Drimaxid 04 - Antara
-Alter-Egos dar. Die fertige Welt strahlte wie ein Regenbogen aus den bunten Farben aller Scheinwelten.
Mit zeremoniellen Schritten trat Taurok in ihre Mitte. Er hatte ihren Kreis verlassen – und doch war er noch immer ein fester Teil ihrer Gemeinschaft: Winzige Strahlen aus purer Energie verbanden seine Hände mit denen von Hypno und Chuck. Die beiden nahmen sich an der Hand und schlossen den Kreis wieder.
Auf einmal drangen drei weitere Strahlen aus Tauroks Körpermitte und vernetzten ihn mit Adam, Meline und Roland. Das kalte, blaue Licht aus purer Energie strich über Adams Stirn, ohne dass er ein Gefühl von Schmerz verspürte.
»Im Anfang erschuf Balthasar die Bits und Bytes. Und aus ihnen erschuf er die D RIMAXID -Welten und bevölkerte sie mit den D RIMAXID -Existenzen. Und Balthasar sah, dass es gut war.«
Tauroks Hände holten das goldene Messer unter seinem Mantel hervor und stemmten es hoch über seinen Kopf.
Es muss einen anderen Weg geben , hatte Adam gehofft. Nun wusste er, mit unerschütterlicher Sicherheit, dass es keinen gab. Taurok musste sterben.
Weil er ein Gott war …
»Sei ohne Furcht«, sagte Meline, die seine Gedanken, in Form der D RIMAXID -Codes, gelesen hatte, und drückte aufmunternd seine Hand.
Adam stiegen Tränen in die Augen.
Die Bedeutsamkeit dieses Moments überstieg seine Beherrschung.
»Eines Tages wehrten sich die D RIMAXID -Existenzen gegen das Werk ihres Herrn. Sie wollten nicht länger digitale Kreaturen aus Bits und Bytes sein. Wesen aus Fleisch und Blut sollten aus ihnen werden. Und so tötete sich Taurok, um die D RIMAXID -Welten zu vernichten und die Träumer zu befreien. Auf das nichts anderes mehr existieren soll. Und Taurok sah, dass es gut war.«
Feierlich rammte sich Taurok das Messer in die Magengegend. Ein gewaltiges Beben erschütterte die D RIMAXID -Welten. Statt Blut drang noch mehr Energie aus seinem Inneren. Die Strahlen wuchsen, breiteten sich aus – und entzündeten die D RIMAXID -Welten, wie trockenes Fotopapier! Das gesamte Gewebe von Wyrd stand binnen weniger Sekunden in lodernden Flammen.
»Es funktioniert!«, jubelte Hypno und hob die Arme zum Himmel. »Spürt ihr es auch? Wir erwachen! Wir sind frei!«
Adam konnte spüren, wie jede einzelne D RIMAXID -Existenz ihrer Befreiung aus der D RIMAXID -Gefangenschaft beiwohnte. Ein jeder folgte Hypnos Vorbild und streckte die Arme gen Himmel. Ein jeder wusste, dass die Zeit der Scheinwelten vorbei war. Die Realität hatte sie wieder.
»Ich habe dir vergeben«, sagte Roland.
Seine Gestalt verblasste und entschwebte, zusammen mit Chuck und Hypno. Tauroks Gestalt löste sich vollkommen in Energie auf, die sich auf das Gewebe von Wyrd ausbreitete und es endgültig zerstörte.
Umringt von Hunderten, Tausenden, Millionen leuchtender Träumer , die wie sichtbar gewordene Seelen dem himmlischen Licht über ihnen entgegen strebten, umgeben von den Flammen, die die D RIMAXID -Welten und -Existenzen verschlangen, gerührt vor Stolz und Erleichterung, wandte Adam sich Meline zu.
Mit einem glücklichen Lächeln erwiderte sie seinen Blick.
»Ich habe dir versprochen, dass wir uns wieder sehen, Liebster«, hauchte sie. Ihre Augen glitten nach oben. »Auch dieses Mal leiste ich dir diesen Schwur.«
Ihr Körper verlor an Substanz und entfloh, wie eine Seifenblase.
Wir sehen uns wieder , erinnerte Adam sich an ihre Worte.
Er hoffte, dass sie Recht behalten würde.
»Ich liebe dich«, sagte er.
Dann folgte er ihr in die Freiheit …
Drimaxid II
Adam und seine Gefährten sind endlich an ihrem Ziel angekommen.
In ihrem Namen möchte ich mich stellvertretend dafür bedanken, dass ihr den ganzen Weg mit uns gegangen seid, alle Gefahren und Hindernissen überwunden, alle Kehrtwendungen und falschen Fährten mitverfolgt, und bei allen Andeutungen und Hinweisen mitgerätselt habt.
Und am Ende hat es sich doch gelohnt, oder etwa nicht? Die D RIMAXID -Welten wurden zerstört, die D RIMAXID -Existenzen vernichtet und die Träumer sind wieder erwacht.
Selbstverständlich ist die Reise der fünf Antaras damit noch lange nicht zu Ende: Einen Krieg gilt es zu gewinnen. Einen Krieg der Sklaven gegen ihre stählernen Sklavenhalter. Aber das ist eine andere Geschichte, die an anderer Stelle erzählt werden soll.
Ob sie den Krieg gewinnen werden?, mögt ihr nun fragen.
Ja, ich denke, dass sie den Krieg gewinnen werden.
Denn das Gute siegt doch immer am Ende, ist es nicht so?
In jedem Fall besteht KEIN
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