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Drimaxid 02 - Welt der Mutanten

Drimaxid 02 - Welt der Mutanten

Titel: Drimaxid 02 - Welt der Mutanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timo Bader
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betrachtete Adam seine Spiegelbilder.
    Sie beobachten uns , stellte er entsetzt fest.
    Außerdem fiel ihm auf, dass die verspiegelten Scheiben seinen Gesichtsausdruck nicht exakt wiedergaben. Er müsste geknickt aussehen. Gehetzt. Stattdessen lachten die Ebenbilder ihn an und schnitten ihm hässliche Grimassen. Ein diabolisches Grinsen umspielte die blutroten Lippen. Da bemerkte er, dass es gar nicht sein Gesicht war, das die Spiegel zeigten, sondern das von Roland.
    Die Augen des Dämons leuchteten glühend rot.
    Bis dass der Tod uns scheidet …
    Adam fuhr sichtbar zusammen.
    »Alles okay?«, fragte Eve erschrocken.
    Er nickte und als er in die Spiegel sah, war es wieder sein leichenblasses Antlitz, das den Blick erwiderte. Geknickt. Gehetzt.
    Leide ich unter Verfolgungswahn?
    Ein leichtes Beben erschütterte die Kabine, die bisher ganz ruhig durch den Aufzugschacht geglitten war. Wie lange mochten sie schon unterwegs sein? Wie groß konnte so ein Raumschiff-Sanatorium sein?
    Wieder ging ein verdächtiges Rütteln durch die Kabine. Diesmal war es so stark, dass Adam gegen Eve stolperte. Sie krallte sich an ihm fest.
    »Was ist das?«
    Eve wusste es genauso gut wie er.
    Die Lösung für dieses komplexe Problem war ein simples Personalpronomen. Frage: Was ist das? Antwort: ›Es‹.
    »Verflucht, wie lange dauert das noch?«
    Adam schlug mit der geballten Faust auf das Tastenfeld ein.
    Vergeblich. Der Aufzug glitt ungerührt weiter nach oben, während das unruhige Ruckeln stärker wurde. Sie hatten mittlerweile Mühe sich auf den Beinen zu halten.
    »Adam, ich habe Angst.«
    Plötzlich gab es einen ohrenbetäubenden Knall. Was danach geschah, nahm Adam nur schemenhaft wahr. Zuerst spürte er die Hand an seinem Fußgelenk – den eisernen Griff, ähnlich dem der körperlosen Gliedmaßen, von denen er in der Zelle geträumt hatte. Fleischfarbige, fünfbeinige Spinnen, absolut schmerzunempfindlich.
    Dann durchlief ein spürbarer Ruck seinen Körper und er wurde nach unten gezogen. Im Boden der Kabine klaffte plötzlich ein Loch, das sich langsam vergrößerte. Adam hatte das Gefühl, er wäre in Treibsand getreten, der ihn langsam verschlang.
    »Nein!«, kreischte Eve und packte seine Hand.
    Adam wurde noch weiter nach unten gezerrt. Inzwischen ragte schon sein halbes Bein bis weit über das Knie aus dem Aufzug heraus. Der kalte Fahrtwind umspielte neckisch die Haare an seinem Unterschenkel. Ein scharfer Schmerz zuckte durch sein Fußgelenk. Die Kanten des Lochs, in das er zögerlich hineingezogen wurde, waren rasiermesserscharf. Vor seinem inneren Auge sah er schon, wie sein Unterleib von den unförmigen Metallzähnen aufgespießt wurde, und fühlte eine perverse Pein zwischen seinen Lenden wüten.
    »Zieh!«, trieb er Eve an. »Bei Gott! Zieh!«
    Eve stemmte sich mit ihrem ganzen Körpergewicht gegen den Sog und ließ nicht von ihm ab. Nun war es Adam, der sich an ihr festkrallte und nicht mehr umgekehrt. Dennoch glitt er Stück für Stück tiefer hinab. Eves Bemühungen schienen vergebens zu sein.
    »Rache«, hörte er Rolands düstere Stimme aus der Tiefe.
    Vorsichtig lugte Adam durch das unförmige Loch im Boden hindurch und gewahrte den Krieger unter sich. Wie eine riesige Spinne klebte dieser kopfüber an der Unterseite des Aufzugs und zerrte an Adams Bein. Die künstliche Erdanziehung im Raumschiff zeigte bei dem Dämon keine Wirkung. Roland lebte in einer anderen Welt, in der er die Naturgesetze neu definierte.
    Bis dass der Tod uns scheidet …
    »Schieß!«, rief Eve. »Du musst schießen!«
    Schießen? Adam prustete innerlich. Einen Teufel werde ich tun. Der Laser ist keine Präzisionswaffe. Er wird meinen Fuß in Stücke reißen.
    Und wenn du es nicht tust, wird Roland das auch mit dem Rest machen , hörte er Eves Stimme auf den gedanklichen Einwand antworten.
    Adam kam zu einer Erkenntnis: Er musste schießen. Es war die einzige Möglichkeit um dem Dämon zu entkommen.
    Mein Fuß für unser Leben. Ein gerechter Tausch , dachte er und nickte eifrig.
    Adam aktivierte das Lasergewehr, das automatisch in den Stand-By-Modus heruntergefahren war, und legte an. Als Roland den Lauf der Feuerwaffe sah, weiteten sich seine Augen vor Entsetzen.
    »Tu das nicht«, beschwor ihn der Krieger.
    »Mein Fuß für unser Leben«, sagte Adam laut. »Ein gerechter Tausch.«
    »Niemals«, keuchte Roland fassungslos.
    Adam schoss.
    Nur einen Sekundenbruchteil, bevor sich der Zeigefinger seiner rechten Hand um den Abzug krümmte,

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