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Drimaxid 04 - Antara

Drimaxid 04 - Antara

Titel: Drimaxid 04 - Antara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timo Bader
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auf dem Display veränderte sich.
    OFFEN , las Adam vor seinem inneren Auge.
    Die Diode über dem Tastenfeld leuchtete grün auf. Das Licht fraß sich wie radioaktive Strahlung tief in Adams Netzhäute. Er kreischte, als hätte man ihm Säure in die Augenhöhlen geträufelt. Schweiß perlte auf seine Stirn und wurde von einem sanften Luftsog weggezerrt.
    Unter ihm erklang ein lang gezogenes Zischen.
    Die Schleuse wurde entriegelt und öffnete sich. Stampfende Schritte kamen näher und maskierte Männer in schwarzen Anzügen stürmten in den Raum. Die Sicht vor Adams Augen verschwamm und für einen Augenblick sahen die Gestalten unter ihm den schwarzen Scherenschnittmännern zum Verwechseln ähnlich.
    Sie sind gekommen! , dachte er entsetzt. Sie sind gekommen, um mich zu holen!
    Wie Jagd-Drohnen schwärmten die verschwommenen Schemen unter ihm aus und verteilten sich systematisch im ganzen Raum. Von oben beobachtet glichen die Bewegungen einem perfekt einstudierten Formationstanz.
    Adam blinzelte und seine Wahrnehmung klärte sich wieder. Aus den vermeintlichen schwarzen Scherenschnittmänner wurden wieder Männer in schwarzen Titananzügen, mit klobigen Helmen und Gewehren.
    Er hörte das Rauschen von Funkgeräten, die in den Helmen der Soldaten installiert waren und mit denen die Soldaten untereinander in Kontakt standen. Zwei besonders bullige Exemplare der Männer, die den Kriegern der Futureanern ähnelten, hoben die Läufe ihrer Waffen leicht an und zielten auf Adam.
    Nein! , wollte er ihnen zurufen. Ich bin einer von euch!
    Doch seine Stimme versagte ihm den Dienst.
    Die Finger der Soldaten krümmten sich um die Abzüge der Waffen. Das Nächste, was Adam bewusst wahrnahm, war das hohe Pfeifen, mit dem die beiden Enterhaken dicht an ihm vorbeisausten und in die Decke eindrangen.
    In einer absolut synchronen Bewegung befestigten die beiden Männer jeweils einen vollautomatischen Kletterclip an den dünnen Stahlseilen, die sie zwischen Decke und Boden gespannt hatten, und ließen sich nach oben ziehen. Als sie ungefähr auf Adams Höhe angekommen waren, drückten beide gleichzeitig auf das Bedienfeld der Clips und bereiteten der Fahrt ein abruptes Ende.
    »Aufwachen, Antara Lukas«, sagte einer der beiden Männer schroff.
    Seine Stimme drang gedämpft unter dem Helm hervor.
    »Ich … ich bin einer von … euch«, stammelte Adam kraftlos.
    »Er ist bei Bewusstsein«, stellte sein Gegenüber mit emotionsloser Stimme fest.
    Die beiden Soldaten griffen sich an die Taille, an der sie breite Gerätegürtel trugen, und zogen jeweils eine Art Schraubbohrmaschine aus den dafür vorgesehenen Halftern. Dabei sahen sie aus wie Cowboys, die sich ein spannendes Duell liefern. Ratternd erwachten die Maschinen zum Leben und noch ehe Adam sich versah, flogen die ersten Schrauben wie zu Metall erstarrte Regentropfen an ihm vorbei und prasselten zu Boden.
    Einer der Männer brachte eine kugelförmige Apparatur an Adams Genick an, woraufhin unangenehme Stromschocks durch seinen Körper rasten. Seine Glieder, die sich schwammig angefühlt hatten, spannten sich mit einem Mal an.
    »Regenerierung der zurückgebildeten, essentiellen Muskelmasse zu dreißig Prozent abgeschlossen«, sagte der zweite Soldat, der bisher geschwiegen hatte.
    Die Stromschocks nahmen an Intensität zu. Adams Schmerzen steigerten sich ins Unerträgliche. Trotz der Pein kam nur ein schwaches Stöhnen über seine Lippen.
    »Befestigungskomponenten zu fünfundfünfzig Prozent entfernt.«
    Ein spürbarer Ruck ging durch Adams Körper, als er ein Stück aus dem Kabelgewirr herausrutschte. Er fühlte sich wie ein Kaninchen, das zur Hälfte von einer Schlange verschluckt worden war und jetzt langsam wieder ausgewürgt wurde.
    Der Biss lähmt das arme Kaninchen und noch ehe es sich versieht, steckt es schon halb im Leib der Schlange. Sie kann ihren Unterkiefer ausrenken und das Kaninchen verschlingen, ohne dass sie es zerbeißen muss. Es zappelt nicht mehr, wegen des Gifts – aber es lebt noch. Es wird lebendig verschlungen …
    »Regenerierung der zurückgebildeten, essentiellen Muskelmasse zu siebenundsechzig Prozent abgeschlossen«, sagte der Soldat, der ihn mit ›Antara Lukas‹ angesprochen hatte.
    »Befestigungskomponenten zu neunundachtzig Prozent entfernt.«
    Ein letzter, harter Stromstoß jagte durch Adams Körper und im selben Moment glitt er vollends aus dem Kabelgewirr heraus. Funken sprühten und es sah fast so aus, als hätte ihn der finale Elektroschock

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