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Drimaxid 02 - Welt der Mutanten

Drimaxid 02 - Welt der Mutanten

Titel: Drimaxid 02 - Welt der Mutanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timo Bader
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zehn Minuten, nachdem Selene und er so abrupt geweckt worden waren, ging ein zweiter Ruck durch die Plattform. Die Seilwinde hatte die Kette vollends abgelassen. Die Plattform berührte den Boden. Adam hockte regungslos da. Um ihn herum bildete sich ein Kreis aus grimmig dreinblickenden, teilweise merklich von dem kurzen Gefecht gezeichneten Kriegern in Fellen und verbeulten Rüstungen. Primitive Waffen wie Speere mit Steinspitzen, Keulen und stumpfe Schwerter wurden auf ihn gerichtet.
    Ein Stück entfernt zwangen zwei Präterianer Selenes Arme auf den Rücken und fesselten ihre Hände mit groben Handschellen, deren Innenseiten mit Nadeln bespickt waren, die sich in die bleiche Haut fraßen. Blut rann an den nackten Armen der jungen Frau hinab und tropfte von ihrem Ellbogen herab. Die beiden Präterianer zerrten Selene grob auf die Beine. Sie war nicht bei Bewusstsein.
    Wut stand in den Gesichtern der Männer geschrieben. Adam rechnete fest damit, dass die Präterianer sich jeden Moment in einen wilden, unkontrollierten Mob verwandeln und Selene und ihn grausam hinrichten würden.
    »Sie sind unsere Gefangenen!«, verkündete der Präterianer, der Selene niedergerungen hatte.
    Seine Begleiter waren von dieser Entscheidung alles andere als angetan. Ein empörtes Grummeln wurde laut. Messer wurden gewetzt. Knöchel geknackst.
    »Wir werden sie in unser Lager bringen, wo unser Anführer über ihr Schicksal entscheiden wird«, hielt der Präterianer, der offensichtlich der Befehlshaber war, seine Männer mit bestimmter Stimme zurück.
    Knurrend zogen sich die meisten zurück. Am Ende war Adam nur noch von einem halben Dutzend Präterianer umzingelt. Unter den Männern befand sich auch der Befehlshaber der kleinen Truppe.
    Endlich fiel Adam auf, warum dieser sich so sehr von den anderen unterschied: Der Mann trug einen zerrissenen, anthrazitfarbenen Herrenanzug und an seinem Hals hing eine schiefe Krawatte aus Seide.
    Er ist ein verdammter Börsenmakler! , schoss es Adam durch den Kopf. Das war seine erste Begegnung mit den Soldaten der Präterianer.

 
    Soldaten 1
     
    Die Präterianer betäubten ihn nicht, sondern legten ihm lediglich ein Paar Handschellen an, ehe sie aufbrachen. An die Fesseln wurde ein grobes Seil gebunden, mit dem sie ihn hinter sich her zogen. Adam durfte niemals zu weit hinter dem Rest der Gruppe zurückfallen, weil das Seil dann gespannt wurde und die winzigen Zähnchen an der Innenseite der Armreifen sich in seine Handgelenke bohrten.
    Das war aber leichter gesagt als getan, denn Selenes Aufbegehren hatte fünf Präterianer das Leben gekostet, wodurch es nun nur noch berittene Krieger und keine Fußsoldaten mehr gab. Und sowohl die Riesenechsen, als auch die Pferde liefen ausdauernd und schnell, so dass Adam große Mühe hatte mit dem Tempo des Trupps mitzuhalten.
    Einmal stolperte er und wurde ein ganzes Stück durch den Staub geschleift. Der Reiter, der das andere Ende des Seils an dem Sattel seines Reittiers festgebunden hatte, musste kurz anhalten und warten, bis Adam wieder auf die Beine gekommen war. Blut lief in hellroten Schlieren an seinen Armen hinab. Die Wunden an seinen Handgelenken waren fast schwarz.
    Sie ließen die Lagerhalle links neben sich liegen und ritten geradewegs nach Süden. Mutanten kamen ihnen keine in die Quere. Adam glaubte aber ab und zu ein hektisches Huschen zwischen den Müllbergen auszumachen, so als würde jemand sie beobachten. Jedes Mal wenn er jedoch genauer hinsah, verschwanden die Schatten wieder so plötzlich, als hätte es sie niemals gegeben. Er bezweifelte, dass die Mutanten sich nicht wagten den Präterianertrupp anzugreifen. Die kleine Armee zählte nicht mehr als ein Dutzend Reiter. Sieben ritten auf hässlichen Riesenechsen, fünf saßen in den Sätteln von Pferden.
    Als die Sonne ihren höchsten Punkt erreicht hatte, kam Selene zu sich. Sie hatte bisher ohnmächtig auf dem Rücken eines Pferdes mit halb gebeugtem Oberkörper gehockt. Ein gequältes Stöhnen kam über ihre Lippen. Sie tastete mit schmerzverzerrter Miene ihren Hinterkopf ab. Ein Präterianer, der neben ihr ritt, bemerkte dies und beförderte sie mit einem derben Stoß aus dem Sattel. Selenes linker Stiefel blieb am Steigbügel hängen. Das Pferd schleifte sie ein paar Meter hinter sich her. Schließlich bekam sie ihren Fuß frei. Statt benommen am Boden liegen zu bleiben, sortierte Selene rasch ihre Glieder und stemmte sich sofort wieder hoch. Adam beneidete die junge Frau um ihr

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