmen abstützte? Ganz leicht nur, aber doch klar zu sehen, wenn man genauer hinsah.
    »Hör zu …«
    »Wieso riecht es hier nach Schweinen? Ich habe für Jahre genug von Schweinen.«
    Irritiert hielt Fiona die Nase in die Luft. Sie bemühte sich um eine hübschere Pose, als der dritte Mann neben Lex aus dem Keller trat.
    Freundlich nickte er ihr zu. Sein schwarzes Haar fiel sanft über das dunkle Hemd ihres Vaters. »Danke für alles, Mädchen …«
    Verlegen blickte sie zu Boden.
    Plötzlich fiel der, den sie Lex nannten, auf die Knie. Keuchend versuchte er, sich aufzurichten. Vergebens.
    »Narr!«, rief der Schwarze und beugte sich zu ihm. »Hast du nicht gesagt, du hättest keine Schmerzen mehr?«
    »Ich … Es geht schon … Bitte, lass uns gehen …«, keuchte Lex.
    Fiona kniete sich neben ihn, als Serafin mit einem Mal den Kopf herumriss. »Jemand kommt! Jemand kommt hierher«, zischte er.
    »Was? Ich hab so gut wie nie Besuch«, stammelte sie, als ein Klopfen an der Tür sie eines Besseren belehrte.
    »Fiona? Fräulein? Bist du schon wach?«
    Sie blickte noch zur Tür, als Lex sie mit einem Mal packte, und mit schmerzverzerrter Miene zu sich zog.
    So nah, dass sie seinen Atem spüren konnte.
    »Wenn du uns verrätst, töte ich dich!«
    Ärgerlich machte sie sich von ihm los. »Ich habe nicht vor, irgendwen zu verraten.«
    »Fiona? Bist du hier?«, erklang es ein zweites Mal von draußen und verzweifelt wandte sich Lex an seinen Leitwolf.
    »Die Menschen sind uns auf den Fersen. Macht die da draußen fertig! Dann verschwinden wir.«
    Fiona schüttelte hektisch den Kopf. »Es ist nur eine Freundin. Ich schicke sie fort. Ich werd’ euch nicht verraten!«
    Der Leitwolf zögerte. Sie spürte den Blick seiner schwarzen Augen auf sich.
    »Zurück in den Keller«, entschied er endlich.
    Lex hatte nicht mehr die Kraft, sich zu sträuben. Carras und der Leitwolf packten ihn und waren kaum im Keller verschwunden, als sich die Tür zum Forsthaus mit einem Ruck auftat.
    Entsetzt starrte Fiona die Heilerin an.
    Die Tür war nicht mal verschlossen gewesen …
     
    *
     
    Nanna sah Fiona vor sich stehen. Im Nachthemd, barfuß, die Augen weit aufgerissen. Und wie blass sie aussah.
    »Kind …? Was ist mit dir?« Atemlos eilte Nanna auf ihr Fräulein zu.
    Es passte einfach nicht zu Fiona, was die Dörfler, bei denen sich die Alte voller Sorge nach dem Mädchen erkundigt hatte, über die vergangene Nacht berichtet hatten . Hilfe suchend sei das dünne Mädchen auf die Wolfsjäger zugestolpert und habe mit zittriger Hand in die Richtung gedeutet, in welche die Untiere verschwunden waren.
    Nein! Das war nicht das Fräulein, das Nanna kannte. Sogar ernstlich krank hatte sich Fiona stets gesträubt, um Hilfe zu bitten und Schwäche zu zeigen, weil doch schon ihr schmächtiges Äußeres Grund genug für die meisten war, sie nicht ernst zu nehmen. Außerdem, wenn die Kleine nur einen winzigen Grund zu der Annahme gehabt hätte, dass die Wölfe mehr als bloß Tiere waren, Fiona wäre ihnen eher mit blanken Füßen in den Wald gefolgt, als bei den Dörflern Schutz zu suchen.
    »Was ist mit dir …?«, wiederholte sie voller Sorge, als Fiona tief Luft holte.
    »Nichts, gar nichts, Nanna! Ich habe bloß verschlafen. Alles bestens. Alles wie immer.« Das Mädchen lächelte.
    Nanna kniff die Augen zusammen. »Wie immer? Nachdem, was gestern Nacht passiert ist?« Misstrauisch blickte sie sich um.
    Fiona schob sich

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