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Drunter und Drüber

Titel: Drunter und Drüber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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gelegen hatte, in einem überraschend guten Zustand. Er kippte es auf die Seite und sah es sich genauer an.
    Das Zedernholz war derart aufgequollen, dass ein mögliches Problem mit bloßem Auge nicht zu erkennen war. Nach kurzer Prüfung drehte er das Boot mit einem frustrierten Seufzer wieder um. Dann starrte er aufs Heck des Kanus und knetete sorgfältig mit seinen Fingern an den Längsrippen herum.
    »Hast du schon was gefunden?«, hörte er plötzlich Drus Stimme, hob den Kopf und sah, dass sie eben auf den Steg trat.
    Sie hockte sich neben ihn und drückte ihm aufmunternd die Schulter. »Onkel Ben hat mich angerufen und mir gesagt, dass Jake und Colin dein Kanu geborgen haben. Hast du schon entdeckt, weshalb es untergegangen sein könnte?«
    »Noch nicht.« Während sie sich wieder aufrichtete und zu Tate und Ben ging, kneteten seine Finger den Kiel vorsichtig weiter. Die beständige Unterstützung, die er von dieser verrückten Familie bekam, rief eine wohlige Wärme in ihm wach.
    Auf einmal gab das Holz unter seinen beiden Mittelfingern nach. J.D. zuckte zurück und knetete dann erneut an der Stelle herum. Sie fühlte sich eindeutig schwammig an und unter dem Druck seiner Finger löste sich etwas von dem leuchtend roten Lack. »Was zum Teufel ist denn das?«, murmelte er verwundert.
    »Hast du was gefunden, Junge?« Ben ging auf der anderen Seite des Kanus in die Hocke.
    »Ja, aber ich bin nicht sicher, was.« Er tastete ein Stückchen weiter. »Verdammt, hier ist noch so eine Stelle.« Seine Finger fanden einen zweiten Fleck, an dem die Farbe abging. »Ich wünschte, ich hätte meinen Werkzeuggürtel um. Ein Messer oder ein Meißel wäre jetzt nicht schlecht.«
    Ben fischte ein Messer aus einer seiner Hosentaschen und hielt es ihm hin. »Hilft dir das hier?«
    »Ja. Danke.« Als sich Dru erneut zu ihnen gesellte, hob er kurz den Kopf, klappte dann eine der Klingen des Taschenmessers auf und kratzte damit die Farbe von der ersten weichen Stelle.
    »Was ist das, J.D.?«, fragte Tate, der sich an seinen Rücken lehnte und neugierig über seine Schulter lugte.
    »Da bin ich mir noch nicht ganz sicher. Geh einen Schritt zurück, ja? Du wirfst einen Schatten auf das Kanu.«
    »Aber ich will...«
    »Tate, geh einen Schritt zurück«, befahl Dru ihrem Sohn energisch. »Oder besser noch, komm hierher auf unsere Seite. Von hier aus kannst du alles genau verfolgen, aber du nimmst J.D. nicht die Sicht.«
    Unbehaglich legte J.D. die erste Stelle frei. In der Hoffnung, dass er sich vielleicht irrte, kratzte er auch an der anderen Vertiefung und setzte sich danach fluchend auf die Fersen.
    »Was ist los, Junge?«
    J.D. blickte Ben über den Kiel des Kanus an. »Es ist kaum zu erkennen, aber es sieht ganz so aus, als hätte jemand absichtlich hier und hier« – mit der Spitze von Bens Messer wies er auf die beiden Stellen – »Löcher in das Holz gebohrt und sie dann neu lackiert.«
    »Verdammt. Du denkst, jemand hätte mit Absicht ...?«
    »Ja, und wahrscheinlich finde ich noch mehr versteckte Lecks, denn ich erinnere mich daran, dass das Wasser an mehreren Stellen durch den Boden kam.«
    »Weshalb sollte jemand so was tun?«
    J.D. zuckte mit den Schultern, weil er es selbst beim besten Willen nicht verstand. In dieser Sache verließ er sich am besten auf seinen Instinkt.
    »Okay, lass es mich anders formulieren«, meinte nun Ben. »Weshalb sollte jemand dir was antun wollen?«
    J.D. dachte an das Verfahren gegen seinen alten Arbeitgeber und die Drohungen von dessen Sohn. Aus irgendeinem Grund wanderten seine Gedanken plötzlich zu seinem Wagen und zu ...
    »Scheiße!« Er sprang auf die Füße und starrte Ben panisch an. »Sophie!«

23
    B en handelte sofort. »Los, mein Wagen steht am nächsten!« Beide Männer rannten in atemberaubendem Tempo den Weg zu Bens und Sophies Haus hinauf.
    Dru und Tate stürmten, obgleich sie keine Ahnung hatten, was überhaupt los war, hinter ihnen her.
    Bei der Garage angekommen, riss Ben sofort die Tür seines Buicks auf, J.D. jedoch legte eine Hand auf seinen Arm und hielt ihn zurück. »Falls irgendetwas mit meinem Wagen nicht in Ordnung ist, brauchen wir vielleicht ein paar Geräte. Sie haben jede Menge Werkzeug in Schuppen und Garage – lassen Sie uns zusammensuchen, was wir brauchen könnten.«
    Es dauerte nur wenige Minuten, die Werkzeuge zu finden und im Kofferraum des Buicks zu verstauen. Dann sprangen alle vier in den Wagen, Ben lenkte ihn rückwärts aus der Garage, schaltete

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