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Drimaxid 02 - Welt der Mutanten

Drimaxid 02 - Welt der Mutanten

Titel: Drimaxid 02 - Welt der Mutanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timo Bader
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    Irgendwie war es mit Selene und ihm nicht anders. Dennoch sagte er: »Einverstanden.«
     
    *
     
    Ein spürbarer Ruck ging durch die Plattform. Adam schreckte aus einem unruhigen Halbschlaf auf. Er vernahm ein mechanisches Rattern, begleitet von einem tuckernden Motorengeräusch. Auch Selene wurde von dem plötzlichen Lärm geweckt und setzte sich stocksteif auf.
    »Was ist los?«, erkundigte sie sich verschlafen.
    Wahrscheinlich dachte sie, Adam hätte etwas mit den komischen Lauten zu tun. Statt auf ihre Frage zu antworten, sah Adam nach oben. Die Plattform wurde von vier grobgliedrigen Ketten getragen, die mit Haken an den Plattformrändern befestigt waren. Die vier einzelnen Ketten vereinigten sich direkt über ihren Köpfen zu einer dicken Kette, die wiederum über die Seilwinde und den Kranhals mit dem Kranhaus verbunden war. Adams Blick blieb an der Seilwinde hängen.
    Sie bewegt sich! , schoss es ihm durch den Kopf.
    »Wir verlieren an Höhe«, bemerkte Selene.
    Adam rutschte auf den Plattformrand zu. Durch das rasche Absinken schwang die Stahlplatte stärker. Das Risiko über den Rand zu rutschen und in die Tiefe zu stürzen war höher denn je. Vorsicht war geboten. Adam tastete sich das letzte Stück Millimeter für Millimeter nach vorne. Er bekam eine Kette zu fassen und hielt sich daran fest. Mit dieser Sicherheit im Hinterkopf wagte er sich mutiger an den Plattenrand heran.
    Die Plattform waren bereits mindestens vier Meter nach unten transportiert worden und die schwindelerregende Höhe von gestriger Nacht kam ihm auf einmal gar nicht mehr so atemberaubend vor.
    Unter der Plattform entdeckte Adam Gestalten.
    »Da ist wer«, berichtete er Selene und beugte sich weiter nach vorne, um besser sehen zu können.
    »Sei vorsichtig«, warnte ihn die junge Frau.
    Er kniff die Augen zu schmalen Schlitzen zusammen.
    »Sind es Mutanten?«
    Adam zweifelte ernsthaft daran, ob die Mutanten in der Lage gewesen wären, den Kran zu steuern. Er konnte diese Vorstellung aber auch nicht ganz ausschließen. Die verschwommenen Umrisse unter ihm waren zweifelsohne menschliche Silhouetten, die vom schwummrigen Licht der aufgehenden Sonne leicht verzerrt wurden. Die Gestalten standen aufrecht auf zwei menschlichen Beinen und nicht auf grotesken, knöchernen Haxen, wie die Mutanten. Sie hatten auch nur zwei Arme, statt endlos vieler, zuckender Auswüchse.
    »Es sind Menschen«, gab er an Selene weiter.
    »Wie sehen sie aus?«, fragte sie.
    Der scharfe Ton in ihrer Stimme verwirrte ihn. Er warf ihr einen besorgten Blick zu. Als Adam in Selenes Gesicht blickte, glaubte er zu spüren, dass die Worte ›Es sind Mutanten, und sie sind gekommen um uns zu fressen‹ ihr lieber gewesen wären, als die Antwort, die er ihr gegeben hatte.
    »Beschreib sie mir«, forderte Selene ihn auf.
    Komm doch her und schau sie dir selber an! , wollte er in barschem Tonfall erwidern, schluckte die Worte aber krampfhaft hinunter und wandte sich gehorsam den Gestalten zu.
    »Sie tragen gegerbte Felle wie Höhlenmenschen. Und altmodische, verbeulte Rüstungen«, begann er mit seiner groben Beschreibung. Er musste grinsen. »Die mit den Rüstungen sehen ein wenig wie mittelalterliche Kreuzritter aus. Ein paar von ihnen sitzen sogar auf Pferden. Oh mein Gott, sehen die Tiere krank aus. Die sind völlig abgemagert.«
    »Siehst du noch andere Reittiere?«, erkundigte sich Selene.
    Adam konzentrierte sich. Hier und dort funkelte es grün zwischen dem braunen Deckhaar der Pferde. Als würde das Sonnenlicht auf geschmacklose, grüne Badfliesen fallen. Oder auf sechseckige Schuppen …
    Adam hatte plötzlich einen Kloß im Hals, den er trotz größter Bemühungen nicht hinunterschlucken konnte.
    »Siehst du noch andere Reittiere?«, wiederholte Selene eine Spur schärfer.
    »Ja«, antwortete er. »Sie reiten auf … äh … Dinosauriern.«
    Adam war der Meinung, dass man die grotesken Reptilien, auf deren Rücken einige der Gestalten saßen, am Besten als ›Dinosaurier‹ beschreiben konnte. Die geschuppten Bestien hatten keine Flügel, aber sonst verfügten sie über alle wichtigen, körperlichen Eigenschaften, die eine solche Urzeitechse ausmachen. Sie bewegten sich auf vier Beinen, die in entsetzlichen, klauenbewehrten Tatzen endeten. Ihr Rückgrat ging übergangslos in einen langen Schwanz über, der wie bei einem Skorpion unruhig über ihren Rücken peitschte. Aus ihren Nüstern quoll kein Rauch, aber dafür hatte sie listige Drachenaugen, die zwischen

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